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Judentum: Fälschung und Wahrheit im Alten Testament (AT) gemäss Aktenlage und Grabungen

Die neue Identität durch die neue jüdische Geschichte mit Hilfe chronologischer und archäologischer Forschung

13. Die angebliche Aufteilung des Landes nach dem Sieg durch die erfundene Landnahme

von Michael Palomino (2006 / 2010)

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aus: Israel Finkelstein / Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel; Deutscher Taschenbuchverlag DTV GmbH & Co. KG, München 2004, zweite Auflage 2005; englische Originalausgabe: "The Bible Unearthed. Archaeology's New Vision of Ancient Israel and the Origin of Its Sacred Texts; The Free Press, a division of Simon & Schuster, Inc., 2001; Deutsche Ausgabe: Verlag C.H.Beck oHG, München 2002

Die verschiedenen Siegesversionen der erfundenen Landnahme: Totaler Sieg oder Teilsieg

Das AT sagt:
-- das ganze Land soll jüdisch besetzt und alle Feinde sollen besiegt sein (Josua 21, 43-44) (S.112)
-- "Das Land war zur Ruhe gekommen vom Kriege." (Josua 11,23)
-- alle Kanaanäer und andere einheimischen Völker sollen vernichtet sein (S.113).

Gemäss anderen Textstellen des erfundenen Buch Josua leben aber weiterhin viele Kanaanäer und Philister in unmittelbarer Nähe zu den Israeliten (Buch Josua, Buch Richter) (S.112). Dasselbe Buch Josua, das behauptet, alles Land sei besetzt (S.113), behauptet an anderer Stelle gleichzeitig, grosse Gebiete von Kanaan seien noch zu erobern (S.113-114):
-- alle Gebiete der Philister an der Südküste
-- die phönikische Küste weiter im Norden
-- das ganze Beka'a-Tal im NO (Josua 13,1-6)
-- in über 50% der Stammesgebiete würden noch grosse Enklaven von Kanaanäern existieren

-- gemäss Buch Richter sind Megiddo, Beth-Schean und Geser nicht jüdisch besetzt, gemäss Buch Josua aber sind die Herrscher dieser Städte auf der Liste der angeblich geschlagenen Könige

-- die Ammoniter und Moabiter östlich des Jordans, [die erfundenen] jüdischen Feinde, sollen ungeschlagen sein, ebenso die Midianiter und Amalekiter mit ihren angeblichen Kamelüberfällen aus der Wüste (S.114).

[All diese Widersprüche bewirken, dass der angebliche Sieg von Josua nicht sehr glaubwürdig erscheint. Aber da sind andere Fakten].


Das Leben der frühen jüdischen Stämme gemäss dem veralteten AT: Buch Richter

Am Anfang des veralteten Buch Richter, Kapitel 2,11-19, wird eindrücklich vor Assimilierung gewarnt [Rassismus mit Eheverboten], und inspirierte Personen, gerechte Männer und Frauen, so genannten "Richter", müssen jeweils das Volk Israel aus den kritischen Situationen retten (S.115).

Ethnisch gemischte Verbindungen waren aber nicht unbekannt, z.B. der Fall Simson (S.112).

Die erfundene Landverteilung gemäss dem veralteten AT

Das AT sagt:
-- Josua soll die Stämme zusammengerufen haben, um das Land zu verteilen
-- die Stämme Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse sollen Gebiete östlich des Jordans zugeteilt bekommen haben
-- alle anderen Stämme sollen Land westlich des Jordans zugeteilt bekommen haben
-- die Stämme Napthali, Asser, Sebulon und Issaschar sollen im Bergland von Galiläa Land zugeteilt bekommen haben
-- die zweite Hälfte des Stammes Manasse und die Stämme Ephraim und Benjamin sollen den Grossteil des westjordanischen Berglands erhalten haben, das Gebiet von der Jesreel-Ebene im Norden bis nach Jerusalem im Süden
-- der Stamm Juda soll das Gebiet zwischen dem südlichen Bergland von Jerusalem bis zur Bucht von Beerscheba im Süden erhalten haben

-- der Stamm Simeon soll das trockene Becken von Beerscheba und die angrenzende Küstenebene erhalten haben
-- der Stamm Dan soll die Küstenebene erhalten haben und soll danach sein Gebiet in den Norden des Landes verlegt haben
-- dann sollen die Stammesgebiete nicht mehr verändert worden sein (S.113).

[Diese Landverteiilung ist eine reine Erfindung, um einen Machtanspruch zu postulieren. Die wirklichen Geschehnisse waren andere].

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