[4.12.
Palästina: Arabische Unruhen gegen Teilungspläne
1935-1939 - die Joint-Führer sind gegen jegliche
Teilung des Heiligen Landes]
[Palästina: Arabische
Unruhen 1935-1939 gegen Juden und gegen die
Teilungspläne der Peel-Kommission 1937 - Joint-Führer
gegen die Teilung]
Nach dem Jahr 1935 änderte sich die Lage. Wachsende
arabische Unruhen mündeten schliesslich im Frühjahr 1936
in eine Rebellion, die mit Unterbrüchen bis 1939 dauern
sollte. Die Briten entsandten eine königliche Kommission
unter Lord Peel, um die Gründe der Unruhen zu
untersuchen. Die Peel-Kommission gab im Juli 1937 ihren
Bericht ab und schlug eine Teilung des Landes in einen
arabischen und einen jüdischen Teil vor.
Das JDC war keine politische Organisation, sondern seine
Führung bestand aus Leuten, die als Mitglieder des
nicht-zionistischen Zweigs der Jewish Agency, tief in
die Angelegenheiten in Palästina verstrickt waren.
Warburg und seine Freunde waren absolut gegen jede
Teilung, weil dies die Geburt eines jüdischen Staates
bedeutet hätte, und sie dachten, dass solch ein Staat
für das jüdische Volk ein Unglück sein würde. Das ganze
Konzept einer jüdischen Nation, wie wir gesehen haben,
ging gegen die Merkmale des Judaismus, und sie wurden
sehr aktiv, eine Teilung zu bekämpfen, mit all der
Kraft, die sie aufbieten konnten.
Das Verteilungskomitee JDC war nicht nur über Warburgs
Opposition gegen den Plan informiert, sondern er nahm
auch an den Treffen des JDC-Exekutivkomitees die
Gelegenheit war, seine Ansichten zu erklären und eine
einstimmige Unterstützung der Mitglieder zu erhalten.
Der jüdische Staat wäre eine Kriegserklärung gegen die
Araber, argumentierte Warburg. Und nebenbei wäre ein
jüdischer Staat für sich selbst so klein, dass er bald
(S.165)
die Einwanderung einschränken müsste. Das Ziel der
amerikanischen Juden war, "Palästina so weit wie möglich
für die Einwanderung von Juden von Ländern der Diaspora
zu öffnen, und gleichzeitig die englischen Interessen in
Palästina zu schützen und den Arabern zu versichern,
dass sie zahlenmässig nicht unterlegen sein werden."
(Endnote 69: Executive Committee, 9/23/37 [23, September
1937])
Trotz dieses Standpunktes von JDC-Führern über die
Teilung, verschwand das Argument beim Zionismus nach
1936 in den Hintergrund.
[Seit 1936: Die
Engländer schränken die Einwanderung nach Palästina
ein - Annäherung zwischen dem JDC und dem United Palestine Appeal
(UPA)]
Die Briten begannen die Einwanderung nach Palästina
einzuschränken, und Palästina konnte nicht mehr länger
die unmittelbare Antwort auf die dringenden Probleme der
europäischen Flüchtlinge sein. In den Jahren 1937 und
1938 schwand die Anzahl der Flüchtlinge, die in
Palästina aufgenommen wurden, auf die Hälfte und dann
auf ein Drittel der Zahlen der ersten Jahren der
Nazi-Krise. Dies und das Versagen des Teilungsschemas -
trotz der prinzipiellen Akzeptanz durch eine Mehrheit
der zionistischen Bewegung - kamen sich das JDC und der
UPA [United Palestine Appeal] einander näher. Beide
waren nun daran interessiert, die Türen von Palästina zu
öffnen, und die Zionisten konnten nur noch die Idee
akzeptieren, dass andere Länder auch überzeugt werden
müssten, einen Teil der Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland
zu akzeptieren.