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Yehuda Bauer: Der Hüter meines Bruders

Eine Geschichte des Amerikanischen Jüdischen Vereinigten Verteilungskomitees 1929-1939


[Holocaust-Vorbereitungen in Europa und Widerstand ohne Lösung der Situation]

aus: My Brother's Keeper. A History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939; The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1974

Übersetzung mit Untertiteln von Michael Palomino (2007)

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Kapitel 4. Flüchtlinge: 1933-1938
[4.12. Palästina: Arabische Unruhen gegen Teilungspläne 1935-1939 - die Joint-Führer sind gegen jegliche Teilung des Heiligen Landes]

[Palästina: Arabische Unruhen 1935-1939 gegen Juden und gegen die Teilungspläne der Peel-Kommission 1937 - Joint-Führer gegen die Teilung]

Nach dem Jahr 1935 änderte sich die Lage. Wachsende arabische Unruhen mündeten schliesslich im Frühjahr 1936 in eine Rebellion, die mit Unterbrüchen bis 1939 dauern sollte. Die Briten entsandten eine königliche Kommission unter Lord Peel, um die Gründe der Unruhen zu untersuchen. Die Peel-Kommission gab im Juli 1937 ihren Bericht ab und schlug eine Teilung des Landes in einen arabischen und einen jüdischen Teil vor.

Das JDC war keine politische Organisation, sondern seine Führung bestand aus Leuten, die als Mitglieder des nicht-zionistischen Zweigs der Jewish Agency, tief in die Angelegenheiten in Palästina verstrickt waren. Warburg und seine Freunde waren absolut gegen jede Teilung, weil dies die Geburt eines jüdischen Staates bedeutet hätte, und sie dachten, dass solch ein Staat für das jüdische Volk ein Unglück sein würde. Das ganze Konzept einer jüdischen Nation, wie wir gesehen haben, ging gegen die Merkmale des Judaismus, und sie wurden sehr aktiv, eine Teilung zu bekämpfen, mit all der Kraft, die sie aufbieten konnten.

Das Verteilungskomitee JDC war nicht nur über Warburgs Opposition gegen den Plan informiert, sondern er nahm auch an den Treffen des JDC-Exekutivkomitees die Gelegenheit war, seine Ansichten zu erklären und eine einstimmige Unterstützung der Mitglieder zu erhalten. Der jüdische Staat wäre eine Kriegserklärung gegen die Araber, argumentierte Warburg. Und nebenbei wäre ein jüdischer Staat für sich selbst so klein, dass er bald (S.165)

die Einwanderung einschränken müsste. Das Ziel der amerikanischen Juden war, "Palästina so weit wie möglich für die Einwanderung von Juden von Ländern der Diaspora zu öffnen, und gleichzeitig die englischen Interessen in Palästina zu schützen und den Arabern zu versichern, dass sie zahlenmässig nicht unterlegen sein werden."

(Endnote 69: Executive Committee, 9/23/37 [23, September 1937])

Trotz dieses Standpunktes von JDC-Führern über die Teilung, verschwand das Argument beim Zionismus nach 1936 in den Hintergrund.

[Seit 1936: Die Engländer schränken die Einwanderung nach Palästina ein - Annäherung zwischen dem JDC und dem United Palestine Appeal (UPA)]

Die Briten begannen die Einwanderung nach Palästina einzuschränken, und Palästina konnte nicht mehr länger die unmittelbare Antwort auf die dringenden Probleme der europäischen Flüchtlinge sein. In den Jahren 1937 und 1938 schwand die Anzahl der Flüchtlinge, die in Palästina aufgenommen wurden, auf die Hälfte und dann auf ein Drittel der Zahlen der ersten Jahren der Nazi-Krise. Dies und das Versagen des Teilungsschemas - trotz der prinzipiellen Akzeptanz durch eine Mehrheit der zionistischen Bewegung - kamen sich das JDC und der UPA [United Palestine Appeal] einander näher. Beide waren nun daran interessiert, die Türen von Palästina zu öffnen, und die Zionisten konnten nur noch die Idee akzeptieren, dass andere Länder auch überzeugt werden müssten, einen Teil der Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland zu akzeptieren.







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