Inhalt
Chronologie
28.1.
Die spanische Invasion gegen das Aztekenreich unter
Cortez - Pferdetransporte auf Seeschiffen - parallel
dazu: Magellans Weltumseglung
Kuba, Februar 1519: Cortez weiss, dass die
Geheimhaltung seiner Invasion in Mexiko nicht
lange gut gehen kann und dass er das Vertrauen der
Mannschaft verlieren würde. Somit zieht er eines Nachts
heimlich und überstürzt mit unvollständig ausgerüsteten
Schiffen von Havanna aus gegen die Azteken los.
Den spanischen Soldaten ist gewinnbringender Tauschhandel
versprochen. Von Krieg war nie die Rede (Huby, S.95).
Mit dabei ist der Soldat Bernal Diaz del Castillo,
der schon aus den früheren Expeditionen 1517/18 Erfahrung
gesammelt hat und deswegen sehr angesehen ist. Cortez
sucht oft seinen Rat und schiebt Diaz del Castillo
oft die Vermittlerrolle zu, ohne dass er ihm auch nur
einen Rang oder Orden verleiht (Huby, S.109).
Die Unternehmung startet am 18. Februar mit
-- 10 Schiffen
-- 608 Mann
-- 10 Kanonen
-- 16 Pferden (Reinhard II., S.51)
aufgeteilt in
-- 32 Armbrustschützen
-- 13 mit Musketen (Handfeuerwaffen) bewaffnete Musketiere
-- 10 Messingkanonen
-- 4 Falkenhüter
-- 308 bis 500 Soldaten
-- 100 Seefahrer, Steuermänner und Kapitäne
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial; Stand 1999)
[nicht erwähnt:
Die spanische Krone kann sich im Nachhinein immer darauf
berufen, dass der Mexiko-Feldzug von Cortez nicht
bewilligt war].
Gefährliche Verschiffung von Pferden für "Amerika"
Die Verschiffung von Pferden war sehr schwierig. Die
Pferde litten unter dunklen und feuchten Räumen im
Unterboden sowie unter Bewegungsmangel. Die Todesrate
auf dem Transport nach "Amerika" konnte 50 % betragen,
v.a. in den "Pferdebreiten" - Seeregionen ohne Wind, wo
die Pferde in Massen starben und über Bord geworfen
werden mussten.
Massnahmen waren u.a. der Einbau von Schlingen, auf
denen die Pferde in der Luft schwingen konnten.
Aufzeichnungen von 1800 bezeugen immer noch den
oftmaligen Tod wertvoller Pferde im stürmischen
Atlantik.
(Museum of the Horse:
http://imh.org/exhibits/online/spanish-return-equus-its-prehistoric-home
(2014)
Vor dem Bau von Quai-Anlagen wurden die Pferde vom
Schiffskran ins Wasser gelassen, so dass sie zum Ufer
schwimmen mussten, geführt von Ruderbooten. Zitat:
(original
Englisch:
<When a ship anchored off the coast of the
New World, the horses that had survived the
voyage were brought out of their stalls in the
ship’s hold. In order to prevent them from
panicking, they were blindfolded and carefully
raised from below deck by hoists attached to
slings surrounding the horses’ bodies. Before
wharves were build, the horses were lowered
into the water and made to swim ashore, led by
men in row boats.> |
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(Übersetzung:
<Wenn ein Schiff an der Küste der Neuen
Welt vor Anker ging, wurden die überlebenden
Schiffe aus ihren Stallungen im Schiff geholt.
Um Panik zu vermeiden, wurden ihnen die Augen
verbunden und sachte mit ihren Führern an Deck
geleitet. Dann wruden ihnen grosse Schlingen
umd en Bauch gelegt. Vor dem Bau von
Quai-Anlagen wurden die Pferde dann ins
Wasser gehievt, wo sie dann an die Küste
schwimmen mussten, geleitt von Leuten in einem
Ruderboot.>
|
(Museum of the Horse:
http://imh.org/exhibits/online/spanish-return-equus-its-prehistoric-home
(2014)
|
Ein
Pferd wird in einer Schlinge vom Schiff ins Wasser
gelassen, in späterer Zeit dann jeweils auf den
Quai gehievt [6]
|
Der Vorteil der spanischen Truppen unter Cortez: Indios
kennen keine Pferde: "Pferdmenschen" - Reitverbote
Die Indios meinen, Pferd und Reiter seien ein einziges
Tier, ein Pferdmensch. Die Ehrfurcht davor ist enorm.
Zitat:
<Bernal Diaz del Castillo, der Cortes auf seinem
Einfall in Mexico begleitete, schrieb: "Die Eingeborenen
hatten nie zuvor Pferde gesehen und dachten, die Pferde
und der Reiter seien ein einziges, grosses Tier.">
(original Englisch: <Bernal Diaz del
Castillo, who accompanied Cortes in his incursion into
Mexico, wrote “The natives had never seen horses up to
this time and thought the horse and rider were all one
animal.”>
Die Ureinwohner bewundern die Pferde sehr. Teilweise
betrachten die Ureinwohner Pferde sogar als Götter.
(The international Museum of The Horse (IMH):
http://www.imh.org/imh/kyhpl2b.html#xtocid1656030 (April
2005)
http://imh.org/exhibits/online/spanish-return-equus-its-prehistoric-home
(2014)
Die Pferde sind ein Hauptfaktor der spanischen Siege gegen
die Indios. Und die "christlichen" Kolonialisten verbieten
den Ureinwohnern das Reiten. Wenn umherstreunende Pferde
von Indios gefangen werden, beginnen sie nicht zu reiten,
sondern schlachten es lieber.
(aus: The International Museum of The Horse (IMH):
http://www.imh.org/imh/kyhpl2b.html#xtocid1656030 (April
2005)
Im März 1519 ca. lässt der selbsternannte
Diktator Cortez bei
San Juan de Ulua an
der mexikanischen Küste landen im mexikanischen Golf
(Huby, S.95) im Gebiet des heutigen mexikanischen Staates
Tabasco. In einer Schlacht mit Indios gelingt der
Expedition die Geiselnahme vieler Feinde, darunter auch
eine junge Aztekische Prinzessin, die von Cortez
Marina
genannt wird.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán:
http://encarta.msn.com/encyclopedia_761561161/Cortés_Hernán.html
(April
2005)
Cortez installiert eine unabhängige Regierung, die nur die
Autorität der spanischen Krone anerkennt. Während der
kurzen Einarbeitungszeit bekommt Cortez die nötigen
Informationen über die Aztekenherrschaft.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán:
http://encarta.msn.com/encyclopedia_761561161/Cortés_Hernán.html
(April
2005)
Die Übersetzerin und Geliebte von Cortez: Dona
Marina/Malintzin
"In Tabasco wird Cortez die Dienerin
Doña Marina
vorgestellt, die seine Übersetzerin und Geliebte wird."
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial; Stand 1999; 2014 unauffindbar)
oder:
"Während einer Schlacht mit den Indianern dort nahm er
viele Gefangene, darunter eine junge Azteken-Prinzessin,
der er den spanischen Namen Marina gab. Sie wurde seine
Übersetzerin, Ratgeberin und Liebhaberin."
(original Englisch: "During a battle with
Indians there he took many captives, including a young
Aztec princess to whom he gave the Spanish name Marina.
She became his interpreter, adviser, and lover.")
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm
(1999);
http://www.thepirateking.com/bios/cortez_hernando.htm
(2014)
oder
"Cortez bekommt eine Sklavin
Malintzin geschenkt,
die
Nahuatl und
Maya spricht. Mit Hilfe
eines Spaniers, der bei den Mayas gelebt hatte, kann nun
in die wichtigsten Verkehrssprachen gedolmetscht werden.
Auch Malintzin erhält - wie die ganzen besiegten Völker -
einen spanischen Namen: Doña Marina." (Reinhard II., S.51)
Es drängt Cortez aber nach Eroberungen für den König:
"Ich bin gekommen, um Gold zu finden, nicht um die Felder
wie ein Bauer zu pflügen"
(Internet: http://web.history.ufl.edu/west1/expan.htm ;
Stand 1999)
Cortez sucht Verbündete. Er fährt weiter der Küste
entlang, um nach weiteren Verbündeten gegen die Azteken zu
suchen.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial ; Stand 1999)
Anfang April 1519 lässt
Cortez lässt ein Basislager
bauen und nennt die Siedlung
"Villa Rica de la Vera
Cruz".
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial)
bzw.:
"Am 21.4.1519 landet die Cortez-Expedition neben
Veracruz."
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Die Soldaten und Matrosen meutern aus Erfahrung, dass ein
Fortbau einen Krieg nach sich zieht. Viele waren bereits
auf
Yucatán dabei und haben negative Erfahrungen
gemacht.
Cortez setzt sich durch, fürchtet
Velasquez' Intrigen
nicht und will unbedingt Mexiko für
Spanien besetzen und dann
Karl V. so beschenken,
dass es diesem egal sein wird, wer Mexiko erobert hat.
Cortez führt in
Veracruz ein Kriegsgericht durch
und lässt die Anführer der Meuterei köpfen. Der Rest der
Meuterer bekommt 200 Stockhiebe (Huby, S.95).
28.2.
Zerstörung der Flotte
zur Verhinderung der Rückkehr - Cortez "befreit" die
Totonaken - Einschüchterung mit Kanonen und Pferden -
"Befreiung" von Tlaxcala - das Pferd als Faktor gegen
die Indios
Cortez diszipliniert weiter seine Truppen, um sie
am Davonlaufen zu hindern: Er befielt, die Schiffe bis auf
ein paar Boote zu zerstören. Die Mannschaft folgt: Alle
Schiffe werden auf Sand gesetzt, aller Inhalt geborgen und
die Schiffe danach zerstört (Huby, S.95).
Alle ausser einem Schiff werden verbrannt, so dass die
Männer nicht mehr zurückkehren können. Das letzte Schiff
wird nach Spanien zurückgeschickt, um
Karl V. den
Bericht der Besetzung zu überbringen.
(Internet: R.S.Cartwright:
Kolumbus, Cortez, the Aztec, & the Quincentennial;
Stand 1999)
So sitzen alle im selben Boot und
Cortez macht der
Mannschaft in "honigsüssen" Worten" weitere Versprechungen
(Huby, S.95; Bericht von
Bernal Diaz del Castillo,
Soldat der Expedition).
In der Nachbarstadt
Zempoala macht
Cortez
die freundliche Bekanntschaft mit den
Totonaken-Indios,
die die
Azteken hassen und es leid sind, den
Azteken Tribute zu bezahlen.
(Internet:
R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec, & the
Quincentennial)
Erste Station des spanischen Feldzuges ist die Stadt
Cempoal
(
Zempoala), Hauptstadt der
Totonaken-Indios.
->> die Totonaken sehen die Weissen als Befreier,
sie seien Götter
->> die Totonaken sehen zum ersten Mal Pferde
->> Cortez sieht in den Totonaken erste Verbündete
gegen die Azteken (Huby, S.95)
Totonaken-Indios
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Traditionell
gekleidete
Totonaken-Indios in Veracruz [7]
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Spielende Mädchen der
Totonaken-Indios [8]
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Hernando Cortez imposant zu Ross. Das
Fohlen daneben ist sehr unwahrscheinlich... [9]
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Tenochtitlán: Die Azteken meinen
immer noch, es werde der Gott Quetzalcoatl aus dem
Osten zurückkommen. Es verbreiten sich Gerüchte, Cortez
sei der Quetzalcoatl. Der Azteken-Herrscher Montezuma
II. schickt Späher und Diplomaten aus, die ihm nach
der Rückkehr berichten, dass mit dem fremden Gott viele
"eiserne Soldaten" mit "feuerspuckenden" Stöcken [also:
Schiessgewehren] gelandet seien.
(Michael Waesch: Hernando Cortez:
http://www.michael-waesch.de/cortez/cortez.htm (April
2005)
Gott
Quetzalcoatl der Azteken
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Statue von Azteken-Gott Quetzalcoatl in Gold [10]
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Quetzalcoatl als gefiederte Schlange [11]
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Quetzalcoatl als gefiederte Schlange [12]
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Cortez macht mit rebellischen Ortschaften kurzen
Prozess. Renitente Ortschaften werden mit Feuerwaffen
bekämpft, und wenn das immer noch nichts nützt, mit
Reitern konfrontiert. Da die Indios noch nie einen
Menschen auf einem Pferd gesehen haben, geben sie ob der
Imposanz des Anblicks dann meistens auf.
Die Indios werden auch gezwungen, bei Demonstrationen der
Pferde und der Geschütze zuzusehen. So wird ihnen die
"Stärke" der Spanier vorgeführt:
-- Demonstration von Geschützen
-- Demonstration einer rossigen Stute und eines brünstigen
Hengstes, der wiehert und scharrt
-- und am Ende kommt eine Rede von Cortez, worin
er behauptet, die Weissen seien alles friedliebende
Menschen
->> die Einschüchterung und Versprechungstaktik
funktioniert bei den Totonaken (Huby, S.96)
->> Cortez bekommt 400 totonakische Lastenträger
->> die Totonaken raten Cortez, Tlaxcala
zu erobern, denn die dortigen Stämme würden auch gerne von
der Aztekenherrschaft befreit werden (Huby, S.95).
Karte von Mexiko mit der
Position von Tlaxcala [13] |
"Christliches Baudenkmal" in Tlaxcala... [14] |
Der Feldzug gegen
Tenochtitlán setzt sich Mitte
April 1519 mit 200 totonakischen Trägern und 40 kämpfenden
Häuptlingen in Bewegung.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial; Stand 1999)
Cortez lässt eine kleine Truppe an der Küste. Der
Grossteil marschiert unter Leitung von Cortez ins
Landesinnere.
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm).
Nun kommt es zu einem Missverständnis:
Dem Heer der
Spanier und
Totonaken stellen
sich 6000
Tlaxcala-Kämpfer entgegen. Zusätzlich
bewachen 40.000 Tlaxcala-Kämpfer die Stadt
Tlaxcala.
Die Tlaxcaleken halten die Weissen für Verbündete des
Moctezuma.
Spiesse und Schleudersteine stehen gegen Säbel und
Gewehre. Die Wut der Tlaxcaleken ist gross, denn
--
Moctezuma hat den Tlaxcaleken die Handelswege
unterbrochen
--
Moctezuma hat die Wirtschaft Tlaxcalas schwer
geschädigt (Huby, S.96).
oder:
"Auf dem Weg nach
Tenochtitlán wird die Expedition
von einer Masse Tlaxcalekischer Krieger konfrontiert, die
von
Moctezuma Xocoyotzin und den Azteken
angestiftet worden sind. Die Tlaxkaleken greifen zweimal
an, werden überwältigt und schliessen sich dann Cortez als
Verbündete an. Das nächste Hindernis ist
Cholula."
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial; Stand 1999)
oder:
"Die kriegerischen Tlaxcalas griffen im Verhältnis von 300
zu 1 gegen jeden Spanier an. Nach drei Schlachten wurden
die Tlaxkaleken Verbündete der Spanier."
(original in Englisch: "The warlike Tlaxcalans
attacked--300 Indians to every Spaniard. After three
battles, the Indians became allies of the Spaniards.")
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Cortez meint (Übersetzung"): "Gleich nach Gott
verdanken wir unseren Sieg unseren Pferden."
Bernal
Diaz del Castillo, der Cortez 1519 bei seiner
Invasion nach
Mexiko begleitet, schreibt:
"Die Eingeborenen hatten bis zu jener Zeit noch nie ein
Pferd gesehen und folglich waren für sie Pferd und Reiter
ein einziges Tier."
Cortez' Mannschaft hatte nur 16 Pferde, doch auch diese
brachten die Indianer zum Erstaunen und trugen dazu bei,
dass sie sich den Eroberern unterwarfen.
(aus: The international Museum of The Horse:
http://www.imh.org/imh/kyhpl2b.html#xtocid1656030 (2005)
http://imh.org/exhibits/online/spanish-return-equus-its-prehistoric-home
(2014)
Nachdem die Spanier begriffen hatten, welche Wirkung die
Pferde auf die Ureinwohner hatten, importieren die
Sopanier nun aus
Spanien massenweise Pferde:
Original
Englisch:
<In 1519, Coronado set out for North
America with 150 horsemen. DeSoto’s
expedition, with 237 horses, followed, in 1539.
By 1547, Antoni de Mendoza, the first
governor of New Spain (Mexico), had 11
haciendas and more than 1,500 horses. The
Spanish colonization depended on horses, and the
Spaniards recognized the tactical value of
the animal.>
<The colonized Indians were forbidden to ride
horses, unless they had the specific permission
of their masters.> |
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Übersetzung:
<1519 beginnt Coronado eine
Nord-"Amerika"-Expedition mit 150 Reitern,
gefolgt von De Sotos Expedition mit 237
Pferden 1539. Bis 1547 herrscht Antoni de
Mendoza, der erste Gouverneur von "Neu-Spanien"
(Mexiko) über elf "Haciendas" und über 1500
Pferde. Die spanische Kolonisation hing vom
Pferd ab, und sie berücksichtigten den
taktischen Wert der Tiere.
Den Indianern wurde das Reiten auf Pferden
verboten, wenn sie nicht die spezielle Erlaubnis
ihres Vorgesetzten hatten.> |
(The international History of The Horse:
http://www.imh.org/imh/kyhpl2b.html (2005)
Rick Parker: Equine Science;
http://www.cengagebrain.com.au/content/9781133892540.pdf,
p.14 (2014)
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Wenn andere unbesiegte Indianer unbeaufsichtigte,
umherschweifende Pferde einfingen, so töteten sie diese,
um sie zu essen, als dass sie darauf reiten lernten."
(The international Museum of The Horse:
http://www.imh.org/imh/kyhpl2b.html (2005, 2014 nicht mehr
auffindbar)
Das Bündnis gegen die Azteken
Zwischen den Gefechten versucht
Cortez immer
wieder zu verhandeln. Mit Erfolg: Das Bündnis gegen die
Azteken kommt zustande:
->> die Tlaxcala-Regierung verspricht die Hilfe von
100.000 Tlaxcaleken gegen die Azteken
->> Cortez und seine spanischen Soldaten verbringen
20 paradiesische Tage in
Tlaxcala mit Speise und
Alkohol
->> in einer Zeremonie verschenken die
Stammesfürsten der Tlaxcaleken ihre Töchter an Cortez und
an die spanischen Offiziere
+ der nahe Vulkan
Popocatepetl liefert den
Spaniern mit seinen Ausbrüchen zusätzlich ein wundersames
Schauspiel, das diese noch nie gesehen haben (Huby, S.96).
Position des Vulkans Popocatepetl,
Mexiko [15]
|
Der Vulkan Popocatepetl [16]
|
Und die Spanier sehen, dass Tlaxcala etwa genau so
schön ist wie die Städte Spaniens, mit Märkten, wo
Kleider, Schuhe, Gold-, Silber- und Edelsteinschmuck,
Kohle, Holz, Heilkräuter und Medikamente umgesetzt werden,
mit Coiffeur etc. (Huby, S.96).
Tlaxcala, Frau der Ureinwohner [17]
|
Markt in Tlaxcala heute [17]
|
1519
Azteken: Verwaltungsreform ohne Resultat
Die spanischen Besetzungen (Spanisch: "conquista")
verhindert die Wirksamkeit der Verwaltungsreform
Moctezumas II. Die Resultate kommen im Krieg gegen die
Spanier nicht mehr zur Geltung.
(A.Baumann: mesoamerika/azteken-hoehepunkt.htm (1999);
http://www.indianer-welt.de/meso/aztek/aztek-hoch.htm
(2014)
Azteken: Erwartung der Wiederkehr des Gottes
Quetzalcoatl - Cortez nützt die Strukturen aus
Die Azteken sind paralysiert. 1519 ist nach ihren
astronomischen Berechnungen das Jahr, in dem der einstmals
vertriebene Gott Queztalcoatl wiederkehren sollte.
->> die Azteken erwarten, dass die neuen
weissen Menschen unter Cortez die erwarteten Götter seien
->> Cortez erkennt sofort, wie er die
repressive Aztekenstaatsstruktur ausnutzen kann
+ Malintzin / Doña Marina wird die Geliebte und Ratgeberin
von Cortez und trägt entscheidend zum "Erfolg" gegen die
Azteken bei (Reinhard II., S.51).
Die Prioritäten von Cortez:
-- Pferde sind mehr wert als ein Mensch
-- Hunde sind ein weiteres Hilfsmittel gegen die Indios.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán; Stand 1999).
Die Jagd auf Indios
mit Schild, Schwert, Pferd und Hund |
|
Hernando Cortez auf der Jagd gegen Ureinwohner mit
Schilden, Schwertern, Pferden und Hunden [18]
Die Abbildung
spricht eine klare Sprache. Die Autorin, Dr.
Nancy Fitch, Professor of History, California
State University, Fullerton, meint, die Indios
hätten wohl zwischen Pferd und Reiter
unterscheiden können.
|
|
Im Juni 1519 ca. marschiert die Armee
von Cortez in Cholula ein. Cortez stösst
auf einen freundlichen Empfang und schreibt in
seinen Aufzeichnungen, die Stadt sei für "die
Spanier" wie geschaffen, um dort zu leben (Huby,
S.97).
[Wo die Ureinwohner leben sollen, das wird nicht
erwähnt...]
|
Karte von
Mexiko mit der Position von Cholula [19]
|
|
Aztekische Kreise planen,
Cortez in einen Hinterhalt zu locken. Er soll auf
einer von Moctezuma gegebenen Friedenskonferenz im
Tempelhof von Cholula ermordet werden.
Doña Marina/Malintzin hört von dem Plan und
informiert Cortez. Die Konferenz ist vorbereitet. 1000e
von Cholulanern sind im Hof versammelt. Die Spanier
schliessen zusammen mit den Tlaxkalanern die Cholulaner im
Tempelhof ein und metzeln 1000e von ihnen nieder
(ermorden?). Die Überlebenden Cholulaner schliessen sich
Cortez an.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán; Stand 1999).
oder:
Cortez lässt aufgrund angeblicher Überfallgerüchte
200 Würdenträger aus Cholula zu sich kommen und
dann ermorden. Dann macht er seine Versprechungen an seine
eigenen spanischen Soldaten wahr und lässt Cholula
plündern. 3000-6000 Einwohner Cholulas werden getötet, was
Cortez als "die Züchtigung Cholulas" in seinen Schriften
festhält.
Die Massaker sind planmässige Methode der spanischen
Unterwerfung. Durch Verbreitung von Angst und Schrecken
soll die Bevölkerung gefügig gemacht werden (Huby, S.97).
[Und alle anderen, "christlichen" Spanier machten mit und
sie erschossen den Massenmörder Cortés nicht...]
Darstellung
des "christlichen" Massakers an den Ureinwohnern
in Cholula [20]
|
Darstellung
des "christlichen" Massakers an den Ureinwohnern
in Cholula [21]
|
|
Szenendarstellung
im
Florentiner Codex von Fray Bernardino de Sahagún:
In: Dr. Nancy Fitch; Professor of History;
California State University, Fullerton: The
Conquest of Mexico. An Annotated Bibliography [21]
|
Cortez lässt auch Teile der Stadt Cholula abbrennen, um
seine Macht zu "demonstrieren" [und nicht ein einziger
"christlicher" Soldat tötete den Massenmörder Cortés].
(Enzyklopädie: what-means.com:
http://www.what-means.com/encyclopedia/Cholula (April
2005)
Eindrücke aus Cholula |
Pyramide in Cholula, die Quetzalcoatl
gewidmet war [22]
|
Die Pyramidentreppe in Cholula [23]
|
"Christliches Baudenkmal" in Cholula [24]
|
Cholula: Panorama [25]
|
Magellan-Expedition:
Die Expedition erreicht ca. im Juni 1519 die Bucht des
heutigen Rio. Üppiges Essen, die Dienste von
Indio-Mädchen, Sklavenhandel (Tausch: ein Mädchen für ein
grosses Messer oder eine Axt etc.) aber auch angeblicher
Kannibalismus unter den Stämmen, den der Steuermann Juan
Carvajo gesehen haben will, beeinflussen die
Seeleute. Die Indios leben in langezogenen Hütten mit bis
zu 100 Menschen in einem lärmigen Raum (Huby, S.82).
Zwischenstop im heutigen Rio de Janeiro (November
1519).
(Internet: M.Waesch: Ferdinand Magellan)
Mexiko: Tenochtitlán: Moctezuma sieht sich
ernsthaft bedroht, denn Cortez ist mit seinen
totonakischen und tlaxcalakischen Verbündeten nur noch
eine Hügelkette von Tenochtitlán entfernt.
|
Gesandte von
Moctezuma erzählen ihm von den Fremden am anderen
Seeufer (Florentiner Codex) [26].
|
Die verschiedenen
Darstellungen von Tenochtitlan / Tenochtitlán
|
|
Tenochtitlán,
Darstellung 01 [27]
Tenochtitlán auf der Insel. Der See ist
schematisch mit der Umschreibung dargestellt,
dass "rund herum" ein See liegt. Original
erstreckt sich der See von Nord nach Süd, viel
grösser, als diese Darstellung vermuten lässt.
|
|
Tenochtitlán,
Darstellung 02 in einem Rechteck [28]
Zuweilen wird Tenochtitlan
auch völlig irreal geometrisch in einem Rechteck
dargestellt, mit Kanälen rundherum und in der
Stadt, wobei die Kanäle rund um die Stadt den
See symbolisieren.
|
|
Tenochtitlán,
Darstellung 03 mit einem grossen See und
Bergketten [29]
Diese Darstellung der Lage
von Tenochtitlán kommt der Realität schon sehr
viel näher, ist aber proportional immer noch
unrealistisch. Der See ist immer noch viel zu
klein, und die Nachbarstädte fast gar nicht
vorhanden.
|
|
Karte mit
Tenochtitlán auf einer Insel im See [30]
Die realen Proportionen sieht man hier. |
|
Eine
perspektivische Sicht der Insellage von
Tenochtitlán [31] |
|
Das
Dammsystem
kann man hier erahnen. Wie man sieht, sind in
diesem See gleich mehrere Ortschaften auf Inseln
gebaut. [32]
1. Tenochtitlán - 2. Tepeyac - 3. Tlacopan - 4.
Azcapotzalco - 5. Tenayuca - 6. Cuicuilco - 7.
Coyoacan - 8. Itzapalapan - 9. Culhuacan - 10.
Mexicaltzingo - 11. Xochimilco - 12. Chalco - 13.
Coatepec - 14. Coatlichan - 15. Huexotlan - 16.
Texcoco - 17. Teotihuacán - 18. Xaltocán - 19.
Zompango - 20. Chapultepec
A. Zumpango-See - B. Xaltocan-See - C. Texcoco-See
- D. Xochimilco-See - E. Chalco-See
|
|
Relifkarte
der Gegend um Tenochtitlán [33]
Und die Gegend ist alles andere als flach.
Hier ist auch das gesamte Dammsystem um
Tenochtitlán (heute Mexiko Ciy) zu erkennen. Der
Aquedukt fehlt. Dafür sieht man hier, dass auch
für andere Städte im See als nur für
Tenochtitlán Dämme existieren.
|
Tempelbezirk und zentraler Platz von
Tenochtitlán (Modell) |
[34]
|
[35] |
Nun muss man sich die Eskalation der Lage einmal genau
anschauen, was die kriminellen "Christen" da getan haben:
Moctezuma möchte die Lage auf seine Art lösen und
sendet Gesandte zu Cortez mit Geschenken, mit der
Botschaft, er solle die Geschenke nehmen und umkehren.
->> je
näher Cortez' Truppen kommen, desto mehr Geschenke bringen
die Gesandten Moctezumas
|
Darstellung, wie
Azteken-Indios Cortez Geschenke bringen [36].
Die Übersetzerin fehlt auf der Darstellung. |
->> je mehr Geschenke die Spanier von den Gesandten
Moctezumas erhalten, desto gieriger werden sie, und sie
belohnen die Grosszügigkeit nicht (Huby, S.97):
"Als sie das Gold in ihren Händen hatten, brach Lachen aus
den Gesichtern der Spanier hervor, ihre Augen funkelten
vor Vergnügen, sie waren entzückt. Wie Affen griffen sie
nach dem Gold und befingerten es, sie waren hingerissen
vor Freude, auch ihre Herzen waren angesteckt von den
Strahlen des Goldes. Nur nach Gold hungerten und dürsteten
sie, es ist wahr! Sie schwollen an vor Gier und Verlangen
nach Gold, gefrässig wurden sie in ihrem Hunger nach Gold,
sie wühlten wie hungrige Schweine nach Gold."
(Reinhard II., S.48; auch in: M.León-Portilla:
Rückkehr der Götter. Die Aufzeichnungen der Azteken über
den Untergang ihres Reiches. München, 1965, S.46, nach
Sahagún XII, 12)
Die Azteken denken weiterhin, Hernan Cortez sei
ihr einstiger Gott Quetzalcoatl. Die Azteken in Tenochtitlán
erwarten Cortez gläubig und demütig. Cortez sieht der
Statue von Quetzalcoatl sogar verblüffend ähnlich (Huby,
S.95)
28.3.
Zwischenkapitel: Moctezuma und Azteken
Traditioneller Stil der Azteken heute |
Aztekisches Mandala
|
Aztekenstern
|
Azteken: Mond und Sonne
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Schönere Sachen gibt es kaum,
hier ein paar Azteken-Stickereien [40].
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Eingeborene
Azteken-Indios
[41]
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Zwei aztekische Mädchen sind hier der
"christlichen" Mission ausgesetzt und zeigen
keinen freudigen Gesichtsausdruck, während die
Kirche behauptet, sie müsse Azteken "retten"...
[42]
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Aztekische
Flöte
mit aztekischem Kreuz als Anhänger [43]
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Wettbewerbe im Tanzen mit
Federkronen |
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[49]
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Chronologie (Fortsetzung)
1519-1521
29.
Plünderung des
Aztekenschatzes und "Verteilung" des Goldes: 80 %
für Cortez - Streit um ein Kreuz auf der
Tempelpyramide in Tenochtitlán - Moctezuma lässt
seine Neffen festnehmen
Die vereinfachte
Darstellung:
-- Die spanische Invasion
zerstört und beraubt nun mit seiner Invasion das
Aztekenreich (DTV-Atlas Bd.I., S.223).
-- Tenochtitlán wird
1519-1521 von den Spaniern (H.Cortez) erobert und
zerstört. Auf seinen Ruinen wird die Stadt Mexiko
erbaut (DTV-Lexikon, Bd. 18, S.136).
-- Cortez erobert
das Aztekenreich 1519-1521 und benennt es "Vizekönigreich
Neu-Spanien", das besonders wegen seines
Silberreichtums wertvoll ist (DTV-Lexikon, Bd. 12,
S.82).
So einfach wie in diesen
lückenhaften DTV-Produkten der europäisch-fixierten
Geschichtsschreibung ist es aber nicht. Es lohnt sich,
aus den Details die Geschehnisse zu beurteilen:
Anfang November 1519
überschreitet das Heer von Cortez aus Spaniern,
Totonaken, Tlaxcaleken und Cholulanern
den letzten Pass vor Tenochtitlán. Sie sehen
die Stadt Tenochtitlán im Süsswassersee. In der
Vorstadt Iztapalapa wird Cortez von 100
Würdenträgern in prunkvollen Kleidern empfangen. Die
Azteken halten die Weissen immer noch für Götter
(Huby, S.97).
Die Hauptstadt Tenochtitlán
hat zu der Zeit 300.000 Einwohner: "Allein die
Hauptstadt Tenochtitlán hatte vor der Eroberung rund
300.000 Einwohner."
(H.Jestrabek:
http://ourworld.compuserve.com).
Die Schilderung von Bernal
Diaz
del Castillo im Romanstil:
"Wir waren bass erstaunt
über das Zauberreich, das fast so unwirklich schien
wie die Paläste in dem Ritterbuch des Amadis".
(Reinhard II., S.49).
Tenochtitlán: Karte, angeblich von Dürer |
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Tenochtitlán.
Karte,
Albrecht
Dürer
zugeschrieben 50]
Sogar bei diesem weit verbreiteten Stich ist der
See in absolut falschen Proportionen
dargestellt.
in: Hernando Cortés: Praeclara
Ferdinandi Cortesii de nova maris oceani
Hyspania narratio... Nürnberg:
F. Peypus, 1524.
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<Diese Karte, die Albrecht
Dürer zugeschrieben wird, zeigt die Stadt vor ihrer
Zerstörung, mit den Aztekischen Haupttempeln am
Hauptplatz, Dämme, die die Stadt mit dem Festland
verbinden, und einen Aquädukt, der die Stadt mit
Frischwasser versorgt. Ein Grossteil der Information für
diese Karte muss aus aztekischen Quellen stammen - wie
sich auch Cortez der Informationen über Azteken für seine
Eroberung bediente. Die Dürer zugeschriebene Karte wurde
in zahlreichen historischen Werken über die "Neue Welt"
publiziert.>
(aus: Penn Library:
http://www.library.upenn.edu/special/gallery/kislak/promotion/cortes2.html
(April
2005)
Am 8. 11. 1519 erfolgt der triumphale Einmarsch von Cortez
in Tenochtitlán. Diaz berichtet:
"Die Strasse, auf der wir marschierten, war nach meiner
Erinnerung acht Schritt breit und führte kerzengerade bis
in die Mitte von Mexiko. Aber diese grosse Strasse
reichte nicht aus, um die Menschenmenge aufzunehmen, die
aus der Stadt kam und die in die Stadt zog, um uns zu
sehen und zu begleiten. Auf allen Türmen und Tempeln
standen Zuschauer, der ganze See war dicht bedeckt mit
überfüllten Fahrzeugen [...]" (Huby, S.97).
Cortez wird von Moctezuma mit Respekt als
der wiederkehrende Quetzalcoatl begrüsst:
<O unser Herr! Mit Mühsal, mit Ermüdung hast du es
erlangt, dass du hier im Lande angekommen bist, dass du an
deine Stadt Mexiko herangekommen bist, dass du auf deiner
Matte, deinem Stuhl zu sitzen gekommen bist, den ich nur
eine kleine Weile für dich gehütet habe [...]
Ich war bekümmert eine ganze Reihe von Tagen, wie ich
hinschaute nach dem unbekannten Land, aus dem du gekommen
bist, aus den Wolken heraus. Denn das haben uns die
Häuptlinge überliefert, dass du kommen wirst, deine Stadt
aufzusuchen [...]
Und jetzt ist es wahr geworden. Du bist zurückgekehrt. Sei
nun wohl angekommen. Ruhe dich aus! Besuche deinen
Palast!> (Huby, S.97)
Gemäss Dr. Nancy Fitch soll die Übersetzerin Malinche / Doña Marina
die spanische Seite in der Auseinandersetzung der Kulturen
zwischen den Spaniern und den Azteken in Tenochtitlán sehr
begünstigt haben.
ebenda: http://www.theaha.org/Tl/LessonPlans/ca/Fitch/malinche.html
(April 2005)
Moctezuma begrüsst
Cortez
mit einem bei den Azteken hochgeschätzten, etwas bitteren
Schokoladegetränk "xocolatl" aus Kakaobohnen "cacahuatl",
eine Paste mit Gewürzen, Vanille und etwas Honig.
http://www.finestwine.com/English/chocolate_cocoa.asp
(April
2005)
Moctezumas
Thron [55] |
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Ohne
seine
Angetraute Malinche / Doña Marina, die
Übersetzerin, geht zwischen den Azteken und Cortez
gar nichts. |
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Szenendarstellung
im Florentiner Codex von Fray Bernardino de
Sahagún [56] |
Moctezumas Bruder warnt Moctezuma
II. vergeblich vor zu viel Vertrauen zu Cortez:
<Möge es unseren Göttern gefallen, dass ihr nicht in
euer Haus denjenigen hineinbringt, der euch aus ihm
hinauswirft [...].> (Huby, S.97)
Im Gegensatz zu den Azteken zeichnen sich die Spanier aber
durch eine "stinkende und klebende" Lebensweise aus. H.
Jestrabek:
<Die Azteken hatten ein blühendes Reich aufgebaut.
Kulturell hatten die Azteken den Eroberern einiges voraus.
So in puncto Körperpflege: Cortés berichtete erstaunt dass
die Indianer jeden Tag badeten. Die Azteken bezeichneten
die Eroberer - nicht ohne Grund - als "stinkende und
klebende Menschen".>
(aus: H.Jestrabek: Konquistadoren, Kapital und Kirche:
http://ourworld.compuserve.com (1999)
http://jestrabek.homepage.t-online.de/amerika.htm (2014).
Cortez lässt sich in Tenochtitlán eine
Woche feiern. Die spanischen Soldaten werden im ehemaligen
Palast von Moctezumas Vater untergebracht. Diese warten
nicht lange und beginnen mit der Suche nach dem
Kronschatz des Aztekenreiches. Unter dem Vorwand,
einen geeigneten Platz für eine Kapelle zu suchen,
erhalten sie Zugang zu den heiligsten Räumen des
ehemaligen Palastes und finden hinter einer frisch
verputzten Tür den Kronschatz Moctezumas.
Zur Schätzung des Schatzes wird Cortez hinzugezogen, dem
es unmöglich erscheint, eine solche Menge von
Wertgegenständen und Gold umzurechnen. Cortez lässt die
Tür wieder zumauern und berührt vorerst nichts (Huby,
S.97).
Um den 10.11.1519 versuchen spanische Soldaten die ersten
Säuberungsversuche und Kirchenpläne. Die
spanischen Soldaten wollen sofort die Götter der Azteken
aus den Tempeln werfen und eine Kirche einrichten. Moctezuma
verbietet dies, und die spanischen Soldaten folgen
vorerst.
Die Spanier wollen die Religion der Azteken nicht
verstehen, denen sie den kampflosen Einzug in Tenochtitlán
verdanken. Sie sehen nur die rituellen Menschenopfer mit
den Herzamputationen zugunsten der Sonne. Cortez will die
Opferei mit radikalem Durchgreifen stoppen lassen (Huby,
S.98).
Die Spanier sind entsetzt über die aztekischen
Opferriten und versuchen, die christliche Religion
"einzuführen". Dagegen rebellieren die Aztekischen
Priester und bedrängen Moctezuma, Cortez umbringen zu
lassen. (Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial)
Azteken: Die Herzprozession mit Menschenopfern
für die Sonne:
Die Sonne braucht
lebendiges Herzblut
|
Ein solcher Irrglaube
erscheint sehr brutal, aber die Kriege des
"Christentums" für ein "Kreuz" waren nicht minder
grausam - nur die Verletzten und Toten der
Schlachten werden nie gezählt! |
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[57]
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[58]
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[59]
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[Der europäische Kriegsritus, aus ideellen Gründen ganze
Menschenmassen niederzumetzeln, ist in den Augen mancher
"christlicher" Staaten bis heute nicht als ein "blutiger
Ritus" erkannt worden...].
Bald nach der Einrichtung von Cortez' Hauptquartier in
Tenochtitlán um den 10.11.1519 wird
Cortez
berichtet, dass aztekische Gruppen
Veracruz
geplündert hätten. Cortez setzt am 14.11.1519
Montezuma
gefangen und zwingt ihn, die Attacken einzustellen. Dann
lässt er die Angreifer exekutieren.
Zitat aus der Piratengalerie "Pirate King's Library":
(original
Englisch:
<Soon after Cortez established headquarters
in the capital he learned the Aztecs had
plundered Vera Cruz. Swiftly he seized Montezuma
and forced him to surrender the attackers. Then
he had them executed.> |
|
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Übersetzung:
<Bald nachdem sich Cortéz ein Hauptquartier
in der Hauptstadt eingerichtet hatte, wurde ihm
mitgeteilt, dass die Azteken Vera Cruz
geplündert hätten. Schnell liess er Montezuma
festnehmen und zwang ihn, die Angreifer zu
unterwerfen. Dann liess er sie exekutieren.> |
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library:
Hernando Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm
(1999)
http://www.thepirateking.com/bios/cortez_hernando.htm
(2014)
auch: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus,
Cortez, the Aztec, & the Quincentennial
(1999, 2014 nicht mehr auffindbar)
|
Moctezuma II. wird ins "Spanische Quartier"
gebracht, den ehemaligen Palast von Moctezumas Vater
(Huby, S.98), in den Palast von
Axayacatl, eines
früheres Aztekenherrschers, wo auch Cortez Quartier
untergebracht ist.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial)
Gleichzeitig merkt
Moctezuma, wie die Stimmung der
"Teules" / der weissen Götter immer anmassender wird
(Huby, S.97) und schätzt, dass es etwas mit
Gold
zu tun habe, denn die Spanier sprechen immer nur auf Gold
an, was inzwischen bekannt ist (Huby, S.98).
|
Moctezuma
wird
von seinen Boten über die Spanier aufgeklärt.
Szenendarstellung im Florentiner Codex von Fray
Bernardino de Sahagún [60]
|
Mitte November 1519 ca. verschenkt Moctezuma den
Spaniern den Thronschatz in der Meinung, dass er die
weissen Spanier so loswerden könne, begleitet von einer
unterwürfigen Botschaft an Karl V.:
"Das sendet euch euer treuer Vasall Moctezuma" (Huby,
S.98).
|
Szenendarstellung:
Moctezuma legt Cortez alle Schätze hin. Neben
Cortez: Malinche, die Übersetzerin [61] |
Cortez zwingt Moctezuma, die Gefolgschaft
auf die spanische Krone zu schwören und ein Lösegeld in
Gold und Juwelen bereitzustellen.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés, Hernán
(1999)
Den Thronschatz nimmt Cortez gerne an.
Drei Tage brauchen die Soldaten und Cortez für den
Augenschein. Und dann machen die Spanier das
Schockierendste, was jemals getan wurde: Sie lassen
Juwelen und Kunstgegenstände beiseite, aber schmelzen alle
Goldgegenstände zu Goldbarren, um diese dann nach Spanien
dem Kaiser zu bringen (Huby, S.98).
|
Cortez
und seine Überstzerin Malinche zählen das Gold des
Montezuma.
Szenendarstellung im Florentiner Codex von Fray
Bernardino de Sahagún [62]
|
Bei der Verteilung des Schatzes jedoch kommt es zum
Streit:
-- 20 % soll dem Kaiser zufallen, womit alle einverstanden
sind
-- Cortez will auch 20 %, dem die Soldaten nicht
zustimmen, denn Cortez ist kein Kaiser
-- Cortez will weitere 20 % für "Spesenabrechnungen" die
wieder Cortez zufallen
-- Cortez will weitere 20 % für gewisse Prämienzahlungen
-- nur die letzten 20 % sollen unter den 450 Soldaten
aufgeteilt werden, die ihn begleiteten.
->> die wütenden Soldaten verweigern oder vertrinken
ihren winzigen Teil an der Beute
->> Cortez tritt der Rebellion an einer
ausserordentlichen Versammlung entgegen, macht neue
Versprechungen aller Art, und wo er immer noch nicht
überzeugt, zahlt er etwas nach
->> so ist die "spanische Einigkeit" wieder
gesichert (Huby, S.98).
Tenochtitlán: Erste "Christianisierungsversuche" Ende
1519 ca.: Die Spanier unternehmen erste
"Christianisierungsversuche" bei der aztekischen
Priesterschaft. Cortez lässt ohne Erlaubnis von Moctezuma
II. auf der Plattform der grössten Tempelpyramide ein
Kreuz errichten und eine Messe lesen, womit der Tempel für
die Priesterschaft der Azteken entweiht wird.
Die aztekischen Geistlichen rebellieren, erkennen erst
jetzt die Weissen als Fremdlinge und behaupten, die
aztekischen Götter seien erzürnt über sie. Vor allem der
Neffe von Moctezuma, Cacama, Fürst von Tetzcuco,
versucht, eine Verschwörung unter allen Aztekenfürsten
gegen Cortez und die Weissen anzufachen.
->> Cortez droht Cacama mit "dem
Schlimmsten" im Namen von Karl V.
->> Cacama trotzt, er kenne keinen Kaiser und es
wäre ihm lieber, er hätte auch Cortez nie kennengelernt
->> Moctezuma ordnet die Verhaftung von Cacama
und von drei anderen Neffen an
->> Cortez lässt Cacama und drei andere fürstliche
Neffen Moctezumas in Ketten legen, der aztekische Adel ist
verschaukelt (Huby, S.98).
Zu diesen Vorgängen existieren die verschiedensten
bildlichen Darstellungen, die wohl alle nicht die
wirklichen Gesichtszüge von Moctezuma oder Cacama zeigen,
von Theateraufführungen bis hin zu Comics, naive
Darstellungen etc.
1520
30.
"Hispañola"-Holocaust - Das Kreuz auf der
Tempelpyramide in Tenochtitlán ist inakzeptabel -
aztekische Kriegserklärung gegen die Spanier -
Magellan ist in Patagonien eingeschneit - Cortez
verspricht die Abreise - Indios bauen den Spaniern
vier neue Schiffe - die spanische Krone will Cortez
gefangennehmen und besetzen Veracruz - Cortez
überfällt Veracruz und überredet die königlichen
Soldaten zu einem zweiten Feldzug gegen die Azteken
"Hispañola": Auf
der Insel sind von ursprünglich einer Million (1492) noch
16.000 Indios am Leben. Andere Schätzungen gehen von 8
Millionen und noch 55.000 Lebenden aus (Reinhard II.,
S.62).
In der ganzen Karibik und zum Teil auch in Mexiko
reduziert sich die Anzahl der ansässigen
Stammesbevölkerungen um 90 %, auf "gewissen Inseln" bis
zur vollständigen Vernichtung (Reinhard II.,
S.63).
Tenochtitlán: Nach einer Unterredung zwischen Moctezuma
und den rebellischen Priestern eröffnet Moctezuma an
Cortez ca. Anfang 1520 die Kriegserklärung:
"Unsere Götter haben unseren Priestern und mir und allen
Anführern Antwort und Befehl gegeben, dass wir gegen euch
Krieg führen, euch töten oder euch auf das Meer
hinausjagen." (Huby, S.98)
Moctezuma fordert ultimativ den Abzug, oder das ganze Heer
unter Cortez werde umkommen (Huby, S.98).
Magellan-Expedition: Gleichzeitig suchen Magellans
Schiffe im Februar 1520 die Ostküste Süd-"Amerikas" ab.
Die Expedition fährt innert 14 Tagen 2000 Seemeilen [3704
km] und findet auf der Position von 35° Breite eine
gewaltige Bucht. Die Hoffnung steigt, jedoch handelt es
sich um die Bucht eines grossen Flusses, des "Rio de la
Plata". Die spanische Besatzung rebelliert, aber Magellan
setzt sich erneut durch (Huby, S.82)
Internet: M.Waesch: Ferdinand Magellan:
http://www.michael-waesch.de/eroberer/magellan.htm (April
2005)
Die Magellan-Expedition erleidet ab März / April
1520 den Wintereinbruch an der Küste und muss in
"Patagonien" überwintern, mit tosenden Stürmen und
absoluter Eintönigkeit.
Ende März erreicht die Expedition die heutige geschützte
Bucht "San Julian". An der menschenleeren Küste
bleibt die Expedition zwei Monate. Die Bewohner werden in
den Reiseberichten als grosse Menschen mit grossen Füssen
beschrieben, woraus sich das Wort pata (Fuss) mit der
Endung -gon als Vergrösserungssuffix ableitet: "Patagones"
sind "Grossfüssler", und dementsprechend erhält das Land
in Magellans Aufzeichnungen die Bezeichnung "Patagonien"
(Huby, S.83).
Im März 1520 zwingen Krankheiten und Komplikationen
Magellan erneut an Land und zu einem nicht ganz
unbeträchtlichen Zwischenstop von 6 Monaten.
Internet: M.Waesch: Ferdinand Magellan:
http://www.michael-waesch.de/eroberer/magellan.htm (April
2005)
Die Besatzung fängt wieder an zu rebellieren, Magellan
wird als "hinkender Teufel" bezeichnet. Ein Schiffsmanöver
der Rebellen kann Magellan verhindern. "Im Namen der
Krone" wird der Anführer der Rebellion, der spanische
Kapitän Mendoza, vom Diener des Kapitäns, Quesada,
geköpft (Huby, S.83).
Auf einer Expedition zu einer Bucht mit dem wendigsten
Schiff "Santiago" durch Magellans besten Freund Serrao
kommt dieser in einen Sturm. Das Boot zerschellt an der
Küste. Die Mannschaft rettet sich. Zwei Gesandte erreichen
in einem elftägigen Marsch durch Schnee und Eis das
Mutterschiff. Die Rettung der Besatzung gelingt (Huby,
S.84).
Tenochtitlán: Im April 1520 ca. verspricht Cortez
Moctezuma die baldige Abreise. Zuerst müssten aber
neue Schiffe gebaut werden. Moctezuma ist zufrieden und
verlängert die Frist. Die Indios helfen den Weissen und
bauen innert kurzer Zeit vier neue Schiffe (Huby, S.98).
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Durán
Codex
1521: Indios bauen für Cortez neue Schiffe... [63]
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Cortez, auf "Freundschaft" bedacht, will Moctezuma im Mai
1520 zu einer Probefahrt einladen. Vorbereitungen zur
Abreise sind noch nicht getroffen. Da erfährt Cortez,
dass 800 spanische Soldaten in Veracruz gelandet
seien, die auf Befehl von Diego de Velásquez unter
Leitung von Panfilo de Narvaez im Namen des
Kaisers Cortez und seine Soldaten verhaften sollen (Huby,
S.98).
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Diego de Velásquez
de Cuellar, Gouverneur von Kuba [64] [und unter
ihm sterben die Indios in den Steinbrüchen für die
schönen Kirchen und Steinhäuser der "Christen"...]
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Panfilo de Narvaez
[65], spanischer Kolonialist in Mexiko |
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Die Piraten-Bibliothek "Pirate King's Library" dagegen
meint,
Velásquez habe 1400 Soldaten geschickt, um
Cortéz nach
Kuba zurückzubringen:
(original Englisch: <Meanwhile Velasquez had sent 1,400
soldiers to arrest Cortez and bring him back to Cuba.>)
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm (1999)
http://www.thepirateking.com/bios/cortez_hernando.htm
(2014)
Cortez manövriert:
->> Cortez lässt unter
Pedro de Alvarado
ca. 200 Soldaten in
Tenochtitlán zurück
->> mit den restlichen 250 spanischen Soldaten will
er die spanische Truppe unter
Panfilo de Narvaez
bezwingen (Huby, S.98).
Pedro de Alvarado [66], spanischer Kolonialisten-Rassist
in Mexiko
Veracruz: In einer Nacht überrascht Cortez mit
seinen Truppen die Kräfte von Panfilo de Narvaez.
Cortez nimmt Panfilo de Narvaez gefangen, besticht ihn mit
Gold und lässt ihm die Wahl, sich dem Feldzug gegen die
Azteken nach Tenochtitlán anzuschliessen, wo noch mehr
Gold zu holen sei, woraufhin sich Narvaez den Männern von
Cortez anschliesst.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial; Stand 1999)
oder:
"Cortez hält vor den Soldaten eine weitere "honigsüsse
Rede" und zieht so die Truppe von Velásquez mittels
Intrigen und Versprechungen auf seine Seite." (Huby, S.99)
Damit hat Cortez den misstrauischen Velásquez
ausmanövriert und in allen Soldaten die Hoffnung auf
Eroberung geweckt (Reinhard II., S.51).
[-- die spanische Krone ist zu feige, ihre wilden
Eroberer-Früchtchen zu disziplinieren
-- aus der Not heraus gewinnt Cortez zusätzliche weisse
Krieger gegen Moctezumas Tenochtitlán
-- die Indio-Bevölkerung ist von Cortez total betrogen,
denn sie haben Cortez nicht nur den ganzen Thronschatz
geschenkt, sondern sie haben Cortéz sogar noch Schiffe
gebaut!]
Mai-Juni 1520 ca.
31.
Die spanischen Besetzer zerstören die Tempel unter
Führung von Alvarado - Rebellion der Bevölkerung,
oder: Präventive Festnahme von Moctezuma, oder:
willkürliches Gemetzel - Aufstand - zweiter Einmarsch
von Cortez mit zusätzlichen weissen Truppen -
Moctezuma wird von den Indios als Marionette der
Weissen ermordet - Belagerung des "spanischen
Quartiers" - Ermordung des Azteken-Anführers -
spanischer Abzug "noche triste" ["traurige Nacht"]
Tenochtitlán: Bei einem Fest der Azteken, wo diese
vor den Tempeln singen und tanzen, lässt Pedro de
Alvarado Tempeltüren besetzen und die tanzenden und
singenden Indios töten. Dazu werden die Soldaten "belohnt"
und dürfen den Tempel und die umliegenden Häuser plündern.
->> die Feindschaft der Azteken bricht offen aus,
denn die Spanier sind nun bewiesenermassen unberechenbare
Eindringlinge, weil Cortez gar nicht da ist
->> das Volk sieht in Moctezuma nur noch
eine Marionette der Weissen (Huby, S.99).
oder da ist auch diese Version. Man sehe sich die
kriminelle, "christliche" Arbeit in Mexiko an:
Die Azteken bekommen von den Spaniern unter Pedro de
Alvarado die Erlaubnis für ein Huitzilopochtli-Fest.
Die Figur des Huitzilopochtli, aztekischer
Sonnengott und Kriegsgott |
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[67]
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[68] |
Die Spanier werden beunruhigt, die Azteken könnten sich in
eine feindliche Stimmung hineinsteigern.
(aus: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial)
Als die Azteken dann auch noch dem Sonnengott
Huitzilopochtli ein Opfer darbringen, entschliessen sich
die Spanier einzugreifen.
(Antje Baumann: Azteken:
http://www.indianer-welt.de/referate/ref-aztek1.htm (2014)
Die Spanier entschliessen sich einzugreifen.
Moctezuma
wird in Ketten gelegt, viele Azteken werden
niedergemetzelt. Dann fliehen die spanischen Soldaten in
ihr Quartier, den Palast von
Axayacatl.
(aus: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial)
oder:
Der Führer der spanischen Garnison metzelt 600
Mexikanische Adlige nieder.
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Cortez ist immer noch unterwegs nach Tenochtitlán.
Cortez und seine Armee erreichen am 23. Juni 1520
Tenochtitlán
und finden die Stadt im Aufstand blockiert vor: die Dämme
sind aufgebrochen. Cortez lässt tragbare Brücken bauen, um
die Dammlücken zu überwinden. Dann muss seine Armee
zweimal angreifen, um in die Stadt gelangen zu können.
aus: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial (Stand 1999)
Als
Cortez und seine Truppen die Stadt
Tenochtitlán erreichen, werden sie von 1000en von
Aztekischen Soldaten attackiert.
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Am 30. Juni 1520 erreichen Cortez' Truppen das
"Spanische
Quartier". Bartolomé de las Casas berichtet
Cortez von den Vorgängen des Aufstands. Cortez befielt
Moctezuma,
den Azteken Ruhe zu befehlen.
Dies tut
Moctezuma auch. Nun dreht aber die
Bevölkerung durch und ermordet Moctezuma als Marionette
(Huby, S.99) der Brutalo- und Stinker-Spanier durch
Steinigung, wobei er später an den Verletzungen stirbt
(King's Library). Der Aufstand und die Belagerung gehen
weiter (Huby, S.99). Die Azteken umstellen das "Spanische
Quartier", stellen Lebensmittellieferungen ein und
unterbrechen die Wasserzufuhr zum ehemaligen Palast des
Vaters von
Moctezuma II.
Die Spanier schweben in Todesgefahr, aber
Cortez
und drei anderen gelingt es, den Anführer der Azteken zu
ermorden und sein Banner zu rauben. Völlig geschockt von
diesem "Wunder" geben die Azteken die Belagerung auf.
Text:
<Die Armee von Cortéz war umzingelt und schien vor dem
Untergang zu sein, aber ihm und drei weiteren gelang es,
den Führer der Azteken zu schnappen und zu töten, und
dabei gelangte auch sein Banner in ihre Hände. Bestürzt
über dieses scheinbare "Wunder" zogen sich die Azteken
zurück.>
(original Englisch: <Cortez' army was
surrounded and apparently doomed, but he and three
others managed to get to the chieftain of the Aztecs and
killed him, seizing his banner. Dismayed by this
apparent "miracle," the Aztecs withdrew.>
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Nach der
Steinigung stirbt
Montezuma drei
Tage später.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán)
oder:
Dem Eroberer
Cortez gelingt es, Montezuma
festzunehmen und zu erdolchen.
(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).
Der Widerstand der Atzteken wird unter
Koatlahuak
und später unter
Cuauthemoc weitergeführt
(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).
Briefe von Cortez an Karl V. über die Mexiko-Eroberung
Ab der Überredung zum Feldzug schreibt Cortez zu seiner
Rechtfertigung persönliche Briefe an Karl V. und gewinnt
so mehr Einfluss als der Indienpolitiker
Fonseca,
der ein Verwandter von
Velásquez ist (Reinhard
II., S.51). Cortez sendet dem spanischen König Karl V.
fünf ausführliche Berichte seiner Besetzung von Mexiko.
aus: Penn
Library:
http://www.library.upenn.edu/special/gallery/kislak/promotion/cortes1.html
(April
2005)
Die "traurige Nacht" ("noche triste")
Am 30.6./1.7.1520 erfolgt derRückzug der Spanier aus
Tenochtitlán in der "noche triste".
Antje Baumann: mesoamerika/azteken-zeittafel.htm (Stand
1999);
http://www.indianer-welt.de/meso/aztek/aztek-ur.htm
(Stand: 25.06.2012)
oder:
Weniger als 500 der übriggebliebenen spanischen Soldaten
versuchen unter Cortés die Flucht zu den tlaxcalanischen
Verbündeten.
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm).
oder:
Cortez und seine Soldaten wollen heimlich im Schutz der
Nacht Tenochtitlán verlassen. Nur 20 % des
Moctezuma-Schatzes, nämlich der Teil für den Kaiser, kann
verladen werden. Vom Rest kann sich jeder bedienen, wie er
will. Aber die spanischen Soldaten wollen keinen Ballast.
So bleibt der grösste Teil des Schatzes im Palast.
Die Cortez-Armee, mit den Helfern der
Totonaken,
Tlaxcaleken und
Cholulanen versucht bei
Nebel und Regen die Flucht über die Dammstrasse nach
Tacuba.
->> die tragbaren Notbrücken verklemmen sich in der
weichen Erde, der Abzug stockt an offenen Gräben
->> bei jedem Blitz des Gewitters setzt der
Pfeilhagel von den Kanus her ein, zudem prasseln von den
oberen Stockwerken Schleudersteine herab
->> die Flüchtenden sind eingeklemmt, von hinten
stossen die Soldaten die Vordersten in die Gräben und
Kanäle
->> die getöteten Soldaten und Pferde füllen die
Kanäle, der Rest rennt drüber.
|
"Noche
Triste"
/ "Traurige Nacht": Die Spanier flüchten aus
Tenochtitlán.
Szenendarstellung im Florentiner Codex von Fray
Bernardino de Sahagún [69]
|
Bilanz sind:
-- über 800 tote spanische Soldaten
-- über 4000 tote Soldaten der Tlaxcala-Indios
-- die gesamte spanische Artillerie ist vernichtet
-- ca. 70 Pferde sind getötet (Huby, S.99)
oder:
Schlussendlich vertreiben die Azteken die Spanier im Juni
1520.
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán; April 2005)
oder:
Am 30.Juni kommt Cortez am Palast von Axayacatl
an. Die Spanier haben in einem versteckten Raum eine
Unmenge Gold gefunden, den Thronschatz von Axayacatl. Die
Spanier nehmen das Gold (das eine erhebliche Last ist) und
wollen im Schutz der Dunkelheit durch einen geheimen
Ausgang nordwärts nach Tlatelolco auf dem Damm nach Tlacopan
flüchten.
Die Azteken greifen auf dem Damm die flüchtenden Spanier
an, auf der ganzen Länge bis nach Tlacopan. Von 1500
Spaniern und deren Verbündeten erreichen nur 300 Tlacopan.
100e verschwinden oder werden getötet. Fast alle, die
Tlacopan erreichen, sind verwundet, auch Cortez, der eine
schwere Kopfwunde davonträgt. Diese Nacht wird als "Noche
de Triste" ["Traurige Nacht"] bekannt.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial (Stand 1999)
Bernal Diaz del Castillo über den Tod im Zeichen
des Königs und des Geldes:
"Sie (die Spanier) starben jenen grausamsten Tod, um Gott
und Seiner Majestät zu dienen [!] und denen Licht [!] zu
bringen, die in der Finsternis waren, und auch, um
Reichtümer zu erlangen, die wir Menschen alle gemeinhin zu
suchen pflegen." (Reinhard II., S.49)
[Die spanischen Geschichtsschreiber bewilligen
stillschweigend die Menschenopfer für die Mission, und
rechtfertigen dabei zusätzlich den Raub. Die Logik würde
eigentlich auch die Beraubung des Vatikans erlauben, denn
dies ist ja "menschlich", wie der da oben schreibt...].
August-Ende 1520
32.
Spanischer Sieg auf
offenem Feld gegen Azteken-Krieger - neue
Kriegsvorbereitung unter Cortez gegen die Azteken mit
Segelbooten - die Azteken versenken den Goldschatz im
See - Pockenausbruch in Tenochtitlán - Luther schreibt
über Politik, gegen die Dogmen der Papst-Kirche und
beschreibt neue Ethik - Luther verbrennt die
Papst-Bulle und hat mehr und mehr Anhänger - Magellan
verrennt sich in den Klippen an der Südspitze
Süd-"Amerikas" - das Versorgungsschiff flüchtet -
Auffinden des Pazifiks
Neu
gruppiert verlassen die Spanier Tlacopan und
erreichen Tlaxcala. Die Azteken verfolgen sie und
nehmen einige Spanier im Flachland bei Otumba
gefangen. Die Spanier, obwohl in der Minderheit, drehen um
und bezwingen die Azteken auf dem Feld.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial)
Dann erfolgt der Rückzug nach Veracruz.
Mexiko: Cortez unternimmt ca. September bis Oktober 1520
neue Vorbereitungen für einen Feldzug unter gegen die
Azteken in Tenochtitlán vor, mit
-- zahlreichen indianischen Hilfstruppen
-- mit 900 spanischen Soldaten
-- mit 86 Pferden
-- mit 3 schweren Kanonen
-- mit 15 leichten Geschützen
-- mit 13 kleinen Segelschiffen, um auch vom See her
Tenochtitlán anzugreifen (Huby, S.99), sogenannte Brigantinen,
zweimastige Segler, um von Texcoco aus den Texcoco-See
für Tenochtitlán zu blockieren (Internet: R.S.Cartwright:
Kolumbus, Cortez, the Aztec, & the Quincentennial)
|
Segelschiff:
Zweimastige Brigantine, Erfindung von Hernando
Cortez [70]
|
Die
Brigantine ist gemäss Dr. Nancy Fitch eine der genialen
Erfindungen von Cortez: ein kahnähnliches Rudersegelboot,
mit Verdeck, das vor Speeren, Pfeilen und Wurfpfeilen
schützt. Cortez liess 13 solche Brigantinen bauen. Sie
erlaubten den Spaniern, während der Belagerung von
Tenochtitlán die gesamte Kontrolle über den See zu
erlangen.
In: Dr. Nancy Fitch, Professor of History,
California State University, Fullerton: The Conquest of
Mexico. An Annotated Bibliography; http://www.theaha.org/Tl/LessonPlans/ca/Fitch/keywords.htm
(April 2005)
Gleichzeitig erfolgt in Tenochtitlán eine Hetze
gegen die Spanier zur Verteidigung von Tenochtitlán. Die
Azteken wählen den Schwiegersohn von Moctezuma II.,
Cuauthémoc, zum Nachfolger. Dieser will alle
indianischen Stämme und Völker zum "allgemeinen Kampf
gegen die Spanier" hetzen, was ihm jedoch nicht genügend
gelingt.
In der Hoffnung, dass die Spanier Tenochtitlán in Ruhe
lassen, wenn sie kein Gold mehr besitzen, werfen die
Azteken alles Gold in den See (Huby, S.99).
In Tenochtitlán brechen gleichzeitig die Pocken
aus. Die Dezimierung der Bevölkerung aufgrund fehlender
Immunabwehr beginnt (Reinhard II., S.51).
|
Pockenepidemie
in Tenochtitlán
Szenendarstellung im Florentiner Codex von Fray
Bernardino de Sahagún [71] |
|
Hand mit Pockenpusteln [72] |
|
Pocken,
die
auch in Pflegeheimen in Deutschland vorkommen
sollen... [73]
|
Während der Pocken-Katastrophe in Mexico ist Luther in
Deutschland in einen Kampf verwickelt:
August -Dezember 1920
Deutschland: Gegenwehr gegen den Diktator-Papst:
Luthers Schriften und Bullenverbrennung
Luther duldet nur noch Taufe und Abendmahl.
->> nun entsteht die "evangelische" Kirche
->> die sich auf das "Schriftprinzip" beruft bzw. es
gilt nur noch, was in der Bibel steht
->> die "Freiheit" des Glaubens geht auch ohne Papst
(DTV-Atlas I., S.231)
->> und im Dezember 1520 verbrennt Luther die
Bannbulle des Papstes in Wittenberg
Die Reformation gegen den Papst-Weltherrscher weitet sich
aus in breiteste Kreise, darunter auch Humanisten wie
Melanchthon,
Hutten und
Zwingli (DTV-Atlas I., S.231).
Vier
Revolutionäre gegen den Diktator-Papst
|
|
|
|
|
Martin Luther, Bronzeguss [74]
|
Melanchton
[75]
|
Ulrich
von
Hutten [76]
|
Ulrich
Zwingli
[77]
|
Aber gegen den Kolonialismus und gegen den
Holocaust an den Indio-Menschen sagten sie
nichts... |
Magellans-Expedition: Im September / Oktober 1520
glaubt Magellan einen Seewe'g durch Süd-"Amerika" hindurch
gefunden zu haben. Die Bucht erweist sich aber bald als
Flussmündung und als eine weitere Sackgasse. Der Fluss
wird Santa Cruz benannt.
(Internet: M.Waesch: Ferdinand Magellan)
Von Oktober-Dezember 1520 sucht Magellan den Durchgang in
den Klippen der Südspitze Süd-"Amerikas". Magellan gelingt
die Weiterführung der Expedition, an
"Santa Cruz"
vorbei, bis zu einem Cap, das sie am "Festtag der heiligen
Ursula und der 11.000 Jungfrauen" erreichen und deswegen
den Namen
"Cap der Jungfrauen" erhält
("Cabo
Virgenes"). Zwei Schiffe werden zur Expedition der
Bucht abkommandiert (Huby, S.89).
Zwei Schiffe gehen voraus und bringen die Nachricht, dass
der Weg in einen andern Ozean münden würde. Die Flotte
folgt. Magellan meint, am 21.Oktober 1520 die Passage
gefunden zu haben. Was aber wie ein Ozean ausgesehen
hatte, ist ein grosser See. Die Besatzung ist wieder am
Meutern. Magellan zwingt seine Leute aber weiter.
Nach der einen folgt jedoch eine zweite und dritte Bucht.
Einen ganzen Monat sucht die Crew im Namen des Königs.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Umkehr des Versorgungsschiffes: Plötzlich ist es
der Besatzung eines der vorausfahrenden Schiffe genug. Die
Mannschaft der "Antonio" legt ihren Kapitän in Ketten und
segelt nach Hause. Magellan lässt tagelang nach dem Schiff
suchen, das fast alle Essensvorräte der Flottille
gestapelt hat (Huby, S.84). Das Versorgungsschiff wird
nicht mehr gefunden. Magellan setzt trotzdem durch, die
Reise fortzusetzen.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Die Expedition liegt in den Klippen bei Kälte und Nebel
(Huby, S.84). Die Seeleute entdecken auch neue Vegetation
und bisher den Weissen unbekannte Tiere wie die
"Magellan-Pinguine"
und das Phänomen ins Meer abbrechende Gletscherteile, die
laufend die Expedition gefährden (Huby, S.89).
Der Pazifik
Nach 27 Tagen Kampf mit Klippen und Untiefen auf einer
Strecke von 600 km erreichen die restlichen drei
Magellan-Schiffe am 28. November 1520 das offene Meer. Da
die Flotte einen stillen Moment erwischt und das Meer so
"still" "vor ihm liegt", benennt
Magellan das Meer
"El Pacifico". Die Aussichten sind aber katastrophal. Das
Versorgungsschiff ist fort. Bald werden die Seeleute das
Leder der Schiffsausrüstung und Sägespäne verspeisen
müssen (Huby. S.84).
Die Magellan-Expedition durchfährt die Meerenge im Süden
"Amerikas", die von den Seeleuten bald als
"Magellan-Strasse"
bezeichnet wird.
Auf der anderen Seite angekommen segelt Magellan der Küste
entlang bis auf die Höhe des heutigen
Valparaiso,
dann westwärts über den von ihm so benannten "Pazifischen
Ozean". Die Expedition ist 2 1/2 Monate bei Hunger, Durst
und Skorbut auf See.
Landung der Magellan-Expedition auf
Guam [heute:
Marianeninseln neben Mikronesien] (Reinhard II., S.46).
|
Karte
mit
der Reiseroute von Magellan
[78]
|
1520: Weltkarte von
Schöner, Globus
|
1520:
Weltkarte von Peter Apianus
|
Nord-"Amerika"
existiert
für ihn nur als kleine Insel.... [79]
|
Nord-"Amerika"
ist
noch eine Insel, und bei Panama soll eine grosse
Meeresstrasse sein... [80]
|
1520
33. Erste "wissenschaftliche" Betrachtung über
Indios
Johannes Boemus
|
|
|
Johannes Boemus: Werk: Costumi
le leggi et l'usanze di tutte le genti
["Rechte und Gebräuche aller Völker"];
Venedig: Dominico & Alvise Giglio, Ausgabe
1566 [81]
|
<Zuerst in Latein 1520 publiziert war der kleine
populäre Band von Boemus ein Versuch, in einem
Schritt die Riten, Praktiken und Gebräuche der alten und
neuen Völker darzustellen. Es war ein Buch, das
unausweichlich immer weiterwuchs, je mehr Informationen
infolge der "Entdeckungen" zur Verfügung standen.>
aus: Penn Library:
http://www.library.upenn.edu/special/gallery/kislak/viewers/boemus1.html
(April 2005)
<Das vierte Buch der Übersetzung enthält neues Material
über Florida, die Karibischen Inseln, Mexiko
und Teile Süd-"Amerikas". Keines dieser
Materialien ist neu im absoluten Sinn; die Daten sind frei
aus früheren Reiseberichten und Chroniken
zusammengestellt. Was dieses Buch uns zu sehen erlaubt,
ist, wie die Indianer Teil des Wissens der frühen modernen
europäischen Beobachter wurden.>
aus: Penn Library:
http://www.library.upenn.edu/special/gallery/kislak/viewers/boemus2.html)
Der Codex Bodley berichtet über die Mixteken
in Oaxaca, Cholula und Tlaxcala.
1521
34.
Magellans Expedition auf
dem Pazifik - Tenochtitlán wird belagert - Magellan
erreicht Guam und Cebu - Bekehrung des Sultans von
Cebu - der Sultan fordert Magellan auf, die Maktanesen
zu unterwerfen - Tod Magellans auf Cebu durch
Maktanesen-Übermacht
Anfang 1521lässt Magellan aufs offene Meer
abdrehen. Die Flotte bewältigt den Pazifik in 20 Tagen. 19
Matrosen sterben dabei an Skorbut (Huby, S.84). Insgesamt
segelt die Flotte von der Südspitze Süd-"Amerikas" bis zu
den Philippinen 100 Tage.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Und während dieser Pazifiküberquerung geschieht in Mexiko
das folgende:
Tenochtitlán: Wieder spielt Cortez die
angrenzenden Stadt-Staaten geschickt gegeneinander aus und
kann 1521 mit einer Armee von ca. 200.000 Mann nach
Tenochtitlán zurückkehren. Die Azteken sind aber
vorbereitet und es kommt zu mehreren erbitterten
Gefechten, bei denen sich Cortez nicht durchsetzen kann.
Immer und immer wieder muss er sich zurückziehen.
(Internet: M.Waesch: Hernando Cortez)
Von Januar bis Mai 1521 belagert Cortez Tenochtitlán und
schneidet es von seinen Nachbarstädten und Alliierten ab.
aus Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial (Stand 1999)
Gräueltaten der Spanier und der Hilfstruppen schüchtern
die Azteken und deren Verbündete von vornherein ein. Die
aztekische Koalition gegen die Spanier zerbricht (Huby,
S.99).
Gleichzeitig erreicht Magellan Asien:
Magellan-Expedition: Im März 1521 werden die
"Ladroneninseln"/ Guam erreicht. Magellan lässt die
Inseln deshalb so benennen [ladron = spanisch: Dieb], weil
die Eingeborenen scheinbar "klauen wie die Raben". Die
Flotte nimmt Frischnahrung und Wasser an Bord und segelt
weiter (Huby, S.84; Internet: M.Waesch: Ferdinand
Magellan)
Am 31.März 1521 lässt Magellan die erste "heilige Messe"
auf philippinischem Boden lesen: auf einer Insel der Visayas.
Der genaue Ort ist umstritten, vermutlich Limassawa.
Magellan schliesst Freundschaft mit den Datus Kalambo
und Siaui. (Internet: M.Payer: Chronik zur
Geschichte der Philippinen)
7.April 1521: Magellan landet auf Cebu.
(Internet: M.Payer: Chronik zur Geschichte der
Philippinen)
Magellan gelingt innert kurzer Zeit der Abschluss eines
Quasi-Kolonialvertrags mit dem Sultan auf Cebu.
Die Expedition verweilt wochenlang. Am Ende werden
Glasperlen gegen echtes Gold getauscht (Huby, S.85).
Magellan gelingt es, den Sultan von Cebu und seine
Gefolgsmänner zu bekehren.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Am 14.April schenkt Magellan der neugetauften Frau Juana
von Raja Humab-on, einem Herrscher auf Cebu, die aus
Flandern stammende Statue des Jesuskindes Santo Niño.
Diese Statue wird bis heute am dritten Sonntag im Januar
auf den ganzen Philippinen durch Feiern geehrt (Internet:
M.Payer: Chronik zur Geschichte der Philippinen).
Da bittet der Sultan von Cebu Magellan um Hilfe
gegen die Nachbarinsel Maktan, er solle einen
Dorfhäuptling auf der kleinen Insel niederwerfen. Magellan
lässt auf Maktan landen und sieht sich einer 30-fachen
Übermacht gegenüber, die in aufgereihter Schlachtordnung
mit Speeren und Schilden auf den Gegner wartet. Magellan
lässt losstürmen und schiessen. Die Kugeln prallen aber an
den Schilden ab. Da lässt Magellan den Schlachtort umgehen
und die Hütten der Maktanesen abbrennen, in der Hoffnung,
dass die Maktanesen sich von der Schlacht abwenden, um ihr
Hab und Gut zur retten.
Aber die Maktanesen reagieren anders: Sie werden immer
wütender auf die Weissen und haben Magellan als Anführer
ausgemacht. So wird Magellan am Ende von Speeren erstochen
(Huby, S.85), am 27.April 1521 (Internet: R.H.Ossian:
Pirate King's Library: Ferdinand Magellan).
oder:
27.April 1521: Als Magellan mit Gewalt auf der Insel
Mactan landen will, wird er von Lapu-Lapu, einem
Stammeshäuptling, getötet. Lapu-Lapu wird später als
philippinischer Nationalheld verehrt.
(Internet: M.Payer: Chronik zur Geschichte der
Philippinen)
oder:
Magellan wird in einem Streit zwischen einheimischen
Fürsten erschlagen. (Reinhard II., S.46).
[Zum ersten Mal muss den "christlichen" Seefahrern die
Ebenbürtigkeit von Gegnern klar werden. Hingegen schweigen
sich die westlich, eurozentrierten Geschichtsbücher
weiterhin darüber aus, wie die Sultanate und die
Bevölkerung regiert haben. Es scheint so, dass hier etwas
Wichtiges - vielleicht Toleranz! - verschwiegen wird].
ab April 1521
35.
Weiterreise der Magellan-Expedition - erneute
Verluste zwischen zwei Sultanen - es bleiben noch
zwei Schiffe - Krieg Karl V. - Franz I. - die
spanisch-indianischen Heere belagern Tenochtitlán -
Pest, Brand und Zerstörung - Berichte über die
spanische Besetzung
Reste
der Magellan-Truppe durchfahren die
Inselgruppe und entdecken Zimtbäume und Palmwein,
tauschen Nelken, Muskat und Ingwer ein (Huby, S.85).
Die Expedition entdeckt auf Luzon die Reisterrassen
von Bawana, die auch als "Achtes Weltwunder"
bezeichnet werden (Huby, S.91).
Noch einmal wird die Expedition in einen Streit
zwischen zwei Sultane hineingezogen und verliert einen
Teil der Besatzung, so dass nur noch 115 Mann übrig
sind. Somit muss das Schiff "Concepción"
zerstört werden, es bleiben "Trinidad" und "Victoria",
die zu den Molukken ablegen (Huby, S.85).
Unter der Führung von Juan Sebastian del
Cano verbrennen die Spanier eines der drei
Schiffe und segeln zu den Molukken/Gewürzinseln.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand
Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm).
[Die Tordesillas-Linie wird nie nachgemessen
Nun scheint es schon eigenartig, dass keine einzige Quelle
den Streit um die Tordesillas-Linie erwähnt, ob die
Molukken nun der spanischen oder portugiesischen Seite
zugeschlagen werden sollen. Dies war doch der Hauptgrund
der Fahrt von Magellan gewesen! Aber keine einzige Quelle
macht dazu irgendeine Angabe. Die Auseinandersetzungen
zwischen den Sultanen sind scheinbar viel wichtiger als
die Messungen].
1521 (-1526)
Europa: 1.Krieg zwischen Karl V. und Franz
I.
(DTV-Atlas I., S.237).
[Wieviele Menschenopfer hat dieser
"christliche" Krieg gekostet?]
Kaiser Karl V.: Ein arroganter Kriegskopf hoch zu Ross,
Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches" [82]
Tenochtitlán: Ende
April 1521 segeln die Brigantinen-Schiffe auf den
See und blockieren die Dämme. Einige Schiffe kommen nach Tlatelolco
und blockieren die Stadt, so dass aller Nachschub nach
Tenochtitlán unterbunden ist. Die Stadt soll ausgehungert
werden.
Die Landarmee von Cortez besteht aus
-- 86 Reitern
-- 118 Armbrustschützen und mit Musketen bewaffnete
Soldaten ("Musketiere")
-- 700 mit Schild und Säbel bewaffnete Fechtern
-- 1000en von eingeborenen Alliierten.
Die Armee wird in drei Teile geteilt, die unabhängig
voneinander um den See marschieren und Dörfer angreifen.
Die drei Komponenten richten dann ihre Attacken gegen Tlacopan,
Coyoacan und Itztapalapa sowie die Stämme
derjenigen Städte, die immer noch mit Tenochtitlán
zusammenarbeiten. Das Frischwasser vom Chapultepec-Viadukt
wird unterbrochen. 50.000 Azteken in Tenochtitlán sterben
in der Folge am Konsum von Salzwasser.
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial; Stand 1999).
Am 31.5.1521 beginnt das Heer von Cortez mit der
Total-Belagerung von Tenochtitlán (Huby, S.99).
Eine Quelle berichtet von Pest:
1521 erliegt Tenochtitlán der Pest (1/3 der
Bevölkerung waren erkrankt) dem Hunger und schliesslich
den Spaniern (Internet: H.Jestrabek:
http://ourworld.compuserve.com).
Eine andere Quelle berichtet von Pocken:
Der Belagerungsring wird eingeengt. Es kommt zur
Zerstörung von Quartieren und Dämmen durch Steine:
"Mit dem Abschneiden Tenochtitláns verstärkte Cortez die
Belagerung bis zum aztekischen Kapitol. Es gab nur noch
wenig Widerstand. Ein Grossteil der Bevölkerung war durch
Pocken dezimiert worden, die durch einen von Narvaez
Männern nach Tenochtitlán gebracht worden war.
Nach einigen Tagen Beschuss wechselte Cortez seine
Strategie. Er griff nun ein Quartier nach dem anderen an
und liess es zerstören und abbrennen. Die Bruchsteine
fielen ins Wasser und so entstanden neue Dämme. Die
Spanier zogen sich jeweils nachts zurück und machten mit
der Zerstörung der Quartiere am Tag weiter. Mit über
100.000 indianischen Alliierten war Cortez fähig, auf
diese Weise drei Quartiere von Tenochtitlán zu zerstören."
aus: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial (Stand 1999)
Der Angriff
der spanischen Truppen und der Koalitionstruppen
gegen Tenochtitlán
|
Ungefährer Plan von Tenochtitlán
mit den verschiedenen Quartieren [83]
|
Angriff der Bigantinen-Schiffe, die die
Festungsmauern zerstören [84]
Szenendarstellung im
Florentiner Codex von Fray Bernardino de Sahagún
[84]
|
Im Juni 1521 ist das Heer von Cortez Tenochtitlán
eingedrungen. Die Azteken leisten erbitterten Widerstand.
Das Heer von Cortez muss Strasse für Strasse mühsam
erobern (Huby, S.99).
Am 13.August 1521 befielt Cortez schliesslich
einen Frontalangriff mit allen zur Verfügung
stehenden Mitteln auf Tenochtitlán und deren dezimierte
Verteidiger. Nach zwei Monaten und hunderttausenden von
Toten geht die aztekische Hauptstadt in Flammen auf und
mit ihr das ganze aztekische Grossreich. Die Spanier
kennen nun keine Gnade mehr und brennen alles nieder
(Internet: M.Waesch: Hernando Cortez).
Darstellung des Total-Angriffs
Historische Details, wie sie oben beschrieben wurden sind
dabei natürlich "Nebensache". Schliesslich geht es um
einen "christlichen" Sieg...
http://history.smsu.edu/jchuchiak/HST%20350--Theme%209--Final_conquest_and_siege_of_teno.htm
(April
2005)
Die Überbleibsel der Azteken, die noch Widerstand leisten,
brechen zusammen. Sie fliehen mit Cuauhtemoc nach
Tlatelolco, um eine letzte Gegenwehr zu leisten,
aber auch diese Stadt fällt.
(aus: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial (Stand 1999)
|
"Christliche"
Schriften
urteilen
über
Tenochtitlán: "Die Zerstörung der Götzenbilder",
man kann es auch einfach eine "Strassenschlacht"
nennen [85]
[Die Andersgläubigen werden ihrerseits alles
"Christliche" als "Götzenbild" bezeichnet
haben...]
|
Tenochtitlán: Das Gold ist weg!
Es geht das Gerücht um, dass die Azteken alles
Gold vom Thronschatz in den See geworfen hatten, wo man es
nie mehr finden könne. Die aztekischen Krieger rufen und
necken die spanischen Soldaten mit "oro, oro!" ["Gold,
Gold!"]-Rufen und zeigen dabei immer wieder auf den See
(Huby, S.99).
August 1521 (oder: Anfang September; Huby, S.99)
Tenochtitlán: Gefangennahme von Anführer Cuauhtémoc
(aus: Internet: Encarta Online Concise: Artikel:
Cortés, Hernán)
"Als Cuauhtemoc auf einem Kanu flüchten wollte,
wurde er auf dem See festgenommen. Die Spanier hatten
gewonnen. Die letzte Belagerung hatte von Juni bis August
75 Tage gedauert. Die Zerstörung von Tlatelolco
und Tenochtitlán war derart gründlich, dass Cortez
befahl, die Städte zu verlassen."
(aus: Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the
Aztec, & the Quincentennial)
und:
"Als die Spanier Tenochtitlán eroberten,
schmissen sie den "Sonnenstein" aus dem Tempel auf den
Hauptplatz (den heutigen Zocaló). Da der Sonnenstein aber
weiter angebetet wurde, liessen die Spanier den
"Sonnenstein" vergraben."
(aus: Antje Baumann: mesoamerika/azteken-sonnenstein.htm;
neu: www.indianer-welt.de (April 2005)
Der
Sonnenstein (Kalenderstein) der Azteken
|
Der Sonnenstein der Azteken
mit den Tagesnamen des Aztekischen Kalender [86]
|
Das Original des Sonnensteins der Azteken
im Nationalen anthropologischen Museum / Museo
Nacional de Antropología in Mexiko City / Mexico
City [87] |
Cortez lässt ab Juli 1521 lange vergeblich den See
nach dem versunkenen Thronschatz absuchen (Huby, S.99),
dann lässt er die Kanäle auffüllen und Tenochtitlán
schleifen. Auch der Kalenderstein verschwindet unter den
Trümmern (Huby, S.109).
Cortez beerbt den aztekisch geführten
"Dreistädtebund" und regiert über ca. 300.000 km2
(Reinhard II., S.52).
Über 200.000 Azteken sind im Kampf, an Pest, Hunger und
Durst gefallen (Huby, S.99)
oder:
->> von ungefähr 350.000 Einwohnern in Tenochtitlán
haben nach der Eroberung ungefähr 50.000 überlebt
(Internet: R.S.Cartwright: Kolumbus, Cortez, the Aztec,
& the Quincentennial).
->> aber der Thronschatz ist nicht mehr da
->> Chuauhtémoc wird gefoltert, zuletzt
werden ihm die Füsse verbrannt, er kann aber auch nur die
Auskunft geben, dass der Schatz im See liege (Huby, S.99).
"Christliche" Berichte und Berichte der Ureinwohner
Über die Eroberung von Tenochtitlán werden einige Berichte
nach Madrid geschickt:
-- Berichte von Cortez selber
-- ein Bericht von Bernal Diaz del Castillo:
"Historia verdadera de la Conquista de la Nueva España"
["Wahrhaftige Geschichte der Eroberung Neu-Spaniens"]
-- ein Bericht von Kaplan Francisco Lopez de Gómara:
"Historia General de las Indias" 2.Teil
-- ausserdem sind da aber auch noch Quellen der
Ureinwohner von gegenseitig verfeindeten Indianerstämmen
in:
M.León Portilla: El reverso de la conquista. Relaciones
aztecas. mayas e incas ["Die Kehrseite der Eroberung. Die
Verbindungen von Azteken, Mayas und Inkas"]; Mexico
1964, deutsch nur über die Azteken: K.Braun: "Sie
suchen nach dem Gold wie Schweine". Die Eroberung
Mexiko-Tenochtitláns aus indianischer Sicht. Tübingen
1982.
->> Erst in den indianischen Quellen werden die
kulturellen Missverständnisse entdeckt:
-- die Azteken glaubten an einen Quetzalcoatl-Mythos
-- die Azteken verstanden nicht, wieso die Weissen nicht
die für sie kostbaren Federarbeiten begehrten, sondern das
weniger wertvolle Gold
-- die Azteken verstanden nicht, wieso die Weissen im
Kampf töteten statt Gefangene für Opferzwecke zu machen
[der Krieg um die Weltherrschaft ist der "christliche"
Opferzweck!]
-- die Azteken verstanden nicht, wieso die Weissen nicht
auch die kosmische Katastrophe erwarteten.
->> die Azteken waren im Moment des Auftauchens von
Cortez gehemmt und ratlos, und so hatte Cortez und seine
Killer leichtes Spiel "im Namen des Königs", (Reinhard
II., S.52) [obwohl er gar nicht im Namen des Königs
handelte].
Tenochtitlán wird dem Erdboden gleichgemacht.
Cortez lässt im spanischen Kolonialstil das neue
Mexiko-Stadt errichten. Neue Siedler aus Spanien erreichen
das Land, so dass Mexiko-Stadt die Hauptstadt
"Amerikas" wird. (Internet: Encarta Online Concise:
Artikel: Cortés, Hernán).
|
Der goldgierige und
zerstörerische Cortez inspiriert heute zu mancher
Karikatur und lachhafter Maske [88]
|
|
Der
Zustand heute: Ruinen in Mexico City neben
"christlicher" Steinarchitektur [89]
[Wer hat die Steine geschlagen und bearbeitet?
Wurden die Steine aus dem See geholt, die in den
See gefallen waren, oder wurden neue Steine
herbeigeschafft? Gab es eine Entschädigung?]
|
|
Cortez
lässt
die
Federkrone von Moctezuma nach Spanien
schaffen und Karl
V. übergeben. Sodann kommt die aztekische
Federkrone von Moctezuma in das österreichische
Anthropologische Museum in Wien [90].
|
Briefe von aztekischen Vertretern an die österreichische
Regierung mit Appell an eine Rückgabe oder einen Tausch
nützen nichts.
(siehe:
http://deliberate.com/aztec/
(April 2005). Im Sinne des Völkerrechts wäre es nur recht
und billig, den originalen Kopfschmuck wieder
zurückzugeben).
|
In
Mexiko City im Anthropologischen Museum darf nach
wie vor nur eine Kopie der Federkrone stehen [91].
|
Ergänzung:
Während all dieser Jahre
geht auf Kuba und in den ersten weissen
Festlandsiedlungen der totale Holocaust an den Indios
vor sich mit Vertreibung, Zwangsumsiedlung, dann in
Steinbrüchen, beim Lastentragen und beim sklavischen Bau
von Steinhäusern und Kirchen für die Weissen und ihre
"Jesus"-Religion.
Dieses System wird dann
auch in Mexiko eingeführt. Die Sklaverei, die die
Azteken zum Teil den anderen Indio-Stämmen angetan
haben, werden nun einfach auf alle Indios übertragen,
wenn sie nicht flüchten oder sich nicht verteidigen
können...
1521
36.
Luther wird geächtet -
Habsburg wird spanisch - spanische Expedition in
Florida und nach Yucatán - Horrorbilder von Azteken -
Azteken glaubten v.a. an Natursymbole - die
Vortäuschung des Christentums wird zur Gewohnheit -
Verlust und Zerstörung der Indio-Kultur in Mexiko -
Luther übersetzt das Neue Testament - portugiesische
Schiffe bekämpfen die Magellan-Expedition
Worms: Luther
darf unter "freiem Geleit" am Reichstag zu Worms
erscheinen. Er kann sich, auch wenn er sich auf die
"Heilige Schrift" beruft, am Reichstag zu Worms nicht
durchsetzen und wird von Karl V. im Wormser
Edikt geächtet (DTV-Atlas I., S.231).
[Kunststück, wenn parallel dazu katholische Eroberungen in
"Amerika" am Laufen sind, dann gibt es für die Katholiken
sicher keinen Grund nachzugeben...]
Kaiser Karl V. bekommt gegen Frankreich
"Reichshilfe" zugesichert (DTV-Atlas I., S.237).
Habsburg wird spanisch: Karl V. überträgt seinem
Bruder Ferdinand (1503-1564) die habsburgische
Erblande im Reich und begründet damit die österreichische
Linie der Dynastie (DTV-Atlas I., S.237).
Mexiko: Spanische Expeditionen nach Yucatán
unter Poncé de León (Reinhard II., S.47)
"Florida": Juan Ponce de León kehrt noch einmal
nach "Florida" zurück. Jedoch wird er von Indianern
verwundet und dann nach Kuba gebracht, wo er bald
stirbt. Ponce de León wird in der Kathedrale von San Juan
in Puerto Rico beigesetzt.
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Juan Ponce
De Leon:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Tenochtitlán: Ab 1521 verbreiten spanische Priester Horrorbilder
über die Azteken. Auch hier wird die Geschichte von
den Siegern - namentlich von den wenigen schreibkundigen
Priestern - geschrieben:
-- angeblich soll Montezuma von seinen eigenen Landsleuten
umgebracht worden sein
-- überhaupt sollen die Atzteken im Blut von
Menschenopfern gewatet haben.
Hierbei handelt es sich um ganz bewusst verbreitete
Geschichtslügen - die von den Priestern - im Auftrag der
Eroberer - verbreitet werden:
-- Abbildungen von Köpfen - die der aztekischen
Zeitrechnung dienten - werden zu angeblichen Totenschädeln
von Menschenopfern umgelogen
-- aztekische Urnen mit Saatgut sollen angebliche
Kochtöpfe von Menschenfressern gewesen sein.
Der militärischen Eroberung Mexikos folgt so der
kulturelle Rufmord.
(H.Jestrabek: Konquistadoren, Kapital und Kirche:
http://ourworld.compuserve.com (1999);
http://jestrabek.homepage.t-online.de/amerika.htm (2014)
[Was stimmt denn nun? Die "christliche" Verherrlichung des
Krieges gegen die ganze Welt erscheint mir jedenfalls als
der grausamste Opfer-Ritus. Wieviel Menschen sind bei
Kriegen für das "Christentum" schon gestorben? 200
Millionen vielleicht?].
Der kulturelle Holocaust an den mexikanischen
Ureinwohnern / Primärnationen ("Indios")
Ab 1521 wird die gesamte Kultur der Azteken
als "Werk des Teufels" systematisch zerstört:
<Der militärischen Eroberung Mexikos folgte so die
kulturelle Demütigung. hierzu - und dies war vor allemP
das Geschäft der faffen - wurde die aztekische Kultur
planvoll zerstört. Alte Schriften und Kultgegenstände
wurden von Priestern als "Werke des Teufels" systematisch
vernichtet.>
(H.Jestrabek: Konquistadoren, Kapital und Kirche:
http://ourworld.compuserve.com (1999);
http://jestrabek.homepage.t-online.de/amerika.htm (2014)
"Dabei hatten die Atzteken gar keinen persönlichen
Götterglauben. Sie straften sogar bisweilen ihre
göttlichen Symbole. Sie kannten nur einen pantheistischen
Glauben an Natursymbole. Der zeitgenössische Azteke
Xokonoschtletl schreibt in seinem Buch "Die wahre
Geschichte der Atzteken":
"Die christliche Religion wurde dem mexikanischen Volk
durch Vergewaltigung, Terror und Mord aufgezwungen.
Deshalb haben die mexikanischen Oberhäupter ihrem Volk
geraten, den christlichen Glauben vorzutäuschen - damit
sie nicht weiterhin gequält und von der heiligen Inquisition
ermordet wurden. Doch leider wurde mit der Zeit vergessen,
dass dieser Glaube aus Schutz angenommen wurde - und so
wurde er zur Gewohnheit - die bis heute anhält."
(H.Jestrabek: Konquistadoren, Kapital und Kirche:
http://ourworld.compuserve.com (1999);
http://jestrabek.homepage.t-online.de/amerika.htm (2014)
Ab 1521 werden die meisten Indianerkulturen von den
"christlichen" Spaniern ausgerottet. Bis heute leben nur
noch in Yucatán ca. zwei Millionen Maya in
traditioneller Maya-Kleidung, die in ihrem Heim die alte
Maya-Sprache sprechen (Huby, S.99).
Die Zapoteken im Tal von Oaxaca werden
"christianisiert" und sind heute meist katholisch.
(A.Baumann: mesoamerika/zapoteken.htm).
Während dieser grausamen Vernichtungsaktion durch die
Katholiken in Mexico kommt Luther in Europa mit einer
neuen Übersetzung des Neuen Testaments:
1521/1522:
Luther: Neue deutsche Bibelübersetzung des Neuen
Testaments (NT) erstmals auf Deutsch in einer
"Volkssprache"
auf der Wartburg: Luther wird von Friedrich
dem Weisen als "Junker Jörg" vor der
"christlichen" Inquisition in Sicherheit gebracht. 1521
gibt Luther die erste theologische Formulierung der
lutherischen Lehre in den "Loci communes" heraus und
übersetzt 1521/1522 auf der Wartburg nach dem griechischen
Urtext das Neue Testament NT (DTV-Atlas I., S.231).
[Der Papst wird Luther wohl nicht ernst genommen haben -
denn da war doch die katholische Weltherrschaft, die für
alle anderen tödlich war...]
Zugleich ist die Magellan-Expedition auf den
Molukken-Inseln:
November 1521
Magellan-Expedition: Molukken - Kaperung der "Trinidad"
oder lecke "Trinidad"
Das Schiff "Trinidad" wird von den
Gegnern Spaniens, den Portugiesen, gekapert. Nur das
Schiff "Victoria" entkommt, kann auf Timor
eine Ladung Gewürze laden und fährt mit 47 Europäern und
einigen Eingeborenen in Richtung Spanien. Bis zum
"Kap der Guten Hoffnung" sterben 25 Mann an Skorbut
(Huby, S.85).
oder:
Eines der beiden letzten Schiffe ist unrettbar leck und
muss verlassen werden, so dass die Magellan-Expedition nur
noch auf dem letzten Schiff, der "Victoria" unter
Del Cano die Heimreise antritt.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
1522
37.
Sklavenrebellion auf
"Hispañola" und Kuba - Cortez wird Gouverneur von
Mexiko - Frankreichs Flotte kapert das Mexiko-Gold -
Expansion von Cortez "Neu-Spanien" - Projekt der
Peru-Besetzung von Pizarro - Ankunft des einzigen
Magellan-Schiffes in Spanien
"Hispañola"/Santo
Domingo:
Sklavenrebellion
(Internet: Bilingual timeline of Northamerica:
http://www2.uah.es/asi/timeline/1500.htm (April 2005)
Kuba: Sklavenaufstand
(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com)
Spanien, Mexiko: Karl V. ernennt
Cortez zum
Gouverneur
Mexikos
(Reinhard II., S.52).
Mexiko-Spanien-Frankreich: Die spanische Armada
von Karl V. sollte den Aztekenschatz nach Spanien bringen,
der 20 %-Anteil am Raub in
Tenochtitlán.
Französische Schiffe kapern den Schatz im Auftrag des
französischen Königs
Franz I. (Reinhard II.,
S.47).
Mexiko: Unter Cortez erobern die spanischen
Truppen und ihre Verbündete 1522 (-1529) für das neue
Reich "Neu-Spanien" über 200.000 km
2 Land dazu.
Die Truppen besiegen Enklaven im Aztekenreich und
Nachbarvölker im Norden und Süden (Reinhard II., S.52).
Peru gilt als "fabelhaftes Goldland" "birú"
(Reinhard II., S.55).
Francisco Pizarro aus niederem Adel (ein "Hidalgo"
["Edelmann", "Junker"]) und aus Cortez' Familie
(Cortez ist sein Vetter) hat "grosse" Ziele.
Bis jetzt ist er am Bergbau in
Panama mit
Balboas,
Davilas und
Diego de Almagro beteiligt.
Pizarro will wie Cortez erfolgreicher Konquistador werden,
braucht dazu aber mehr Kapital und tut sich mit
Davila
und einem Priester zusammen, hinter dem
Gaspar de
Espinosa steht, ein königlicher Richter in
Santo
Domingo und Mitglied einer wichtigen Bankiersfamilie
des spanischen Converso-Milieus (Reinhard II., S.55).
Magellan-Expedition: Die "Victoria" wird bei
Cap
Verde von Portugiesen überfallen. Nur 18 Spanier
entkommen. Am 6.September 1522 erreicht die "Victoria" den
spanischen Ausgangshafen
San Lucar (Huby, S.85)
mit einer Gewürzladung unter Führung von
Sebastian de
Elcano und 18 Mann der ursprünglichen Besatzung
(Reinhard II., S.46).
Juan Sebastian de Elcano, Seefahrer mit Magellan [92]
Elcano gelingt die Heimkehr von eines der fünf Schiffe der
Magellan-Expedition in den Ausgangshafen Sanlúcar de
Barrameda. Der Beweis, dass die Erde rund ist, ist
erbracht (DTV-Atlas I., S.225).
oder:
Am 9.September erreicht die "Victoria" den Hafen von
Sevilla.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Der letzte Kapitän, Juan
Sebastian del Cano, schreibt Kaiser Karl V.
den erfolgreichen Abschluss der Expedition (Huby, S.85).
Magellan: Die Erde hat er sowieso umrundet
Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung hat Magellan
die Erde umrundet, auch wenn er nicht mehr in Spanien
angekommen ist. Er hat den Erdball eben nicht in einer
einzigen Reise bezwungen. Auf früheren Reisen nach Indien
über den Ostweg, hatte er schon die Höhe der "Philippinen"
erreicht. Darum hatte er die Erde, als er getötet wurde,
schon lange mehr als umrundet.
In der Entdeckungsgeschichte [der dummen Weissen im
imperialistischen "christlichen" Glauben] rangiert der
Name Magellan ganz oben. Er öffnete den Pazifischen Ozean
für neue "Forschung" und Handel.
(Internet:
R.H.Ossian: Pirate King's Library: Ferdinand Magellan:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm).
ab 1522
38.
Spanien:
Entwicklung
der "Technik der Conquista"
Nach
der
Besetzung von Tenochtitlán, aber auch schon vorher,
beginnt sich eine gewisse Technik der
Einschüchterung der einheimischen Bevölkerung
einzuspielen, die von den "Eroberern" konsequent und
auch "erfolgreich" angewandt wird (Reinhard II., S.58).
In Spanien wird ausserdem auch immer
wieder Werbung für Raubgüter in "West-Indien"
gemacht, was dort alles zu holen sei. Sonst funktioniert
die "Kolonisierung" nämlich gar nicht:
-- da ist die Propaganda für die "Reichtümer" des zu
besetzenden Landes wichtig
-- auch die Namengebung ist Propaganda.
Reihenweise werden religiöse und kapitalistische
Reizworte wie "rico" ["reich"], "oro" ["Gold"] oder
"plata" ["Silber"] etc. gebraucht
-- mit dem Vorzeigen von Ureinwohnern
("Indios") in Spanien oder kostbaren Produkten der neu
besetzten Länder lässt sich die "Eroberungsstimmung" in
Spanien ebenfalls weiter erhöhen
(Reinhard II., S.58).
Taktik der Besetzung in "Amerika":
zuerst "Befreier" sein, dann Kulturzerstörung und
Städtenetz, dann restliche Unterwerfung bei Widerstand
-- zuerst wird mit
"Bundesgenossen" zusammengearbeitet, indem man als deren
Befreier gilt
-- dann folgt die Zusammenarbeit mit
loyalen, einheimischen Mätressen, die sich vom
vorherigen autoritären Stammessystem ins Kolonialsystem
einfügen, das genau so autoritär ist, so dass sich für
den Unterworfenen nichts ändern muss
-- dann wird der eingeborene Herrscher
als Geisel genommen zwecks Erpressung, das ist seit
Kolumbus "üblich", auch die spätere Tötung. Somit ist
die planmässige Einschüchterung vollzogen
Dabei kommen Folter, Grausamkeit und
Bluthunde gegen Menschen zur planmässigen
Einschüchterung zum Einsatz, z.T. wird die Folter aber
nur von "gewissen" Konquistadoren angewandt. Und
dann wird Kulturzerstörung betrieben und das "christliche"
Städtenetz installiert:
-- es folgt die planmässige Schändung
von Gräbern und Heiligtümern zur individuellen
Bereicherung und zur Demonstration der "Stärke" des
"christlichen Gottes"
-- es folgen die Städtegründungen mit
spanischem Recht, dies ist dann der reale Abschluss
einer Besitzergreifung mit "Zuweisung" von Grundstücken
und Versklavung der ansässigen Stämme
-- der spanische "Stadtrat" kann dann
nach einer Stadtgründung gleich weitere neue Feldzüge
und Besetzungen beschliessen
-- und die spanische Krone besitzt
später durch die Fusion mit Portugal auch noch den
päpstlichen Weltherrschaftsanspruch. Eine
Gleichberechtigung mit der ansässigen Bevölkerung ist
schon von da her ausgeschlossen (Reinhard II., S.58).
Auch wenn z.B. 1513 die spanische Krone
in einem "Requerimiento" die "Gleichberechtigung" des
Indios befiehlt, wenn dieser sich bekehre und unterwerfe
(!) und erst bei Verweigerung der Bekehrung und
Unterwerfung Gewalt angewandt werden solle, so ist die
"Gleichberechtigung" nie gegeben, denn der Weisse
bestimmt über das Land (Reinhard II., S.58).
[Die Taktik zur Besetzung "Amerikas"
unterscheidet sich kaum von der Taktik des 3.Reichs zur
Besetzung von Europa, und auch die kriminelle "USA" hat
Elemente davon im Irak und in Afghanistan angewandt, vor
allem die falschen und kriminellen Taktiken der
Einschüchterung].
39.
Gold- und
Silberraub und -handel weltweit um 1520. Schema
(S.101)
aus: Reinhard, Wolfgang: Geschichte
der Europäischen Expansion Band I. Verlag W.Kohlhamer
GmbH; Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1985.
Gold- und
Silberraub und -handel weltweit um 1520,
Schema von Michael Palomino, November 2003
[93]
Gold fliesst von Mexiko und von den Antillen
in der Karibik gratis an die "Philippinen"
und nach Portugal. Ebenso fliesst Gold quasi
gratis aus Guinea nach Portugal, aus Wangara
in den Mittelmeerraum und nach Ägypten und
Syrien, sowie aus dem Ost-Sudan nach Ägypten
und Syrien. Gold fliesst quasi gratis auch
aus Südost-Afrika, nun nach Indien, und von
Portugal und Syrien gelangt ein Teil des
Goldes ebenso nach Indien. Auch aus Persien
fliessen Gold und Silber nach Indien.
Malakka ist ein Goldzentrum für Gold aus
Japan, Formosa, "Philippinen" und
Indonesien. Das Malakka-Gold fliesst ebenso
nach Indien. Europa besitzt nur Silber und
Kupfer in Oberdeutschland, Böhmen und
Ungarn, das nach Portugal und nach Ägypten
fliesst. Ohne den rassistischen
Kolonialisums bliebe Europa also ziemlich
arm...
|
40.
Die Geschichte der
Schokolade in "Amerika", Afrika und Europa
Kakao-Schoten an einem
Kakao-Baum [94]
Der
Kakao-Baum
(erster Name:
Theobroma Cacao) wurde in
Süd-"Amerika" und Mexiko gezüchtet, und einer der ersten
Europäer, der ihn "entdeckte", war Kolumbus.
(Internet: Bendicks: The History of Chocolate:
http://www.bendicks.co.uk/history/chocolate.html (April
2005)
Die ersten Kakao-Getränke-Geniesser waren Olmeken und
Maya.
Kakao-Bohnen
waren kostbar und galten als Geschenk, z.B. bei
Geburten oder bei religiösen Zeremonien. Die ersten
weissen Entdecker stellten fest
, dass man für vier
Kakao-Bohnen einen Kürbis, für 10 Kakaobohnen einen
Hasen und für 100 Kakaobohnen einen Sklaven kaufen
konnte.
Kolumbus brachte 1502
die Kakaobohne nach Europa, verstand aber deren Wert
und den Wert von "xocolatl" nicht. Das Getränk mit
Kakau, Zimt, Anis und Maismehl schmeckte ihm nicht.
Ferdinand und Isabella bezeichneten das Getränk als
"sonderbares Stammesgebräu".
(The Aztec
Xocoatl, the Spanish Chocolatl, the English Chocolate:
http://www.livejournal.com/~kiad/
(April 2005)
oder:
Hernando Cortez war sodann der erste, der
Kakao-Bohnen nach Europa brachte, wo sie angepflanzt und
mit heissem Wasser verrührt zu einem Getränk verarbeitet
wurden. Dieses Getränk wurde in Europa als Luxus in den
westeuropäischen Höfen betrachtet, muss aber sehr
widerlich geschmeckt haben. Als der Handel sich
erweiterte wurde entdeckt, dass der Baum sehr gut in
West-Afrika, vor allem aber in
Nigeria, Ghana
und der
Elfenbeinküste angepflanzt werden
konnte. Die dortigen Kakao-Kulturen waren ein derartiger
Erfolg, dass diese Region heute zwei Drittel der ganzen
Welternte produziert.
Es ist v.a. geschmacklich ein grosser Unterschied
zwischen westafrikanischen und westindischen
Kakao-Bohnen festzustellen. Westindische Bohnen haben
normalerweise einen zarteren Fruchtgeschmack und werden
für die Schokolade in Barrenform verwendet, die als
solche gegessen wird. Westafrikanische Bohnen werden zu
Schokolade verarbeitet, die als Deckmantel über andere
Materialien gebraucht wird, wie Pralinen oder Kuchen.
Aus diesem Grunde sind die westindischen
Schokoladebohnen normalerweise teurer als die anderen.
Der Kakao-Baum kann bis zu einer Höhe von 48 Fuss
wachsen. In den Kulturen wird er normalerweise zu einer
Höhe von 20 Fuss zurückgeschnitten, so dass die Schoten
noch mit langen Stöcken geerntet werden können, ohne
dabei eine Leiter zu gebrauchen. Die Schoten spriessen
als Trieb direkt am Stamm, oder an den dicken Ästen des
Baumes. Der Kakao-Baum blüht das ganze Jahr über und
lässt dabei 10.000e geruchlose blasse rosa Blüten
spriessen. Nur einige dieser Blüten entwickeln sich zu
ausgewachsenen Schoten von 20 cm Länge und 20 cm Dicke
in der Form eines Rugby-Balles.
(Internet: Bendicks: The History of Chocolate:
http://www.bendicks.co.uk/history/chocolate.html (April
2005, November 2005 nicht mehr gültig)
Schokolade macht lebendig:
<Über den Kakao heißt es in der »Encyclopédie«, daß
er heiß macht – Diderot stand voll in der Tradition der
Humoralpathologie, die schon Galenos im zweiten
nachchristlichem Jahrhundert propagierte und in dessen
Lehren jede Nahrung einen festen Platz und Auswirkungen
auf die Psyche hatte. Übrigens: S
chokolade kommt
von
chokola’j, »das gemeinsame
Kakaotrinken«.>
(Kartoffel-Geschichte:
http://www.kartoffel-geschichte.de/Erste_Furche/Bei_den_Flamen/bei_den_flamen.html)
Die erste kommerzielle Kakaoladung erfolgte 1585 von
Veracruz
(Mexiko) nach
Sevilla. Die Zubereitung
bleibt bis 1706 geheim, als das Schokoladegetränk in
Italien
eingeführt wurde, von dort auch in
Frankreich Verbreitung
fand. So wurde das Getränk populär, Schokaldenhäuser
wurden in ganz Europa eröffnet und in den Vereinigten
Staaten wurde sie 1765 erstmals produziert.
C. J. Van Houten erfand 1828 die
Schokaldenpresse. Der Preis für Schokolade fiel dadurch
erheblich. Bis 1879 war Schokolade aber nur als Bohne
oder in flüssiger Form erhältlich. Erst
Rudolf Lindt
erfand die Schokoladentafel und die Schokolade, die auf
der Zunge schmilzt. Im ersten Weltkrieg erfanden die
"US"-Fabrikanten für die Armee dann noch die
Schokoladenbonbons.
(Chocolate's History: http://www.finestwine.com/English/chocolate_cocoa.asp
(2005; 2014 unauffindbar)
September 1522
41.
Luthers
"Septemberbibel", "Luther-Deutsch" und evangelische
Schulen
Luther gibt in Wittenberg die alternative
"Septemberbibel" heraus und wird durch seine neue
Schreibweise und die Ausbreitung dieses Werks zum
Schöpfer der neuhochdeutschen Schriftsprache. Wittenberg
und seine Universität werden zum Zentrum der
Reformation, zum "deutschen Rom". In
katholisch-deutschen Gebieten sollte sich das
"Luther-Deutsch" erst im 18.Jh. durchsetzen.
Neben Luther wirken in Wittenberg u.a.
oo Johannes Bugenhagen: Verfasser evangelischer
Kirchen- und Schulordnungen
oo Georg Spalatin: juristischer Berater des
Kurfürsten
oo Lukas Cranach: Maler
oo Philipp Melanchthon.
Luther arbeitet weiter an der Übersetzung des Alten
Testaments (DTV-Atlas I., S.231).
[Der Papst scheint Luther nicht ernst genommen zu haben,
und nimmt die Protestanten ja auch heute noch nicht
ernst...].
1522
42.
Spanische Feldzüge
gegen die Maya und Zerstörung der Aztekenkultur in
Mexiko - Bau des "christlichen" Mexiko
Die nächsten sieben Jahre (1522-1528) verbringt Cortez
damit, Frieden zwischen Ureinwohnergruppen in Mexiko zu
stiften und Minen sowie Farmland zu bewirtschaften.
(Internet: R.H.Ossian: Pirate King's Library: Hernando
Cortez:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Die Mayas waren extrem entwickelt
<Die Mayas waren ein ausserordentlich weit
entwickeltes Kulturvolk. Sie hatten eine entwickelte
Mathematik- Schrift und Astronomie mit einem exakten
Kalender. Sie wussten um die Standorte der Sonne und
Gestirne. Dies spiegelte sich in der Architektur wie
z.B. in der bekannten Kukulkans-Pyramide wieder.
400 Jahre nach deren Errichtung wäre Galileo in
Europa fast wegen seiner Erkenntnisse verbrannt worden.
Zudem waren sie [die Mayas] Meister des Feldbaus. Sie
legten Bewässerungskanäle und Terrassenbeete an. Das
dichtbesiedelte vorkolumbianische Mittel-"Amerika"
(schätzungsweise lebten rund 60 Millionen Menschen hier)
hatte das Ernährungsproblem gelöst. Zu dieser Zeit - als
in Europa neun Bauern einen Nichtbauern ernähren mussten
- setzte die agrarische Bemühung eines einzigen
Mittel-"Amerikaners" 20 Kräfte von der Feldarbeit
frei.>
(H.Jestrabek: Konquistadoren, Kapital und Kirche;
http://ourworld.compuserve.com (1999);
http://jestrabek.homepage.t-online.de/amerika.htm (2014)
Massentaufen in Mexiko
Mexiko wird mit Massentaufen hispanisiert.
Zur
Unterweisung im "wahren Glauben" gehörte v.a. die Zwangsmissionierung.
Schon die Patres - die die Konquistadoren begleiteten -
brüsteten sich innerhalb eines Jahres (1522)
Massentaufen an 233'264 Indios durchgeführt zu haben.
Ein anderer Padre will allein im Jahr 1525
400.000 Taufen durchgeführt haben. Solche unfreiwilligen
Massentaufen - abgehalten in fremder Sprache - dürften
wohl kaum eine nachhaltige Wirkung auf die Betroffenen
gehabt haben. Der Ablauf:
-- den Indios wird ein Marienbild gezeigt
-- es wird eine kurze Taufzeremonie durchgeführt
-- und fertig ist die Bekehrung.
Im übrigen werden die neuen "Glaubensbrüder" daraufhin
so schnell vertrieben und getötet - "ins Himmelreich
befördert" - dass kaum von einer lang anhaltenden
Wirkung der Bekehrung ausgegangen werden kann. Alexander
von Humboldt schreibt zu Beginn des 19.
Jahrhunderts über Mexiko, dass "Eingeborene von
der Religion nur die äussere Form kennen" würden
(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).
Quellen über die Azteken: Originale und Schriften
nach der Besetzung
Hier sind die Angaben von Antje Baumann:
"Die Azteken kannten keine Aufzeichnungen in unserem
Sinne (Texte in geschriebener Sprache). Sie benutzten
"Bilderbücher", die sogenannten Codices in meist
naturalistischer Bildtechnik. In den Faltbüchern wurden
religiöse Gesänge, Zeremonialtexte, Chroniken und
Erzählungen, Sitten und Gebräuche und vor allem die
Geschichte der Indianer Meso-"Amerikas" dargestellt.
Die meisten Faltbücher wurden von den Spaniern zerstört.
Aus ganz Mexiko sind nur 14 Codices von vor der
spanischen Besetzung erhalten geblieben. Die meisten
befinden sich in europäischen [!] Museen und
Bibliotheken."
(aus: Antje Baumann: mesoamerika/azteken-schrift.htm;
neu:
http://www.indianer-welt.de/meso/aztek/aztek-schrift.htm
(2014)
Nur ca. 12 Bilderhandschriften werden von den spanischen
Besetzern nicht zerstört (Reinhard II, S.26).
Zudem werden nach der Besetzung in Nahuatl und Spanisch
Aufzeichnungen gemacht:
anonyme Werke:
-- Manuskript von Tlatelolco
-- Codex Cuauhtitlán.
Schriften von Nachkommen alter Führungsschichten:
-- von Fernando Alvarado Tezozómoc (Mexiko)
-- von Fernando de Alva Ixtlilxóchitl von
Tezcoco
-- von den frühen Missionaren
-- von Fray Bernardino de Sahagún (1499-1590)
(Reinhard II, S.26)
Die Arbeit von Fray Bernardino de Sahagún
"Durch den Franziskanerpater Bernardino de
Sahagun wissen wir, wie die Faltbücher hergestellt und
interpretiert wurden. Er rettete die Faltbücher, die der
spanischen Zerstörungswut entgehen konnten. Sahagun
hatte indianische Helfer, die Informationen über den
Inhalt der zerstörten Faltbücher sammelten. Dieses
Wissen wurde dann in neuen Codicen festgehalten, wie
z.B. im Codex Florentino. Neben den Bildern kann man
dort auch spanische Anmerkungen finden."
(aus: Antje Baumann: mesoamerika/azteken-schrift.htm;
neu: www.indianer-welt.de (April 2005)
Mexiko: Die "neue
Hauptstadt" Mexiko
Die neue
Hauptstadt Mexiko wird 1521 auf den Ruinen der
Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán auf einer Insel im
Texcoco-See erbaut. Die Stadt entwickelt sich zum
kulturellen und politischen Mittelpunkt des
Vizekönigreichs Neu-Spanien und erstreckt sich heute
grösstenteils im Gebiet des inzwischen fast völlig
trockengelegten Sees (DTV-Lexikon, Bd. 12. S.82-83).
[Der Untergrund von Mexiko-City ist Seeschlamm und ist
durch die schweren Steinbauten immerzu am Sinken, mit
schweren Schäden an Gebäuden, Kanalisation etc. Kirchen
sinken ein, manchmal sinken ganze Quartiere ab und
Kanalisationen entwässern dann plötzlich rückwärts usw.
Und der Smog in Mexiko-Stadt ist einfach nur verrückt
wegen der Kessellage der Stadt].
An der Stelle des ehemaligen aztekischen Hauptplatzes
liegt bis heute auch der Mittelpunkt der neuen Stadt
Mexiko, der Zócalo [deutsch: Sockel]
(Plaza de la Constitución [deutsch: Platz der
Verfassung]),
-- mit zweitürmiger Barockkathedrale (1573-1667 erbaut
[ist am Sinken])
-- daran angebaut die Kirche Sagrario Metropolitano
(1749-1769 errichtet, mit reicher Fassade im
churrigueresken Stil [auch am Sinken])
-- mit dem Palacio Nacional (Ende 17.Jh.
errichtet und mehrmals umgebaut), und dem Palacio
Municipal (1720-1724 errichtet).
In der Umgebung werden im Kolonialstil der Spanier
weitere Häuser, Paläste und Kirchen (La Merced,
Santo Domingo, San Francisco) den einstigen
Aztekenruinen aufgesetzt.
Nördlich davon kommt der "Platz der drei Kulturen" /
"Plaza de las Tres Culturas" zu liegen,
Mittelpunkt eines modernen Wohnviertels, wo eine 8 km
lange Prachtstrasse zu den Hügeln ihren Anfang nimmt,
die "Paseo de la Reforma" / "Reformweg" (DTV-Lexikon,
Bd. 12, S.83).
[Die DTV-Bücher zeigen sich einmal mehr als kritiklose
Werke der einseitigen, "christlichen" Sichtweise. Wer
haut und schleppt denn für die Prachtbauten die Steine
heran? Wieviel Sklaverei und Tod steckt in diesen
Kirchen drin?]
1523
43.
Französisch-italienisches
Bündnis für eigenen "Westweg" - Huaxteken bleiben
unbesiegt - Vernichtung der Maya-Kultur unter
Alvarado in Guatemala - erste spanische
Peru-Expedition [auf dem Landweg] scheitert
Florentiner Kaufleute aus
Lyon, interessiert am
direkten Seidenhandel mit
China, stellen dem
französischen König,
Franz I., einen Seefahrer
vor, der es "schaffen" könnte:
Giovanni da Verazzano,
ein toskanischer Aristokrat.
->> Verazzano erhält das Mandat für die
Seewegsuche im Namen Frankreichs (Reinhard II., S.47).
Giovanni da Verazzano [95]
In Mexiko wird Cortez Gouverneur und
"Generalkapitän" von Neu-Spanien
(Internet: Encarta Online Concise: Artikel: Cortés,
Hernán)
Aber da ist ein aufmüpfiger Stamm in Mexico, der sich
nicht besiegen lässt. Die Angaben von Antje Baumann
besagen:
Mexiko: Die kriegerischen Huaxteken,
schon von den Azteken nie völlig unterworfen, können
sich auch gegen die spanische Besetzung erfolgreich
wehren und so ihre "Kultur" bewahren. Sie leben an den
Hängen der "Sierra Madre Oriental". Aufgrund der
Funde, Muscheln und Waffen, kann man schliessen, dass
sie Kontakt mit Stämmen am Südrand der heutigen "USA"
hatten.
(Antje Baumann: mesoamerika/huaxteken.htm; neu:
www.indianer-welt.de (April 2005)
Holocaust gegen die Maya-Primärnation
In Guatemala werden 1523-1527 unter Pedro de
Alvarado die Lebensgrundlagen der Maya
vernichtet.(H.Jestrabek: Konquistadores, Kapital und
Kirche: http://ourworld.compuserve.com (1999);
http://jestrabek.homepage.t-online.de/amerika.htm (2014)
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Die Position von Guatemala zwischen Mexiko
und El Salvador [96, 97]
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Die Stadt "Palenque" ["Einzäunung"]: Der
ursprüngliche Maya-Name der Stadt ist nicht bekannt. Den
Namen Palenque geben ihr die Spanier in Anspielung auf
die hölzernen Einfriedungen, die die Behausungen der
Indianer umgeben.
(aus: Antje Baumann: mesoamerika/maya-palenque.htm
(1999); neu:
http://www.indianer-welt.de/meso/maya/maya-palenque.htm
(2014)
Und nun geht die grosse, spanische Zerstörungswelle auch
in Süd-"Amerika" vor sich:
Panama und Peru
1523 hört
Pizarro von einem grossen und reichen
indianischen Reich im Süden. Pizarro versichert sich der
Hilfe von zwei Freunden, um eine Expedition zur
Besetzung des Landes zu bilden. Der Soldat
Diego de
Almagro stellt die Ausrüstung, und der
Vize-Bischof von
Panama ist für das Geld
verantwortlich.
Der erste Versuch Pizarros, Peru zu besetzen, endet nach
zwei Jahren [Landweg] im Desaster und in Not.
Der Text von Ossian:
(original in
English:
<In 1523, hearing of a vast and wealthy
Indian empire to the south, Pizarro enlisted
the help of two friends to form an expedition
to explore and conquer the land. A soldier
named Diego de Almagro provided the equipment,
and the vicar of Panama, Hernando de Luque,
furnished the funds. A first expedition
resulted in disaster after two years of
suffering and hardship.>) |
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Übersetzung:
<Im Jahre 1523, als er von einem grossen
und reichen Reich der Ureinwohner im Süden
hörte, brachte Pizarro zwei Freunde dazu, sich
für die Forschungsexpedition und
Landbesetzungsexpedition einzuschreiben. Ein
Soldat namens Diego de Almagro besorgte die
Ausrüstung, und der Kaplan von Panama,
Hernando de Luque, besorgte die Finanzen. Eine
erste Expedition endete nach zwei Jahren im
Desaster und grossem Leid.>
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(Internet:
R.H.Ossian: Pirate King's Library: Francisco
Pizarro:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm
(1999);
Ossian's Pirate's Cove:
http://www.thepirateking.com/bios/pizarro_francisco.htm
(2014)
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Pizarro, Portrait [98]
1524
44.
Französische Westwegsuche
in Nord-"Amerika" erfolglos - Sevilla wird
Monopolhafen - Da Gama stirbt in Indien - spanische
Besetzung der Quiche-Indios - Alvarado steigt in den
Adel auf - Pizarros erste Peru-Expedition zur See -
Cortez besetzt Honduras
Französische "Westwegsuche": Die Expedition unter
Verazzano fährt im französischen Auftrag die
ganze nord-"amerikanische" Ostküste ab, um eine
Durchfahrt nach
Asien zu suchen. Er muss
feststellen, dass bis in den Bereich von
Nova Scotia
keine Durchfahrt zu finden ist (Reinhard II., S.47).
Später [?] wird Verazzano auf einer Zwischenstation auf
den kleinen Antillen auf einer Fahrt nach Süd-"Amerika"
erschlagen und [angeblich] aufgegessen (Reinhard II.,
S.47).
Diese Angabe erscheint sehr merkwürdig. Indios gab es
auf den Antillen zu diesem Zeitpunkt keine mehr...
Spanien: Sevilla wird Monopolhafen für
"Westindien" und Sitz des "Indienrates", Zentralbehörde
für Verwaltung, Recht und Kirche in den überseeischen
besetzten Gebieten (DTV-Atlas I., S.225).
[Die Praxis zeigt, dass der Indienrat kaum Macht hat,
die "wilden" spanischen Seefahrer zu stoppen].
Portugal: Da Gama wird als
"Vizekönig von
Indien" nach
Indien geschickt und
beauftragt, in der königlichen Regierung gegen
Missbräuche zu kämpfen. Er stirbt noch im selben Jahr in
Cochin / Kotschin am 24. Dezember 1524.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Vasco da Gama:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Mexiko: Spanische Besetzung der
Quiche-Hauptstadt
(Antje Baumann: mesoamerika/maya-allgemein.htm; neu:
www.indianer-welt.de (April 2005)
Pedro de Alvarado geht nach Spanien
Spanien: Pedro de Alvarado, der einstige, nun
spanisierte Aztekenführer, der
Guatemala für die
spanische Krone unterworfen hat, fährt nach Spanien:
->> trennt sich von seiner Frau
Luisa
Xicontécatl
->> heiratet in den spanischen Hochadel ein
+ gewinnt die Gunst des kaiserlichen Sekretärs
Francisco
de
los Cobos
+ wird zum Gouverneur und Generalkapitän von
Guatemala
ernannt
Alvarado kehrt als Regent von
Guatemala
nach Mittel-"Amerika" zurück (Reinhard II., S.53).
Pedro de Alvarado [99]
Peru: Unter Pizarro läuft im selben Jahr
die erste spanische "Erkundungsfahrt" zur See...
(Reinhard II., S.55).
Holocaust in Honduras
1524(-1526)
Honduras erleidet 1524-1526 die spanische
Besetzung unter Cortez
"um unter den von ihm ausgesandten
Conquistadores Ordnung zu schaffen."
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Karte mit der
Position von Honduras zwischen Guatemala und
Nicaragua [100]
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Die Frau von Cortéz, Doña Marina/Malintzin, wird
in ihre Heimat zurückgelassen und dort mit einem
spanischen Ritter verheiratet, denn Cortez hat "Höheres"
im Sinn, als mit einer Indio-Frau verheiratet zu sein
(Reinhard II., S.53).
Gemäss Dr. Nancy Fitch hat die Malinche / Doña
Marina die spanische Seite in der
Auseinandersetzung der Kulturen auch in Peru sehr
begünstigt.
Malinche
/ Doña Marina
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Malinche / Doña
Marina, die wichtige Übersetzerin für Cortez
in Mexiko, später übersetzt sie auch in Peru
[101]
Darstellungen Florentiner Codex von Fray
Bernardino de Sahagún.
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1525
45.
Weltweites Handelsnetz
der Fugger - Franz I. wird von Karl V. gefangen
genommen - spanische Molukkenfahrten scheitern -
spanische Gomez-Expedition an Nord-"Amerikas" Küsten
- Zusammenbruch des letzten Aztekischen Widerstandes
und Massentaufen - spanische Unterwerfung von
Guatemala - Inkas unter Huascar - spanische
"Städtegründungen" in Panama - Christianisierung in
Mexiko unter dem Franziskaner Olmos - Beginn des
systematischen Sklavenhandels
Europa:
Anton Fugger ist im Welthandel aktivmit
Handelskonzessionen in
Chile, Peru und
Moskau
(DTV-Atlas I., S.215).
Anton Fugger, Portrait [102]
Europa: Die Entscheidung im ersten Krieg
zwischen Franz I. und Karl V. fällt in
der Schlacht bei Pavia mit dem Sieg der
spanischen und deutschen Söldner (Pescara, Frundsberg).
Franz I. wird gefangen genommen (DTV-Atlas I., S.237).
Pavia
|
Pavia: Brücke über den Fluss Ticino /
Tessin [103]
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Karte mit der Position von Pavia in der
Lombardei [104]
In Pavia war das
Schlachtfeld zwischen zwei Trottel-Adligen:
Karl V. und Franz I. Tote und Verletzte kommen
in den Bilanzen nicht vor. Dies ist die
"christliche" Art von Ritus...
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Spanien-Mexiko-Molukken:
Der spanische Versuch der Wiederholung der Molukkenfahrt
scheitert. Der spanische Versuch, von Mexiko aus
die Molukken zu erreichen, scheitert vorerst
ebenfalls (Reinhard II., S.46).
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Karte des
"Pazifiks" zwischen Mexiko und den "Philippinen"
und den Molukken-Inseln [105]
Die Verbindung zwischen Mexiko (rechts) und den
Philippinen und Molukken (links unten), ist das
nächste Ziel des spanischen Kapitalismus-
Kolonialismus [105].
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N-"Amerika": Küstenexpedition
unter Estévan Gomez der ganzen Küste entlang
zwischen dem heutigen Maine und dem St.Lorenz-Strom
(Reinhard II., S.48).
Mexiko: Zusammenbruch des aztekischen
Widerstandes
(Antje Baumann: mesoamerika/azteken-zeittafel.htm
(1999); neu:
http://www.indianer-welt.de/meso/aztek/aztek-zeit.htm
(2014)
Mexiko: weitere Massentaufen
(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).
Und wer beim Praktizieren von "Aberglauben" erwischt
wird, wird exemplarisch gehängt, denn die "Christen"
installierten ihre Diktatur mit Inquisition, Spitzeltum
und Spionage.
(siehe zum Beispiel das Buch von John F. Chuchiak: The
Inquisition in New Spain, 1536-1820. A Documentary
History
Amazon:
http://www.amazon.de/The-Inquisition-New-Spain-1536-1820/dp/1421403862)
Guatemala: Spanische Besetzung des Hochlandes
von Guatemala
(DTV-Lex. Bd.11, S.332)
[mit Unterwerfung der restlichen Maya, Kulturvernichtung
und Zentrierung in Dörfern, dadurch häufigeres Auftreten
von Krankheiten neben all den Viren und der
Zwangsarbeit, die die Spanier für die Indios zu der Zeit
bereit hielten...]
Peru, Inka: Beginn
der Regierungszeit von Huascar
(A.Baumann:
http://www.indianer-welt.de/sued/inka/inka-zeit.htm
(2014)
Panama: Um 1525 werden im Gebiet des heutigen
Panama fünf neue spanische Städte "gegründet" (Reinhard
II., S.49-50).
Mexiko: Kurz nach der Landbesetzung beginnt im
Gebiet der Huazteken der Prozess der
Kolonisation von "Neu-Spanien". Der Azteke Oxitipa
ist in den Händen von Cortez und Nuño de
Guzmán. Die "Christianisierung" des
Huaztekengebietes erfolgt unter dem
Franziskaner-"Bruder" Andrés de Olmos
Ab 1525 herrscht der systematische Sklavenhandel zwischen
Afrika und "Amerika"
(H.Jestrabek: http://ourworld.compuserve.com).
[Für den Sklavenhandel gab es nur einen Grund: Die
Ureinwohner in Mittel- und Süd-"Amerika" waren zum Teil
bereits ausgerottet. Und es gab nun auch geografisch
kein Halten mehr, denn die Küstenlinien zwischen Afrika
und "Amerika" waren nun ziemlich genau bekannt und lang
genug, um allen europäischen Kolonialmächten Platz für
Stützpunkte zu bieten].
1525: Weltkarte von
Salviati
1525: Weltkarte von Salviati mit den Ostküsten von
"Amerika" und der Karibik [107]
1526
46.
Erneuter Krieg
zwischen Karl V. und Franz I. - spanische Siedlungen
in Nord-"Amerika" - Verteidigungskampf der Maya auf
Yucatán - zweite Expedition an der peruanischen
Küste unter Pizarro - Luthers "Deutsche Messe",
Pfarrer dürfen Kinder haben - spanische Expeditionen
am "Rio de la Plata" - Parana und Paraguay-Fluss
Europa: Franz
I. muss im "Frieden von Madrid" Mailand, Genua,
das Herzogtum Burgund und Neapel als
verloren geben.
Franz I. wird freigelassen, widerruft dann die
Bedingungen des Friedens und schliesst mit Papst Klemens
VII., mit Mailand, Florenz und Genua
die "Heilige Liga von Cognac" und schürt zum
zweiten Krieg gegen Spanien (DTV-Atlas I., S.237).
N-"Amerika": Spanische Expeditionen gründen von
Hispañola aus eine Siedlung im heutigen North
Carolina, die aber nicht lange besteht (Reinhard
II., S.47).
Yucatán 1526 (-1545): Francisco de Montejo hat
den Vertrag mit Spanien zur Eroberung Yucatáns bereits
abgeschlossen. Die Unterwerfung gelingt jedoch nicht so
schnell wie erwartet, weil sich die autonomen
Maya-Stadtstaaten einzeln und sehr heftig gegen die
Eindringlinge wehren (Reinhard II., S.54).
Peru: Pizarro
kapert bei seiner zweiten Erkundungsfahrt ein
Handelsfloss und besichtigt die Stadt Tumbes.
->> Pizarro
bekommt einen Eindruck vom Reichtum , der zu plündern
ist
->> 3 Indios werden gefangen und zu Dolmetschern
ausgebildet (Reinhard II., S.55)
->> Pizarro sendet
Almagro zurück nach
Panama,
um Verstärkung zu organisieren. Pizarro selbst und ein
Teil der Gruppe können eine Insel besetzt halten
->> Almagro sendet statt der Hilfe für den
weiteren Kampf Schiffe für die Heimfahrt der Expedition.
Pizarro lehnt eine Rückkehr aber ab, stellt die
Vertrauensfrage und findet 13 Leute, die mit ihm weiter
kämpfen wollen
->> die restliche Pizarro-Expedition bekommt ein
Schiff von Almagro zur Verfügung. Pizarro "erkundet"
damit die Küste von Peru.
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: Francisco Pizarro:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Luther: Luther entwirft mit der
"Deutschen
Messe" in deutscher Sprache eine erste Grundlage
des evangelischen Gottesdienstes. Pfarrer dürfen neu
heiraten und Kinder haben (DTV-Atlas I., S.235).
Spanien unternimmt unter
Sebastiano Caboto
1526-1529 Expeditionen am
"Rio de la Plata", Parana
und
Paraguay-Fluss (Huby, S.58).
Caboto sucht einen Durchgang zum Pazifik und fährt den
"Rio de la Plata", den Parana und den Paraguay-Fluss ab.
Die ganzen Expeditionen dauern etwa drei Jahre. Die
Seefahrer finden keinen Durchgang "nach Indien".
(R.H.Ossian: Pirate King's Library: John Cabot &
Sebastian:
http://www.geocities.com/Athens/7012/bios/index.htm)
Sebastiano Caboto, spanischer Kolonialist in Brasilien
und Argentinien [116]
1526: Weltkarte von
Franciscus Monachus
Hypothese einer
breiten Landverbindung zwischen "Amerika" und
Asien [117]
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1526: Weltkarte von
Juan Vespucci
Hypothese einer
breiten Landverbindung zwischen "Amerika" und
Asien [118]
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Epilog
Hat jemand etwas von Entschädigung gesagt?
Hat der Vatikan jemals eine Entschädigung an die Indios
geleistet?
Mit einer Reise und einer "Entschuldigung" ist der
Holocaust nicht abgegolten...
Der Amerikanische Holocaust und die Kulturvernichtung
finden ihre Fortsetzung: in Peru.
Das Schiessgewehr des Weissen Mannes schiesst sich die
Bahn frei...
und alle Menschen, die keine Kleider tragen, gelten
nicht als Menschen...
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