<Namenswechsel
als Pirat. War Kolumbus Schotte?
aus: n-tv online; 8.3.2009; http://www.n-tv.de/1116553.html
Ein spanischer Historiker will herausgefunden haben, dass der
Amerika-Entdecker Christoph Kolumbus in Wirklichkeit Pedro
Scotto hieß und schottische Vorfahren hatte.
Die Beschreibungen der Zeitgenossen des legendären Seefahrers
zeigten, dass Kolumbus nichts mit dem von ihm überlieferten
Bild gemein habe, sagte der Geschichtswissenschaftler Alfonso
Enseñat de Villalonga der Zeitung "ABC". Die weitverbreitete
Annahme, der Seefahrer sei Sohn eines Webers aus Genua, ist
den Angaben des Historikers zufolge falsch.
Aus damaligen Aufzeichnungen lasse sich entnehmen, dass
Kolumbus aus der Händlerfamilie Scotto stamme und auf den
Namen "Pedro" getauft worden sei. Der Nachname der Familie
lasse sich mit ihrer Herkunft aus Schottland erklären, sagte
der Historiker, der für seine Forschung Dokumente aus Archiven
der Region um Genua sowie in Spanien studierte.
Unter Seeräubern
Die schottische Abstammung soll demnach auch am
Erscheinungsbild des Entdeckers zu erkennen gewesen sein. "Er
hatte helle Augen und Sommersprossen. Er war zudem blond, auch
wenn er früh ergraute", sagte Enseñat de Villalonga der
Zeitung.
Den Nachnamen Kolumbus habe der spätere Entdecker angenommen,
weil er eine zeitlang in Diensten des Seeräubers Vincenzo
Colombo gestanden habe, berichtete der Historiker. Kolumbus
habe den Namen seiner Familie durch seine Tätigkeit für den
Piraten nicht beschmutzen wollen.
Die Herkunft von Kolumbus ist umstritten. Am weitesten
verbreitet ist die These, wonach er aus einer genuesischen
Weberfamilie stammte. Manche Forscher sehen die Herkunft des
Entdeckers (1451-1506) aber auch in den spanischen Regionen
Galizien oder Katalonien, Portugal oder der französischen
Insel Korsika.>