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Mit falschen Phantasien gegen Osama bin Laden wurde in Afghanistan im Jahre 2002 ein Krieg angezettelt
Mit der falschen Phantasie, Osama bin Laden sei für die Zerstörung des WTC am 11. September 2001 verantwortlich, haben die "USA" unter ihrem "Verteidigungsminister" Rumsfeld den Afghanistan-Krieg angezettelt, und bis heute (2010) hat dieser Krieg noch nicht aufgehört, und Osama bin Laden ist immer noch nicht gefunden. Seit einigen Jahren sind auch Truppen der Bundeswehr in Afghanistan am Afghanistan-Krieg beteiligt, an der Seite der "USA" natürlich, und bin Laden ist immer noch nicht gefunden. Nicht nur das: Es kommen Dokumente ans Licht, wie die Truppen der "USA" fast systematisch die Zivilbevölkerung töten mit der immer wiederkehrenden Begründung, es sei ein Verdacht vorhanden, dass sich in diesem oder jenem Dorf ein Familienmitglied von dem und dem Verdächtigen aufhalten könnte. Mit anderen Worten: Die "US"-Truppen müssen unbedingt Taten vorweisen, um ihr Dasein in der Heimat zu rechtfertigen, und sie müssen scheinbar dafür töten. Dies bringen die nun im Jahre 2010 aufgetauchten Geheimdokumente zum Ausdruck. Ausserdem hat dies Folgen für die "Alliierten" in Afghanistan: Die afghanische Bevölkerung macht nämlich keinen Unterschied mehr zwischen deutschen und "amerikanischen" Truppen, und der deutsch "kontrollierte" Norden wird immer mehr ein gefährliches Gebiet wie vorher der Süden Afghanistans.
Die falsche Struktur des Afghanistan-Krieges - das zweite "Vietnam" für die "USA" und die "Verbündeten"
Die gesamte Struktur des Krieges
-- mit einer erfundenen Kriegsbegründung (Bin Laden suchen, der den 11. September 2001 organisiert haben soll, obwohl dies nachweislich die Bush-Regierung, der CIA und der Mosad waren),
-- und die ewige Erfolgslosigkeit in Afghanistan ist typisch für eine erfundene Struktur (Bin Laden ist nach bald 10 Jahren immer noch nicht gefunden)
-- und die horrenden Verluste an Material und Personen sind noch typischer für eine militärische Sackgasse (in Afghanistan kamen bisher mehr "US"-Soldaten ums Leben als am 11. September 2001 in New York und in den angeblichen Boeing-Flugzeugen)
diese gesamte falsche Struktur macht den Afghanistan-Krieg zu einem zweiten Vietnam. Und die arabischen Geheimdienste wussten von dem Betrug vom 11. September 2001, und liessen die "USA" in dieses "Zweite Vietnam" hineinreiten - eine Falle, weiter nichts.
Die "USA" meinen ihrerseits, wer Afghanistan besetzt habe, der habe die Weltherrschaft, wenn er gleichzeitig noch das Kaspische Meer und die Arabische Halbinsel beherrsche. Das ist die alte Philosophie des englischen Kolonialismus von Curzon, und nach dieser "Philosophie" ist das Pentagon bis heute noch ausgerichtet. Das heisst: Völkerrecht gibt es nicht in Afghanistan, sondern die "USA" führen den Kolonialismus Englands fort, einfach mit anderen Programmen (man will "Demokratie" installieren), und mit moderneren Waffen (modernste Raketen und Drohnenbeschuss aufs Geratewohl). Aber seit 2002 ist kein Sieg vorhanden, der Afghanistan-Krieg dauert nun schon bald doppelt so lange wie der Zweite Weltkrieg, und Afghanistan ist somit jetzt schon eine der grössten Niederlage der "USA".
Raus aus Afghanistan
Das heisst: Alle Alliierten der "USA" sind aufgefordert, Afghanistan sofort zu verlassen, bevor es zu spät ist, denn irgendwann werden sie Afghanistan sowieso verlassen, einfach mit ein paar 1000 Toten mehr. Deswegen ist das sofortige Verlassen die günstigste Lösung.
Man kann nicht weiter eine Bevölkerung schikanieren und mit Krieg übersähen, die am 11. September 2001 nachweislich nichts getan hat, und die vorher schon Jahrzehnte unter fremden Truppen gelitten hat, seien es britische Truppen, oder sowjetische Truppen etc. Die Bevölkerung braucht eine eigene Entwicklung ohne Fremdherrschaft.
Afghanistan ist nur ein Gebiet zum Verkauf von "US"-Waffen, wie der Nahe Osten, und die grossen Profiteure sind die "US"-Waffenproduzenten. Man sollte so schnell wie möglich raus dort.
Die falsche Motivation für den Afghanistan-Krieg: Taliban vernichten geht nicht
Es ist eine falsche Motivation zu meinen, man könne als "amerikanische" oder europäische Armee eine Invasion in Afghanistan organisieren und die Taliben und deren frauenfeindliche Gesetze vernichten. Das geht nicht einfach so, sondern für die frauenfeindlichen Gesetze und für die Scharia-Gesetze sind die Obersten des Islams in Mekka zuständig. Nur Mekka kann die Taliban zur Vernunft bringen. Da aber Saudi-Arabien selber noch die Scharia anwendet, und da Saudi-Arabien ein guter Kunde der "USA" ist und umbekehrt, werden sich die Taliban immer sagen, dass ihre Scharia sicher nicht schlechter sei als diejenige von Saudi-Arabien.
Die Begründung, die Taliban vernichten zu wollen und dafür eine Afghanistan-Invasion zu starten, ist eine vorgeschobene Begründung, denn die eigentliche Begründung ist die Geopolitik des kolonialen England des Herrn Curzon, der behauptete, wer die Achse zwischen Afghanistan und der Saudischen Halbinsel bleherrsche, der beherrscht die Welt. Und das wissen die Taliben, und deswegen leisten die Taliben allen Widerstand gegen die "US"-Truppen und gegen andere mit der "USA" alliierte Truppen, und die Taliban bereiten den "USA" noch so gerne ein zweites Vietnam, und sie werden es auch bekommen, denn die "USA" sind noch nie vernünftig geworden, was Kriege nach 1945 angeht.
"USA" isolieren - Bündnislinie Europa-Russland-China
Ausserdem gibt es keinen Grund mehr, die "USA" in den NATO zu haben, denn es war die "USA", die ihre "Bündnispartner" in die sinnlosen Kriege nach dem Massenmord vom 11. September 2001 hineingezogen hat. Man muss die kriminellen "USA" isolieren, und Europa sollte mit Russland und China seine Bündnisse für eine friedliche Entwicklung auf den beiden Kontinenten Europa und Asien haben. Die kriminellen "USA", die den 11. September 2001 nachweislich mit Sprengungen und mit verschwundenen Passagieren selber angezettelt haben, dafür fast 3000 Tote in Kauf genommen haben und seitdem sinnlose Kriege ohne Ende führen, müssen isoliert werden, damit diese Junkies endlich aufhören mit ihren Kriegen. Vorher hören die bis heute grössenwahnsinnigen "USA" nicht auf mit ihren Kriegen und Waffenfabriken. Leider ist das die Wahrheit. Die "USA" gehören vor ein Kriegsgericht, ein zweites "Nürnberg" ist überfällig.
Dieser Meinung sind auch nahmhafte Politexperten vom Genfersee (Jean Ziegler u.a.), nicht nur ich.
Michael Palomino, 27.7.2010
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26.7.2010: WikiLeaks veröffentlicht Geheim-Akten: Hinweise auf Kriegsverbrechen [der "US"-Truppen in Afghanistan]
aus: n-tv online; 26.7.2010; http://www.n-tv.de/politik/Hinweise-auf-Kriegsverbrechen-article1132866.html
Die Enthüllungsseite WikiLeaks veröffentlicht mehr als 90.000 US-Militärberichte. Sie zeigen: Der pakistanische Geheimdienst war offenbar der "vermutlich wichtigste außerafghanische Helfer der Taliban", Offiziere hatten sich bemüht, "ein Netzwerk von Selbstmordattentätern zu lenken". Auch scheint der Norden kurz vor einem Bürgerkrieg zu stehen.Das Internetportal WikiLeaks sieht in den brisanten US-Militärdokumenten zum Einsatz in Afghanistan Hinweise auf Kriegsverbrechen. In den mehr als 90 000 Akten "scheinen Beweise von Kriegsverbrechen zu sein", sagte Wikileaks-Gründer Julian Assange vor Reportern in London. Konkrete Beispiele nannte er aber nicht. "Es ist Sache eines Gerichts, wirklich zu entscheiden, ob am Ende etwas ein Verbrechen ist." Das Portal hatte die Geheimakten aus den vergangenen sechs Jahren über den Militäreinsatz in Afghanistan veröffentlich und für reichlich Furore gesorgt.
Die Unterlagen aus den Jahren 2004 bis 2010 zeichneten ein "düsteres Bild" von der Lage am Hindukusch, berichtet der "Spiegel" nach einer Prüfung der Dokumente.
Die brisanten Akten wurden WikiLeaks von unbekannter Seite zugespielt. WikiLeaks wiederum gab das Material vor wenigen Wochen an die "New York Times", den britischen "Guardian" und an den "Spiegel" weiter. Die drei Medien kamen laut "Spiegel" nach eingehender Prüfung zu dem Schluss, dass die Dokumente authentisch seien. Die "New York Times" weist darauf hin, dass viele der Informationen aus Quellen stamme, die nicht überprüft werden könnten, etwa Verbündete der afghanischen Geheimdienste, die Pakistan als Feind ansähen. Die Zeitung betont jedoch, dass viele der Berichte auf Quellen basierten, dass US-Militär als verlässlich eingeschätzt hätten.
Vergleich mit Stasi-Archiven
WikiLeaks-Chef Assange verglich die Folgen dieser Veröffentlichung mit der Freigabe von Überwachungsprotokollen der DDR-Staatssicherheit. "Dies ist gleichbedeutend mit der Öffnung der Stasi-Archive." Die nun veröffentlichten Militärakten über den Afghanistan-Einsatz würden zum Verständnis der jahrelangen Kämpfe am Hindukusch beitragen.
Das hohe Ausmaß der zivilen Opfer sei in den Afghanistan-Akten nicht korrekt dokumentiert, sagte Assange weiter. Mitarbeiter des US-Militärs hätten die Zahlen "heruntergespielt" oder als Opfer auf Seiten der Rebellen eingetragen.
Verteidigungsministerium nicht überrascht
Das Bundesverteidigungsministerium bezeichnete die Veröffentlichung der Militärdokumente als "äußerst bemerkenswerten Vorgang". Dadurch könnte die nationale Sicherheit der USA und der internationalen Truppen beeinträchtigt werden, sagte der stellvertretende Ministeriumssprecher Christian Dienst. Im Ministerium werde derzeit geprüft, ob auch deutsche Sicherheitsinteressen beeinträchtigt würden. Dienst wies aber darauf hin, dass die Dokumente aus Sicht des Ministeriums keine neuen Erkenntnisse enthielten. Aus den bisher in den Medien verbreiteten Auszügen ergebe sich "nichts Neues im Sinne des Nachrichtenwerts".
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte, es müsse ausgewertet werden, was der Bericht möglicherweise an neuen Erkenntnissen biete. "Ich sehe mich jedenfalls in meiner Haltung bestärkt, dass ich die Lage in Afghanistan nie beschönigt habe, immer gesagt habe, das ist eine außerordentlich ernste Situation dort." Dennoch sei der Einsatz notwendig, weil es um die Sicherheit in Europa und in Deutschland gehe.Pakistan: Verbündeter und Feind
Dem "Logbuch des Krieges" zufolge soll der pakistanische Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) afghanische Rebellen jahrelang unterstützt haben – und das, obwohl Pakistan für den "Krieg gegen den Terror" umfangreiche finanzielle Hilfe aus den USA erhält. So fasst die "New York Times" einen Teil der Berichte zusammen. Die pakistanische Armee agiere offenbar gleichzeitig "als Verbündeter und als Feind" der USA.
Die Dokumente zeigten demnach auch, dass der pakistanische Geheimdienst der "vermutlich wichtigste außerafghanische Helfer der Taliban" sei. Abgesandte des pakistanischen Geheimdienstes sind den Akten zufolge dabei, wenn sich Aufständische zum Kriegsrat treffen und sollen auch präzise Mordbefehle erteilen, etwa gegen den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai. Offiziere des ISI hätten sich zudem bemüht, "ein Netzwerk von Selbstmordattentätern zu lenken", das 2006 in Afghanistan in Erscheinung getreten sei.Wie "Spiegel" und "New York Times" darlegen, kommt dem pakistanischen Ex-Geheimdienst-Chef Hamid Gul in den WikiLeak-Berichten eine besondere Bedeutung zu. Er werde als "ein Anführer" der Taliban bezeichnet und als einer ihrer wichtigsten Waffenlieferanten und soll gute Kontakte zum Terrornetzwerk Al Kaida unterhalten. Außerdem sei er neben anderen ISI-Agenten an der Rekrutierung von Selbstmordattentätern beteiligt.
Zahlreiche Anschlagswarnungen
Die Dokumente setzen sich nach "Spiegel"-Angaben vor allem aus Bedrohungsszenarien und zahlreichen konkreten Anschlagswarnungen zusammen. Nach Darstellungen der "New York Times" verbinden die Berichte zuweilen glaubwürdig klingende Details mit wenig plausiblen Anschlagsplänen. So soll der ISI zum Beispiel geplant haben, mit einer ferngesteuerten Bombe in Form eines goldenen Korans afghanische Regierungsangehörige zu töten. Gemeinsam mit den Taliban habe der ISI außerdem beabsichtigt, amerikanische Truppen mit entsprechend aufbereiteten alkoholischen Getränken zu vergiften.
Doch auch von groß angelegten Angriffen soll in den Unterlagen die Rede sein. Immer wieder werde das pakistanische Militär beschuldigt, Aufständische im Kampf gegen die US-Truppen zu unterstützen.
Der "Guardian" zieht noch ein weiteres Resümee aus den Kriegsberichten: Sie offenbarten Tötungen von Zivilisten, die die NATO und US-Truppen lieber verschwiegen. Außerdem zeigten sie, wie oft Soldaten versehentlichen Angriffen aus den eigenen Reihen zum Opfer fielen.
Der "Guardian" hat 300 der 92.201 Kriegsberichte veröffentlicht, zusammen mit einem militärsprachlichen Glossar, ohne das die Dokumentationen für Laien unverständlich wären. Untergeteilt hat die britische Zeitung die Dokumente nach "Unfällen", "Angriffen durch eigene Truppen und Verbündete", "Opfer in der Zivilbevölkerung", "Unruhen" und "Anderes".
Krieg im Norden immer bedrohlicher
Wie der "Spiegel" hervorhebt, zeigten die nun veröffentlichten Akten, wie nah auch der Norden Afghanistans an einem Bürgerkrieg ist. Aus den Meldungen gehe anschaulicher als aus den Informationen der Bundesregierung an den Bundestag hervor, dass die Sicherheitslage in der Region immer schlechter werde.
Ferner enthüllten die Berichte dem "Spiegel" zufolge die Kehrseite der von US-Präsident Barack Obama gepriesenen Drohneneinsätze. Offenbar besteht nicht immer die Möglichkeit, Probleme mit der Waffe rechtzeitig zu beheben. Der Absturz einer Drohne koste zwischen 3,7 und 5 Millionen Dollar, denn es sei in jedem Fall eine aufwendige und gefährliche Bergungsaktion nötig: Vor allem die Aufklärungsdrohnen seien voller Daten, die dem Feind nicht in die Hände dürften.
Nationale Sicherheit bedroht?
Das Weiße Haus reagierte verärgert auf die jüngsten WikiLeaks-Enthüllungen. Diese könnten "das Leben der Amerikaner und ihrer Partner gefährden und unsere nationale Sicherheit bedrohen", sagte der Nationale Sicherheitsberater James Jones.
Der pakistanische Botschafter in den USA, Husain Haqqani, bezeichnete die Veröffentlichung der Geheimdokumente als "unverantwortlich", da sie nicht die "tatsächlichen Gegebenheiten" widerspiegelten. Die USA, Afghanistan und Pakistan seien "strategische Partner", die militärisch wie politisch das Terrornetzwerk Al Kaida und dessen Verbündete der Taliban bekämpfen wollten.
Die Internetplattform WikiLeaks will mit der Veröffentlichung von geheimen Dokumenten aus anonymen Quellen Missstände öffentlich machen. Wikileaks-Gründer Julian Assange sagte dem "Spiegel": "Das Material wirft ein Schlaglicht auf die alltägliche Brutalität und das Elend des Krieges. Es wird die öffentliche Meinung verändern und auch die von Menschen mit politischem und diplomatischem Einfluss." In der Fülle stelle das Material alles in den Schatten, was über den Krieg in Afghanistan gesagt worden sei. "Diese Daten sind die umfassendste Beschreibung eines Krieges, die es jemals während eines laufenden bewaffneten Konflikts gegeben hat".
hvo/asc/AFP/dpa>
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26.7.2010: <«Mädchen getötet, Frau getötet, Esel getötet – aber kein Feind getötet»>
<Von Norbert Raabe.
Einsatz auf Anforderung: Ein AC-130-Militärflugzeug soll nahe Jalalabad ein Blutbad angerichtet haben. (Im Bild ein Trainingseinsatz mit Abwehr-Massnahmen gegen Raketen.)
Bei Jalalabad starben sieben afghanische Polizisten durch US-Beschuss
Auf einer «Kill-or-Capture»-Liste stehen mehr als 2000 Feinde der Afghanistan-Koalition. Aufgabe der «Taskforce 373» ist es, auf diese ranghohen Mitglieder der Taliban und al-Qaida Jagd zu machen, wie die britische Zeitung «The Guardian» auf ihrer Webseite in einem ausführlichen Bericht offenlegt, der auf der Publikation von mehr als 91'000 teils geheimen Dokumenten auf der Website «Wikileaks» basiert. Die Kommando-Aktionen der Truppe fanden demnach statt, ohne dass je ein Gerichtsverfahren dazu durchgeführt wurde.
Die Informationen stammen aus den mehr als 90’000 Geheimdokumenten aus dem Web, die nur dem «Spiegel», der «New York Times» und dem «Guardian» zugespielt wurden. Sie geben Details über die Vorgehensweise der Taskforce und ähnlicher Einheiten preis – nicht nur bei zahlreichen Verhaftungen, sondern auch bei gezielten Tötungen. Sie werfen damit grundsätzliche Fragen über die Rechtmässigkeit des gesamten Vorgehens der Koalitionstruppen in Afghanistan auf – und zeigen auch die verheerenden Folgen einer Taktik, die unschuldige Beobachter von der Koalition entfremdet, obwohl die kriegsführenden Nationen ihre Unterstützung dringend benötigen.
Montag, 11. Juni 2007: Sieben Todesopfer
In der Nacht vom 11. Juni 2007 unternahm die Taskforce 373 (TF 373) gemeinsam mit afghanischen Sondereinheiten den Versuch, den Taliban-Kommandanten Quarl Ur-Rahman zu fassen oder umzubringen. Als die Truppen in einem Tal nahe Jalalabads ankamen, wo er vermutet wurde, richtete jemand eine Taschenlampe auf sie. Es kam zu einem Feuergefecht, bis die Taskforce schliesslich ein Kampfflugzeug vom Typ AC-130 anforderte, der die Gegend unter Beschuss nahm.
In den geheimen Aufzeichnungen heisst es laut dem «Guardian» dazu: «Die ursprüngliche Mission wurde abgebrochen und TF 373 kehrte zu ihrer Basis zurück.» Der nachfolgende Report: «7 x ANP KIA, 4 x WIA.» Im Klartext: Die Truppen entdeckten, dass die Menschen, auf die sie geschossen hatten, afghanische Polizisten waren. Sieben von ihnen starben; vier wurden verwundet.
In einer Pressemitteilung der Afghanistan-Koalition war später nichts davon zu lesen, dass TF 373 an der Aktion beteiligt war – und ebenso wenig von den unschuldigen Opfern. Doch um sich gegen ein Durchsickern der Wahrheit abzusichern, heisst es in der Mitteilung weiter: «Während des Kampfes deutete nichts darauf hin», dass die «gegnerischen» Kräfte auf der eigenen Seite gewesen seien.
Medienmanipulation und Schmerzensgeld
Die wichtigen Kontakte zur Bevölkerung und zu lokalen Anführern gerieten durch die Tötungen in Gefahr. Um die aufgebrachten Einwohner der Gegend zu beschwichtigen, suchte der Leiter des lokalen Wiederaufbau-Teams, Leutnant Gordon Phillips, am nächsten Tag den Gouverneur Gul Agha Sherzai auf. Der Stammesführer akzeptierte laut dem Bericht, dass es sich um einen unglücklichen Vorfall «unter Freunden» gehandelt habe – und er akzeptierte auch die finanzielle Entschädigung für die trauernden Familien.
Der Fall von Jalalabad ist nicht der einzige. Hunderte Kilometer weiter südlich in der Provinz Paktika fahndete die TF 373 wenige Monate später nach dem berüchtigten libyschen Kämpfer Abu Laith al-Libi, wie es in dem Bericht weiter heisst. Als Bewaffnung hatten die Soldaten nicht nur die übliche Ausrüstung bei sich, sondern auch einen Raketenwerfer auf einem Kleinlaster, der mit sechs scharfen Waffen bestückt war.
Laut dem Plan wollten die Mitglieder der Taskforce fünf Raketen auf Ziele in der Ortschaft Nangar abfeuern, wo sie Libi vermuteten. Das Resultat der Aktion: Er wurde nicht gestellt, doch sechs Taliban-Kämpfer starben. Und als die Truppe zu den Schuttresten einer getroffenen Moschee kam, fand sie Anzeichen für «7 x KIA» – also sieben unbeteiligte Menschen, die bei den Kämpfen gestorben waren.
Der Rest führte die Medien in die Irre
Es waren sieben Kinder. Immerhin gestand die folgende Pressemitteilung der Afghanistan-Koalition ihren Tod ein. Freilich hätten die Truppen einen Überblick über das Gelände gehabt, so hiess es darin weiter, und keine Anzeichen dafür gesehen, dass Kinder in diesem Gebäude gewesen seien. Zudem wurde laut dem Zeitungsbericht behauptet, in dem Gebäude verschanzte Taliban hätten die Kinder als Schutzschild missbraucht.
Der Rest der Pressemitteilung führte freilich in die Irre. Statt die Jagd auf Libi und ihr Scheitern auch nur anzudeuten, hiess es, dass Gelände sei wegen «schändlicher Aktivitäten» angegriffen worden. Verschwiegen wurde ausserdem, dass die TF 373 fünf Raketen auf die Moschee und andere Gebäude geschossen hatte, ohne angegriffen worden zu sein.
Kein Wort – auch zu ausländischen Alliierten
Auch dieses Mal gezielte Fehlinformation also – mit dem einzigen Ziel zu verschleiern, dass es sich um eine Tötungsmission handelte und keineswegs um den Versuch einer Gefangennahme. Der interne Report zu dem Vorfall wurde laut dem Bericht nicht nur als «secret» klassifiziert, sondern auch mit dem Wort «noforn» (No foreigners) gekennzeichnet – als Hinweis, dass auch ausländische Teilnehmer der Koalition davon nichts erfahren durften.
Wieder musste der afghanische Provinzgouverneur die Bevölkerung beschwichtigen und dafür sorgen, dass eine Entschädigung gezahlt wurde. Der Libyer Libi blieb weiterhin auf der Liste derjenigen Feinde, die zu töten seien. Sieben Monate später wurde Libi in Pakistan getötet – von einer Rakete, die eine unbemannte CIA-Drohne abgefeuert hatte.
Rabiate Einsätze mit unschuldigen Todesopfern
Die geheimen Aufzeichnungen geben laut dem «Guardian» Details über zahlreiche weitere Tötungskommandos preis – und auch über den Umgang mit zivilen Todesopfern und Verletzten, die TF 373 auf der Hatz nach Feinden zum Opfer fielen.
Im Oktober 2007 attackierte die Taskforce Taliban-Truppen im Dorf Laswanday, nur sechs Meilen von dem Ort entfernt, wo die sieben Kinder gestorben waren. Als die Sondereinheit Unterstützung von Kampfjets mit schweren Bomben anforderte, zogen sich die Taliban scheinbar aus dem Haus zurück, aus dem sie gefeuert hatten.
Schuldzuweisungen gegen afghanische Zivilisten
Die Aufzeichnungen enthalten laut dem «Guardian» gegen Ende eine Liste, die den Erfolg der Aktion zusammenfasste: «12 US-Soldaten verletzt, zwei weibliche Teenager und ein 10-jähriger Junge verletzt, ein Mädchen getötet, eine Frau getötet, vier Zivilisten getötet, eine Esel getötet, ein Hund getötet, mehrere Hühner getötet.» Aber, so heisst es weiter: «Kein Feind getötet, kein Feind verletzt, kein Feind festgenommen.»
Im Nachgang wurden die Einwohner der Ortschaft beschuldigt, sie hätten den blutigen Ereignissen mit ihrem Verhalten Vorschub geleistet. Die Schuld, so hiess es von offizieller Seite bei einem Besuch, liege bei den Einwohnern, die den Aufständischen und ihren Aktivitäten keinen Widerstand entgegengebracht hätten.
Seriennummern für jeden der Gesuchten
Diese und andere Angriffe wurden laut den Berichten vom Afghanistan-Kommando nicht nur gebilligt, sondern sogar gefordert. Im Oktober 2009 umfasste die «Kill-or-Capture»-Liste mehr als 2000 Menschen, die jeweils mit einer eigenen «Seriennummer» gekennzeichnet waren. Dass Personen als Ziel ausgewählt werden, ist laut dem «Guardian» offizieller Teil der Kriegstaktik, die auch im entsprechenden Handbuch der US-Armee nachzulesen sei.
Doch wie und von wem werden diese «Ziele» definiert? Von einer Arbeitsgruppe, so schreibt die Zeitung weiter, die sich allwöchentlich treffe, um über die tödlichen «Nominationen» zu beraten. Dieser Input wiederum komme sowohl von der Kommando-Ebene als auch von Anwälten und von Aufklärungseinheiten – inklusive der CIA.
Das «Guantánamo» von Afghanistan?
Neben den zahlreichen Beispielen von gezielten Tötungen berichtet der «Guardian» auch von tausenden Verhaftungen. Zahlreiche Quellen in den geheimen Aufzeichnungen zeigten, dass gesuchte Feinde in ein Spezialgefängnis verfrachtet worden seien: das berüchtigte Bagram Theatre Internment Facility (Btif).
Es gibt laut dem Bericht keine Hinweise darauf, dass dort jemals eine Anklage erhoben wurde – und frühere Presseberichte legten bereits nahe, dass Verdächtige ohne Rechtssprechung über mehrere Jahre in Käfigen in alten, riesigen Flugzeug-Hangars interniert waren und sind. Angeblicher Stand im Dezember 2009: 4288 Gefangene.
Hinweise auf Basen und Truppenherkunft
Aus der Analyse der geheimen Aufzeichnungen geht offenbar weiter hervor, dass die Taskforce 373 von mindestens drei Basen in Afghanistan aus operiert: Kabul, Kandahar und Khost. Scheinbar rekrutiere die TF 373 seine Soldaten aus den US-Truppen der 7th Special Forces Group in Fort Bragg im Bundesstaat North Carolina.
Für ihre Missionen benutzen die Soldaten laut dem «Guardian»-Artikel offenbar Chinook- und Cobra-Helikopter, gesteuert von Piloten des 160. Special Operations Aviation Regiment, das im Bundesstaat Georgia stationiert ist. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)>
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26.7.2010: Afghanistan-Protokolle zeigen die Brutalität und Mord aus Ratlosigkeit durch "US"-Truppen in Afghanistan
aus: Spiegel online: Afghanistan-Protokolle - Weisses Haus attackiert WikiLeaks; 26.7.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,708516,00.html
Washington/Berlin - Die Wahrheit ist manchmal schwer zu ertragen - vor allem, wenn man lieber seine ganz eigene verbreiten möchte. Entsprechend verschnupft hat die US-Regierung am Montag auf die Veröffentlichung von mehr als 90.000 meist geheimen Dokumenten zum Afghanistan-Krieg auf der Internet-Plattform WikiLeaks reagiert. Der SPIEGEL, die "New York Times" und der britische "Guardian" hatten die Unterlagen zuvor gesichtet und analysiert.
"Die USA verurteilen aufs Schärfste die Veröffentlichung von Geheiminformationen durch Einzelne oder Organisationen (...)", empörte sich in einer ersten Reaktion James Jones, der Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama. Das könne das Leben von Amerikanern und deren Verbündeten gefährden sowie die nationale Sicherheit bedrohen.WikiLeaks habe nichts unternommen, um mit der US-Regierung Kontakt aufzunehmen, beklagte Jones. Das "unverantwortliche Leck" werde aber keinen Einfluss auf das Engagement der USA in Afghanistan und Pakistan haben, "um unsere gemeinsamen Feinde zu besiegen".
Die Chefredakteure des SPIEGEL, der "New York Times" und des "Guardian" hatten vereinbart, besonders sensible Informationen aus dem Geheimmaterial - etwa die Namen von afghanischen Informanten des US-Militärs oder Informationen, welche die Soldaten in Afghanistan zusätzlichen Sicherheitsrisiken aussetzen könnten - nicht zu veröffentlichen.
Die Dokumente zeichnen ein in dieser Detailfülle bisher ungekanntes, ungefiltertes Bild des Krieges am Hindukusch. Sie liefern die unmittelbare Sicht der US-Soldaten. So geht es etwa um die Einsätze der Task Force 373, einer US-Eliteeinheit, die darauf spezialisiert ist, Top-Taliban gezielt auszuschalten, sei es durch Festnahme oder Tötung. Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass bei den Kommandoaktionen Zivilisten starben.
In den Akten ist auch die US-Einschätzung nachzulesen, dass der pakistanische Geheimdienst der "vermutlich wichtigste außerafghanische Helfer der Taliban" ist. Abgesandte des pakistanischen Geheimdienstes seien dabei, wenn sich Aufständische zum Kriegsrat treffen und sollen auch präzise Mordbefehle erteilen, etwa gegen den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai.
Weißes Haus macht sich "Gedanken zu WikiLeaks"
Welche Unruhe die Veröffentlichung der Geheimakten in der US-Regierung auslöst, zeigt auch ein Memo, das das Weiße Haus per E-Mail am Sonntagabend (Ortszeit) an Journalisten verschickte und mit dem die Berichterstattung beeinflusst werden soll. "Thoughts on WikiLeaks" - "Gedanken zu WikiLeaks" ist die Mail überschrieben, darin wird versucht, die Bedeutung der Dokumente herunterzuspielen.
So heißt es unter anderem, dass niemand, der die Entwicklung des Afghanistan-Konfliktes verfolge, überrascht sein könne, dass sich die Amerikaner Sorgen über die Rolle des pakistanischen Geheimdienstes in der Region machten. Dies hätten Regierungsmitglieder des Öfteren offen gesagt. Zum Beleg wird eine Liste mit entsprechenden Zitaten beigefügt.
Zudem stammten die Akten aus der Zeit zwischen Januar 2004 und Dezember 2009. Inzwischen habe Präsident Obama eine neue Afghanistan-Strategie implementiert, und der Grund dafür habe eben zum Teil in den nun veröffentlichten Erkenntnissen gelegen. Auch den Urheber der Veröffentlichung nimmt die US-Regierung ins Visier: WikiLeaks sei nicht neutral, betont das Weiße Haus in seiner Mail, sondern eine Organisation, die gegen die US-Politik in Afghanistan opponiere.
Es gibt aber auch nachdenkliche Stimmen aus den Vereinigten Staaten. Senator John Kerry von den Demokraten kritisierte zwar indirekt die Veröffentlichung der Dokumente durch WikiLeaks, betonte aber zugleich, dass die Geheimakten hilfreich sein könnten. "Wie illegal auch immer diese Dokumente ans Licht gekommen sind, so werfen sie doch ernste Fragen zur US-Politik gegenüber Pakistan und Afghanistan auf", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses. Die Dokumente könnten die Herausforderungen des Einsatzes verdeutlichen, um die Politik entsprechend anzupassen.
Pakistan wehrt sich gegen Vorwürfe
Die pakistanische Regierung wollte noch keine offizielle Bewertung abgeben. Der pakistanische Botschafter in den USA, Husain Haqqani, bezeichnete die Veröffentlichung der Geheimdokumente jedoch bereits als "unverantwortlich", da sie nicht die "tatsächlichen Gegebenheiten" widerspiegelten. Die USA, Afghanistan und Pakistan seien "strategische Partner", die militärisch wie politisch das Terrornetzwerk al-Qaida und dessen Verbündete der Taliban bekämpfen wollten.
Der britische Außenminister William Hague versuchte den Wert der Dokumente ebenfalls zu relativieren. "Wir verbringen unsere Zeit nicht damit, Enthüllungen anzuschauen, wir setzen die international abgestimmte Strategie fort", sagte Hague am Rande des EU-Außenministertreffens in Brüssel. "Ich hoffe, dass solche Veröffentlichungen nicht die Atmosphäre vergiften", fügte der Brite hinzu.
Die Bundesregierung reagierte am Montag zurückhaltender. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) will die Enthüllungen genau prüfen. Es müsse ausgewertet werden, was der Bericht möglicherweise an neuen Erkenntnissen biete, sagte Westerwelle. "Ich sehe mich jedenfalls in meiner Haltung bestärkt, dass ich die Lage in Afghanistan nie beschönigt habe, immer gesagt habe, das ist eine außerordentlich ernste Situation dort", erklärte der Vizekanzler. Dennoch sei der Einsatz notwendig, weil es um die Sicherheit in Europa und in Deutschland gehe.
Grüne wollen Aufklärung über US-Spezialeinheit
Die neu aufgetauchten Dokumente enthalten keine Informationen über Gewaltexzesse gegenüber Zivilisten oder illegale Geheimoperationen, an denen die deutschen Truppen in Afghanistan beteiligt gewesen wären. Dennoch sind sie für die Bundeswehr verheerend, weil der Eindruck entsteht, dass der Einsatz naiv geplant wurde. Auch ist detailliert von der Terroristenjagd der US-Spezialeinheit 373 im deutschen Einsatzgebiet im Norden Afghanistans die Rede.Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bezeichnete die Veröffentlichung als "bemerkenswert". Nach einer ersten Einschätzung gebe es jedoch "nichts Neues im Sinne eines Nachrichtenwertes". Über die Einsätze der Task Force 373 im Kommandobereich der Bundeswehr sei das Parlament laufend unterrichtet worden, sagte der Sprecher.
Das allerdings sieht man in der Opposition anders. "Es ist nach der Lektüre der US-Dokumente aus unserer Sicht verstörend, wie wenig die Bundesregierung das Parlament über die Aktivitäten von amerikanischen Spezialkräften im deutschen Gebiet unterrichtet hat", sagte der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Omid Nouripour. "Wir fordern von der Bundesregierung umgehende Aufklärung, was sie über die Aktionen weiß, wir werden mit aller Kraft auf Antworten drängen".
phw/dpa/AFP>
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26.7.2010: <«Mädchen getötet, Frau getötet, Esel getötet – aber kein Feind getötet» Einsatz auf Anforderung: Ein AC-130-Militärflugzeug soll nahe Jalalabad ein Blutbad angerichtet haben. (Im Bild ein Trainingseinsatz mit Abwehr-Massnahmen gegen Raketen.)
Bei Jalalabad starben sieben afghanische Polizisten durch US-Beschuss
Auf einer «Kill-or-Capture»-Liste stehen mehr als 2000 Feinde der Afghanistan-Koalition. Aufgabe der «Taskforce 373» ist es, auf diese ranghohen Mitglieder der Taliban und al-Qaida Jagd zu machen, wie die britische Zeitung «The Guardian» auf ihrer Webseite in einem ausführlichen Bericht offenlegt, der auf der Publikation von mehr als 91'000 teils geheimen Dokumenten auf der Website «Wikileaks» basiert. Die Kommando-Aktionen der Truppe fanden demnach statt, ohne dass je ein Gerichtsverfahren dazu durchgeführt wurde.
Die Informationen stammen aus den mehr als 90’000 Geheimdokumenten aus dem Web, die nur dem «Spiegel», der «New York Times» und dem «Guardian» zugespielt wurden. Sie geben Details über die Vorgehensweise der Taskforce und ähnlicher Einheiten preis – nicht nur bei zahlreichen Verhaftungen, sondern auch bei gezielten Tötungen. Sie werfen damit grundsätzliche Fragen über die Rechtmässigkeit des gesamten Vorgehens der Koalitionstruppen in Afghanistan auf – und zeigen auch die verheerenden Folgen einer Taktik, die unschuldige Beobachter von der Koalition entfremdet, obwohl die kriegsführenden Nationen ihre Unterstützung dringend benötigen.
Montag, 11. Juni 2007: Sieben Todesopfer
In der Nacht vom 11. Juni 2007 unternahm die Taskforce 373 (TF 373) gemeinsam mit afghanischen Sondereinheiten den Versuch, den Taliban-Kommandanten Quarl Ur-Rahman zu fassen oder umzubringen. Als die Truppen in einem Tal nahe Jalalabads ankamen, wo er vermutet wurde, richtete jemand eine Taschenlampe auf sie. Es kam zu einem Feuergefecht, bis die Taskforce schliesslich ein Kampfflugzeug vom Typ AC-130 anforderte, der die Gegend unter Beschuss nahm.
In den geheimen Aufzeichnungen heisst es laut dem «Guardian» dazu: «Die ursprüngliche Mission wurde abgebrochen und TF 373 kehrte zu ihrer Basis zurück.» Der nachfolgende Report: «7 x ANP KIA, 4 x WIA.» Im Klartext: Die Truppen entdeckten, dass die Menschen, auf die sie geschossen hatten, afghanische Polizisten waren. Sieben von ihnen starben; vier wurden verwundet.
In einer Pressemitteilung der Afghanistan-Koalition war später nichts davon zu lesen, dass TF 373 an der Aktion beteiligt war – und ebenso wenig von den unschuldigen Opfern. Doch um sich gegen ein Durchsickern der Wahrheit abzusichern, heisst es in der Mitteilung weiter: «Während des Kampfes deutete nichts darauf hin», dass die «gegnerischen» Kräfte auf der eigenen Seite gewesen seien.
Medienmanipulation und Schmerzensgeld
Die wichtigen Kontakte zur Bevölkerung und zu lokalen Anführern gerieten durch die Tötungen in Gefahr. Um die aufgebrachten Einwohner der Gegend zu beschwichtigen, suchte der Leiter des lokalen Wiederaufbau-Teams, Leutnant Gordon Phillips, am nächsten Tag den Gouverneur Gul Agha Sherzai auf. Der Stammesführer akzeptierte laut dem Bericht, dass es sich um einen unglücklichen Vorfall «unter Freunden» gehandelt habe – und er akzeptierte auch die finanzielle Entschädigung für die trauernden Familien.
Der Fall von Jalalabad ist nicht der einzige. Hunderte Kilometer weiter südlich in der Provinz Paktika fahndete die TF 373 wenige Monate später nach dem berüchtigten libyschen Kämpfer Abu Laith al-Libi, wie es in dem Bericht weiter heisst. Als Bewaffnung hatten die Soldaten nicht nur die übliche Ausrüstung bei sich, sondern auch einen Raketenwerfer auf einem Kleinlaster, der mit sechs scharfen Waffen bestückt war.
Laut dem Plan wollten die Mitglieder der Taskforce fünf Raketen auf Ziele in der Ortschaft Nangar abfeuern, wo sie Libi vermuteten. Das Resultat der Aktion: Er wurde nicht gestellt, doch sechs Taliban-Kämpfer starben. Und als die Truppe zu den Schuttresten einer getroffenen Moschee kam, fand sie Anzeichen für «7 x KIA» – also sieben unbeteiligte Menschen, die bei den Kämpfen gestorben waren.
Der Rest führte die Medien in die Irre
Es waren sieben Kinder. Immerhin gestand die folgende Pressemitteilung der Afghanistan-Koalition ihren Tod ein. Freilich hätten die Truppen einen Überblick über das Gelände gehabt, so hiess es darin weiter, und keine Anzeichen dafür gesehen, dass Kinder in diesem Gebäude gewesen seien. Zudem wurde laut dem Zeitungsbericht behauptet, in dem Gebäude verschanzte Taliban hätten die Kinder als Schutzschild missbraucht.
Der Rest der Pressemitteilung führte freilich in die Irre. Statt die Jagd auf Libi und ihr Scheitern auch nur anzudeuten, hiess es, dass Gelände sei wegen «schändlicher Aktivitäten» angegriffen worden. Verschwiegen wurde ausserdem, dass die TF 373 fünf Raketen auf die Moschee und andere Gebäude geschossen hatte, ohne angegriffen worden zu sein.
Kein Wort – auch zu ausländischen Alliierten
Auch dieses Mal gezielte Fehlinformation also – mit dem einzigen Ziel zu verschleiern, dass es sich um eine Tötungsmission handelte und keineswegs um den Versuch einer Gefangennahme. Der interne Report zu dem Vorfall wurde laut dem Bericht nicht nur als «secret» klassifiziert, sondern auch mit dem Wort «noforn» (No foreigners) gekennzeichnet – als Hinweis, dass auch ausländische Teilnehmer der Koalition davon nichts erfahren durften.
Wieder musste der afghanische Provinzgouverneur die Bevölkerung beschwichtigen und dafür sorgen, dass eine Entschädigung gezahlt wurde. Der Libyer Libi blieb weiterhin auf der Liste derjenigen Feinde, die zu töten seien. Sieben Monate später wurde Libi in Pakistan getötet – von einer Rakete, die eine unbemannte CIA-Drohne abgefeuert hatte.
Rabiate Einsätze mit unschuldigen Todesopfern
Die geheimen Aufzeichnungen geben laut dem «Guardian» Details über zahlreiche weitere Tötungskommandos preis – und auch über den Umgang mit zivilen Todesopfern und Verletzten, die TF 373 auf der Hatz nach Feinden zum Opfer fielen.
Im Oktober 2007 attackierte die Taskforce Taliban-Truppen im Dorf Laswanday, nur sechs Meilen von dem Ort entfernt, wo die sieben Kinder gestorben waren. Als die Sondereinheit Unterstützung von Kampfjets mit schweren Bomben anforderte, zogen sich die Taliban scheinbar aus dem Haus zurück, aus dem sie gefeuert hatten.
Schuldzuweisungen gegen afghanische Zivilisten
Die Aufzeichnungen enthalten laut dem «Guardian» gegen Ende eine Liste, die den Erfolg der Aktion zusammenfasste: «12 US-Soldaten verletzt, zwei weibliche Teenager und ein 10-jähriger Junge verletzt, ein Mädchen getötet, eine Frau getötet, vier Zivilisten getötet, eine Esel getötet, ein Hund getötet, mehrere Hühner getötet.» Aber, so heisst es weiter: «Kein Feind getötet, kein Feind verletzt, kein Feind festgenommen.»
Im Nachgang wurden die Einwohner der Ortschaft beschuldigt, sie hätten den blutigen Ereignissen mit ihrem Verhalten Vorschub geleistet. Die Schuld, so hiess es von offizieller Seite bei einem Besuch, liege bei den Einwohnern, die den Aufständischen und ihren Aktivitäten keinen Widerstand entgegengebracht hätten.
Seriennummern für jeden der Gesuchten
Diese und andere Angriffe wurden laut den Berichten vom Afghanistan-Kommando nicht nur gebilligt, sondern sogar gefordert. Im Oktober 2009 umfasste die «Kill-or-Capture»-Liste mehr als 2000 Menschen, die jeweils mit einer eigenen «Seriennummer» gekennzeichnet waren. Dass Personen als Ziel ausgewählt werden, ist laut dem «Guardian» offizieller Teil der Kriegstaktik, die auch im entsprechenden Handbuch der US-Armee nachzulesen sei.
Doch wie und von wem werden diese «Ziele» definiert? Von einer Arbeitsgruppe, so schreibt die Zeitung weiter, die sich allwöchentlich treffe, um über die tödlichen «Nominationen» zu beraten. Dieser Input wiederum komme sowohl von der Kommando-Ebene als auch von Anwälten und von Aufklärungseinheiten – inklusive der CIA.
Das «Guantánamo» von Afghanistan?
Neben den zahlreichen Beispielen von gezielten Tötungen berichtet der «Guardian» auch von tausenden Verhaftungen. Zahlreiche Quellen in den geheimen Aufzeichnungen zeigten, dass gesuchte Feinde in ein Spezialgefängnis verfrachtet worden seien: das berüchtigte Bagram Theatre Internment Facility (Btif).
Es gibt laut dem Bericht keine Hinweise darauf, dass dort jemals eine Anklage erhoben wurde – und frühere Presseberichte legten bereits nahe, dass Verdächtige ohne Rechtssprechung über mehrere Jahre in Käfigen in alten, riesigen Flugzeug-Hangars interniert waren und sind. Angeblicher Stand im Dezember 2009: 4288 Gefangene.
Hinweise auf Basen und Truppenherkunft
Aus der Analyse der geheimen Aufzeichnungen geht offenbar weiter hervor, dass die Taskforce 373 von mindestens drei Basen in Afghanistan aus operiert: Kabul, Kandahar und Khost. Scheinbar rekrutiere die TF 373 seine Soldaten aus den US-Truppen der 7th Special Forces Group in Fort Bragg im Bundesstaat North Carolina.
Für ihre Missionen benutzen die Soldaten laut dem «Guardian»-Artikel offenbar Chinook- und Cobra-Helikopter, gesteuert von Piloten des 160. Special Operations Aviation Regiment, das im Bundesstaat Georgia stationiert ist. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)>
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27.7.2010: Politik: Geheimdokumente über Afghanistan: Guttenberg reagiert offensiv
aus: n-tv online; 27.7.2010; http://www.n-tv.de/politik/Guttenberg-reagiert-offensiv-article1144786.html
<"Nachdrücklich überprüfen", "keine Schönrednerei", "realitätsnahe Wahrnehmung" – Verteidigungsminister Guttenberg präsentiert sich nach der Veröffentlichung geheimer Dokumente zum Afghanistan-Einsatz offensiv und fürchtet um die Akzeptanz der Bevölkerung. Wenn die Sicherheit deutscher Soldaten "unnötig" gefährdet sei, müsse man reagieren.Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat eine genaue Überprüfung der Geheimakten zum Afghanistan-Einsatz zugesagt. "Wir haben unsere Soldaten nicht unnötig einer Sicherheitsgefährdung auszusetzen. Das muss klug und entsprechend nachdrücklich überprüft werden", sagte Guttenberg bei einem Truppenbesuch in Burg bei Magdeburg.
Sollte aus den überwiegend geheimen US-Militärakten eine Sicherheitsgefährdung für die Soldaten hervorgehen, "wird man dem genau nachgehen müssen". Er habe über die in der Nacht zum Montag veröffentlichten Akten einen Kenntnisstand, der auf einer ersten Sichtung der mehr als 90.000 Dokumente beruhe.
Minister fürchtet Akzeptanz-Problem
Die Bedeutung der US-Dokumente hatte Guttenberg zuvor relativiert. Viele bekannt gewordenen Dinge seien "nicht gänzlich überraschend". Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele forderte "die Wahrheit über das, was die Bundeswehr konkret in Afghanistan treibt".
Guttenberg schloss nicht aus, dass sich die Veröffentlichung auf die Akzeptanz des Afghanistan-Einsatzes in der Bevölkerung auswirke. "Mir ist wichtig, dass die Wahrnehmung über Afghanistan möglichst realitätsnah ist", sagte er beim Besuch des Logistikregiments 17. "Wir haben diesen Einsatz immer wieder zu erklären. Wir haben keine Schönrednerei zu betreiben und dürfen die Dinge nicht weichzeichnen, sondern so darstellen, wie sie sich vor Ort äußern."Der Minister warb in Burg für seine Pläne für eine Reform der Bundeswehr. "Die Bundeswehr ist in Teilen nicht so ausgerüstet und ausgestattet wie ich es mir wünschen würde. Teilweise ist sie mit veraltetem Material ausgestattet."
Guttenberg: Berichte sind "Überspitzung"
Die Veröffentlichung der Militärdokumente im Internet hatte in Deutschland die Debatte über den Einsatz von Spezialkräften wieder angeheizt. Die Protokolle enthalten Informationen über den Einsatz der US-Einheit "Task Force 373", die auch im Zuständigkeitsbereich der Bundeswehr in Nordafghanistan stationiert ist und der auch die gezielte Tötung im Einzelfall erlaubt sein soll. Diese Berichte zu dieser Praxis hatte Guttenberg als "Überspitzung" bezeichnet.
Der Linke-Politiker Paul Schäfer betonte, die Arbeit der US-Spezialeinheit Task Force 373 sei "nebulös". Der SPD-Politiker Rainer Arnold sagte, er habe den Eindruck, dass die Bundesregierung selbst nicht genau über diese US- Einheit Bescheid wisse.
Guttenberg besuchte das Regiment in Burg im Rahmen seiner Sommerreise, die ihn an verschiedene Bundeswehr-Standorte führt. Er informierte sich über die Ausbildung von Soldaten, die in Afghanistan zum Einsatz kommen sollen. Derzeit sind 320 Soldaten des Regiments in Afghanistan, im November wird dieses Kontingent ausgetauscht.
rpe/dpa>
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27.7.2010: Der Stern sagt es deutlich: Afghanistan ist für die deutsche Regierung und für die "USA" ein Desaster, und das ist nun bewiesen
aus: Stern online: Wikileaks-Papiere: Die Afghanistan-Lüge ist jetzt amtlich; 27.7.2010;
http://www.stern.de/politik/ausland/wikileaks-papiere-die-afghanistan-luege-ist-jetzt-amtlich-1587521.html
<Die Veröffentlichung der Wikileaks-Papiere ist politisch brisant, weil sie den Regierungen den Spiegel vorhält und ihre Lügen als solche leuchten lässt. Die Erkenntnisse selbst sind für alle vor Ort keine Sensation. Eine Analyse von Christoph Reuter, KabulBislang geheime Militärdokumente berichten über die Kämpfe von US-Soldaten in Afghanistan
Es klingt nach einer Schatzkammer des investigativen Journalismus: Fast 92 000 US-Militärdokumente verschiedener Geheimhaltungsstufen sind an die Öffentlichkeit gelangt. Die Innenansicht des Krieges in Afghanistan von 2004 bis 2009. Das ist zunächst ein Erfolg für "Spiegel", "Guardian" und "New York Times" - und natürlich für den Scoop-Pool "Wikileaks".
Doch liest man sich durch die mehrere Dutzend Beispielfälle, die veröffentlicht wurden, erscheint nur weniges neu. Dass US-Spezialeinheiten klandestin in Afghanistan unterwegs sind und Taliban-Führer umbringen, dass Pakistans Geheimdienst ISI die Taliban finanziell, militärisch, selbst medizinisch versorgt und als verlängerten Arm seines ewigen Kampfes mit Indien benutzt, all das ist wieder und wieder detailliert berichtet worden. Ebenso, dass es über Jahre immer wieder amerikanische Bombardements von Zivilisten gegeben hat sowie die Einsicht, dass der Krieg nicht gut läuft und die Sicherheitslage in Kundus "nicht stabil" ist. Was neu ist: das amtliche Siegel!
Kein Raum mehr für staatsoffizielle Hohlformeln
Dass sich die Dinge eben tatsächlich so ereignen, wie Journalisten es berichtet und Regierungen, darunter auch die deutsche, es nach Kräften geleugnet haben. Brisant sind die jetzt ans Licht gekommenen Dokumente dann, wenn man bislang den staatsoffiziellen Hohlformeln von Ex-Verteidigungsminister Jung, Angela Merkel, Westerwelle & Co. vertraut hatte. Oder wenn man die zahlreichen Kurswechsel der US-Regierung vergessen hatte, deren Politik dem Lauf eines Hasen auf der Flucht gleicht.
Eine Regierung, die Afghanistans Präsident Karzai nach zwischenzeitlicher, vernichtender Kritik nun wieder zum Partner, und ihren Krieg zu einer Erfolgsgeschichte stilisiert. Dann tut sich eine immense Kluft auf zwischen den Schönfärbereien und der Wirklichkeit aus den Frontmeldungen.
Wer sich jetzt überrascht gibt, offenbart, dass er, wie viele Leser, Zuschauer, aber offensichtlich selbst viele Journalisten, im Zweifelsfall immer noch eher regierungsamtlichen Verlautbarungen geglaubt hat als den Recherchen von anderen Journalisten oder unabhängigen Nichtregierungsorganisationen.
Niemand interessiert sich für Opferzahlen
Die Berichterstattung über Afghanistan gleicht einem Zirkus: Je weniger einer weiß, desto begeisterter scheint er in die Tasten zu hauen. In Deutschland ist ein ganzes Buch geschrieben worden nach einer nicht mal zweitägigen Stippvisite. Und je nichtiger der Anlass, desto größer das Aufgebot: Zur internationalen Afghanistan-Konferenz Ende Januar in London reisten ungefähr 400 Journalisten an. Es war nicht mehr als eine hohle PR-Veranstaltung, ebenso wie die Afghanistan-Konferenz am 21. Juli in Kabul, zu der die Berichterstatter ebenfalls wieder in Scharen für ein, zwei Tage kamen.
Doch geht es darum, was wirklich im Land, im Krieg geschieht, schrumpft die Zahl derer, die darüber berichten. Und was sie veröffentlichen, verhallt oft. Wie, als kleines Beispiel, die Meldungen über zivile Opfer nach dem von der Bundeswehr angeordneten Bombardement zweier entführter Tanklaster am 4. September 2009: Zig Agenturen und Zeitungen hatten über tote und verwundete Zivilisten in den Krankenhäusern von Kundus berichtet, Ex-Verteidigungsminister Franz-Josef Jung leugnete wacker. Niemanden interessierte es.
Skandale werden zu spät erkannt
Erst, als sein Nachfolger das Verschweigen von Berichten ihm gegenüber zum Anlass nahm, Generalinspekteur und Staatssekretär zu entlassen, wurde ein Vierteljahr später ein Skandal daraus. Immer wieder müssen erst jene Regierungen, die fortgesetzt Lügen über die Lage in Afghanistan verbreiten, freiwillig oder unfreiwillig ihren amtlichen Segen geben, bevor eine Information geglaubt wird - bis hin zum Detail, dass als Opferzahl des 4. September immer noch die Zahl 142 durch die Medien geistert, obwohl die Nato selbst sie für Makulatur erklärt hat und auch die Bundeswehr zu einer weit niedrigeren Zahl kommt. Doch die 142 sind eben amtlich verkündet worden.
Die Auslese aus den knapp 92 000 Dokumenten jetzt ist weniger eine Enthüllung, als eine Bestätigung. Wobei auch dadurch, dass es sich um "amtliche" Militärdokumente handelt, mitnichten alles stimmt, was darin steht. Was ebenfalls nun seinen Weg über Bande an die Öffentlichkeit gefunden hat, sind all die liebevoll zusammen gehäkelten Informantenberichte vor allem aus Pakistan, die mehr den Wünschen der Adressaten zu entsprechen scheinen als der Wirklichkeit: etwa, dass Osama Bin Laden, seit Jahren komplett abgetauchter al-Kaida-Mythos, an den Sitzungen der "Quetta-Schura" teilnehme, des höchsten Entscheidungsgremiums der Taliban. Nichts spricht dafür, und so geheim ist die Quetta-Schura auch nicht, wenn selbst ihr Personal-Tableau (zumindest das von 2009) bereits veröffentlich worden ist. Oder dass ausgerechnet Hamid Gul, Ex-Chef des ISI und so etwas wie das Sprachrohr der Taliban-Freunde in Pakistan, persönlich die Geheimoperationen plane und die Taliban mit Waffen versorge. Hamid Gul bewegt sich schon seit Jahren weit außerhalb der Entscheidungszirkel des ISI, und genau deswegen darf er Interview um Interview geben.
Enthüllte Dokumente lassen Lügen der Regierungen leuchten
Etwas Beruhigendes aber liest man aus den Berichten: Auch bei Talibans geht manches schief. Weder hat auch nur einer der angeblich 45 in der pakistanischen Aufstandsgegend Waziristan zum Deutschlernen abkommandierten Dschihadisten es geschafft, als Übersetzer bei der Bundeswehr anzuheuern. Noch hat die fundierte Einsicht eines tschetschenischen Taliban-Helfers namens Qari Akha gefruchtet. Er sollte, offenbar als Experte für den Luftkampf, überlegen, wie sich die amerikanischen Jets bekämpfen ließen, die verstärkt in die Kämpfe rund um Kundus eingreifen. Seine profunde Analyse zur Geschwindigkeit von Jets: "Die US-Flugzeuge sind zu schnell." Seine Empfehlung: "Greift lieber die deutschen Hubschrauber an, die sind groß und langsam."
Doch soviel technisches Verständnis bringt die Bundeswehr auch selber mit und hütet sich, mit ihren ungepanzerten CH 53-Hubschraubern in die Nähe eines Gefechtsfelds zu fliegen. Wenn es gilt, Verwundete zu evakuieren, kommen selbst in wenigen Kilometern Entfernung zum deutschen Camp in Kundus amerikanische Blackhawk-Hubschrauber als "Medevacs" zum Einsatz. Keiner der deutschen Hubschrauber kam bislang durch Taliban-Beschuss zu Schaden.
Ob diese Veröffentlichungen nun den Kriegsverlauf beeinflussen werden? Vermutlich, dennoch, ja. Aber nicht, weil sie eine interessierte, aufmerksame Öffentlichkeit mit völlig neuen Enthüllungen über das wahre Geschehen versorgen - sondern weil sie den Regierungen den Spiegel vorhalten und deren Lügen als solche leuchten lassen.
Wenn die Leser, die Öffentlichkeit, die Bundestagsabgeordneten ein bisschen weniger autoritätshörig würden, dann könnte der Druck auf die Regierungen wachsen, nicht für ein blindes "Weiter-so" ein ums andere Mal wider besseren Wissens vom Fortschritt in Afghanistan zu reden. Und sich der Frage zu öffnen, wie man mit einem Desaster umgehen soll.
Eine Analyse von Christoph Reuter, Kabul>
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28.7.2010: Die deutsche Bundeswehr operiert mit einer geheimen "Taskforce 47" (TF47) - "Terroristenjäger" im Afghanistan-Look nehmen Leute auf einer "Feindesliste" fest - eventuell Kollaboration mit der "amerikanischen" TF373
aus: Basler Zeitung online; 28.7.2010;
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Deutsche-Schattenkrieger-in-Afghanistan/story/30450979
Deutsche Schattenkrieger in Afghanistan
Von Fabian Löhe, DAPD.
Die Veröffentlichung geheimer US-Militärdokumente hat die verdeckte Jagd der amerikanischen Taskforce 373 (TF373) auf Terror-Verdächtige in Afghanistan ins Rampenlicht gerückt. Immer noch kaum bekannt ist, dass auch eine geheime Bundeswehr-Eliteeinheit am Hindukusch aktiv ist: Die Taskforce 47 (TF47).
Ihre Einsätze sind streng geheim und sie tragen keine Namensschilder. Aber dennoch sind manche der rund 120 Terroristenjäger auf den ersten Blick erkennbar: Mit längeren Bärten und teils gegelten Haaren zeigen sie den «normalen» Soldaten gerne, dass sie sich nicht den Bekleidungsregeln der Bundeswehr unterwerfen müssen.
Das Parlament weiss nicht genau, was sie tun
Schliesslich erhalten die Elitesoldaten für ihre «autonomen Aktionen» ihre Befehle an der üblichen Kommandokette vorbei. Sie operieren quasi in einer Schattenwelt. Nicht einmal die Parlamentarier im Bundestag, die sie eigentlich kontrollieren sollen, wissen so genau, was die Einheit eigentlich tut.
Sicher ist: Die 120 Männer setzen sich unter anderem aus 60 Mitgliedern des Kommandos Spezialkräfte (KSK) zusammen und kooperieren mit Mitarbeitern des deutschen Nachrichtendienstes. Sie machen Jagd auf mutmassliche Aufständische, die auf einer ISAF-Feindesliste stehen. Eigentlich sollen diese nur gefasst werden. Aber die Bundesregierung nimmt in Kauf, dass sie auch getötet werden.
Für durchaus wahrscheinlich halten es Verteidigungsexperten, dass die TF47 dabei auch mit der TF373 zusammenarbeitet. Diese Spezialeinheit nimmt Verdächtige auf der ISAF-Feindesliste nicht nur fest, sondern hat mitunter den konkreten Auftrag, diese zu töten.
Zwei Verdächtige von deutscher Liste bereits tot
Deutschland hat selbst seit Juni 2009 acht mutmassliche Aufständische auf diese streng geheime Liste gesetzt. Zwei von ihnen wurden inzwischen getötet. Das geht aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums hervor, das der Nachrichtenagentur DAPD vorliegt. Die beiden seien «bei Gefechtshandlungen ohne eine Beteiligung deutscher Kräfte zu Tode gekommen», heisst es in einem Brief des Parlamentarischen Staatsekretärs Christian Schmidt von Anfang Juli.
Ausschliesslich afghanische Kräfte hätten einen der mutmasslichen Aufständischen getötet. «In einem anderen Fall wurde eine Person getötet, als sie sich unter Anwendung von Waffengewalt im Verlauf einer von nicht-deutschen Streitkräften unterstützen Operation» der Festnahme widersetzte, schreibt Schmidt weiter. Die anderen sechs Verdächtigen sind demnach weiter zur Fahndung ausgeschrieben.
Ähnliche Aufträge wie TF 373
Aus Sicht des Grünen-Politikers Hans-Christian Ströbele belegt die Zuarbeit der Deutschen an der umstrittenen ISAF-Fahndungsliste eine Verbindung zwischen TF47 und TF373. «Die arbeiten offenbar mit der selben Liste. Und die Aufträge sind sich sehr ähnlich», sagt er. Ströbele geht davon aus, dass der von «nicht-deutschen Streitkräften» Getötete auf das Konto der Amerikaner geht.
So sieht es auch ein Ex-Nachrichtenoffizier der Bundeswehr. «Es ist denkbar, dass die TF373 deutsche Ziele abarbeitet», sagt Marc Lindemann. Der Autor des Buchs «Unter Beschuss: Warum Deutschland in Afghanistan scheitert», war bis April 2009 selbst in dem Land stationiert.
Grüne: «Was tun die?»
Für die Zusammenarbeit von TF47 und TF373, die auch versehentlich Kinder getötet haben soll, gibt es weitere Hinweise. Der Linke-Verteidigungspolitiker Paul Schäfer hält «wechselseitige Unterrichtungen» für denkbar. Aus dem Verteidigungsministerium habe er über eine mögliche Koordination von Spezialeinheiten ausweichende Antworten erhalten. «Irgendwo muss es eine Stelle geben, die die Einheiten koordiniert», sagt er. «Ich fordere, zeitnah über diesen Grauzonenbereich informiert zu werden.»
Auch Omid Nouripour hat Zweifel, ob die TF47 nicht den Amerikaner zugearbeitet hat. Als Mitglied im Verteidigungsausschuss geht er von einer «Vielzahl denkbarer Verquickungen» aus. Er fordert mehr Kontrolle: «Die Koordination kann nicht darin bestehen, dass wir uns vom Acker machen», sagt er. Mit Blick auf die TF373 will er wissen: «Was tun die? Wer gibt die Befehle? Und auf welcher Rechtsgrundlage?»
Der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, Christian Dienst, sagte, wenn man Verdächtigen nicht anders habhaft werden könne, sei im Rahmen der Verhältnismässigkeit «auch die gezielte Tötung im Einklang mit dem Völkerecht». Er ergänzt: «Und so handeln auch die Amerikaner.» Gleichzeitig räumt er auch mit Blick auf die deutsche TF47 ein, in einem Gefecht «kann es natürlich auch bei Aktionen, die das Ziel haben, Zugriff herbeizuführen, zu tödlichen Ereignissen kommen». (bazonline.ch/Newsnetz)>
Schlussfolgerung
Der Afghanistan-Krieg ist nicht nur undurchsichtig und überflüssig, sondern kann auch die Sicherheit in Deutschland gefährden, wenn muslimische Gruppen die TF47 oder die TF373 kopieren und gegen Deutsche einsetzen. Aber Merkel will davon wohl nichts wissen und lässt den "Minister" entscheiden...
Michael Palomino, 30.7.2010
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29.7.2010: "Präsident" Obama fördert den Drohnenkrieg in Afghanistan - und die afghanischen Verteidiger schiessen die Drohnen ab
Die Verunreinigten Staaten "USA" setzen immer mehr auf Krieg mit Fernsteuerung, das heisst, man will den realen Krieg so veranstalten wie in einem Computerspiel, mit einer Fernsteuerung. Das geht aber oft in die Hose, weil dann zu wenig Soldaten vor Ort sind, die das Gebiet auch wirklich kontrollieren. Die "USA" sind ja so dumm, dümmer geht es nicht. Aber lesen Sie selbst:
aus: Tagesanzeiger online: Wenn Wunderwaffen vom Himmel fallen; 29.7.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Wenn-Wunderwaffen-vom-Himmel-fallen/story/11609779
Killerdrohnen namens Predator oder Reaper der US-Air-Force verbreiten in Afghanistan und im Irak Angst und Schrecken. Rund 20 Predator-Drohnen fliegen derzeit ständig über das bergige Gelände Afghanistans. Die Drohnen werden teilweise von Soldaten in gekühlten Containern nahe von Las Vegas gesteuert. Es gibt sie in allen Grössen: Die Raven können die Soldaten beispielsweise wie ein Modellflugzeug in die Luft schicken und damit um Ecken und hinter Häuser sehen.
Barack Obama intensiviert den Drohnenkrieg laufend: Das US-Verteidigungsministerium gibt dieses Jahr nach offiziellen Angaben 5,4 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung, den Bau und den Einsatz von unbemannten Kampfsystemen aus – den grössten Anteil davon für Drohnen. Mittlerweile werden mehr Soldaten für die Steuerung von Drohnen ausgebildet als für das Cockpit selbst. Bis 2015 sollen die Roboter bereits 15 Prozent der Streitkräfte ausmachen, wie die Nachrichtenagentur «Pressetext» schrieb.
Drohnenfliegen als Masterstudium
Experten sehen gar das Ende von herkömmlichen Piloten beim Militär, der F-35-Kampfjet würde womöglich der letzte bemannte US-Jet sein. Im US-Staat Indiana herrscht gemäss «Pressetext» in der Drohnenindustrie Goldgräberstimmung. Universitäten bieten die Ausbildung zum Drohnenflieger als Masterstudium an.
Doch durch die veröffentlichten Afghanistan-Protokolle über Wikileaks werden die als neue Wunderwaffe gefeierten Drohnen entzaubert. Die Superwaffen sind störanfällig, wie der «Spiegel» schreibt und sich dabei auf Unfallberichte des US-Verteidigungsministeriums beruft.
Zu früh im Krieg eingesetzt
Gemäss dem deutschen Nachrichtenmagazin sind bereits 38 «Predator»- und «Reaper»-Drohnen im Kampfeinsatz in Afghanistan und im Irak abgestürzt. Insgesamt gibt die US-Luftwaffe 79 Drohnen-Unglücke zu.
Die Entwicklung der Drohnen ging sehr schnell – offenbar zu schnell. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 musste das moderne Kriegsgerät sofort einsatzbereit sein. «Die Drohnen waren damals gar nicht fertig für den Kriegseinsatz», sagt Travis Burdine, Manager der Air Force Unmanned Aircraft Systems Taskforce.
Wenn eine Drohne abstürzt, sorgt sich das US-Militär darum, dass die hochkomplexe Computerelektronik und die Datenbanken nicht in falsche Hände fallen. Um dem Feind keine wertvollen Informationen zu überlassen, folgt beinahe jedem Drohnenabsturz eine aufwendige Bergungsaktion.
«Wir versuchen den Vogel zu retten»
Eigentlich sollten die Drohnen das Leben von US-Soldaten schützen, nun bedeutet die Bergung von abgestürzten Fluggeräten aber ganz neue Gefahren für die Männer im Einsatz, wie folgender Auszug aus einem geheimen Bericht der Afghanistan-Protokolle in der aktuellen Ausgabe des «Spiegels» zeigt:
«17. Oktober 2009: Die afghanische Nationalarmee erhielt Informationen, dass sich ungefähr 20 Aufständische in einem ausgetrockneten Flussbett nach Süden bewegten. Um etwa 14 Uhr wurde eine Drohne Raven gestartet und flog direkt bis zu unserem Stützpunkt. Wir sahen keinen Feind im Flussbett. Während die Raven ungefähr 300 Meter vom Stützpunkt entfernt umkehren wollte, verlor sie plötzlich an Höhe und stürzte ab.»
Soldaten konnten das Fluggerät nicht bergen
Danach wurde es hektisch: «Wir versuchten unverzüglich, eine Fusspatrouille zu organisieren, um den Vogel zu retten. An der Patrouille sollen sechs US-Soldaten und 40 afghanische Soldaten teilnehmen. Wir verlangten Luftunterstützung, um den Absturzort und die Raven kontrollieren zu können. Während wir das vorbereiteten, bekamen die afghanischen Soldaten kalte Füsse und beschlossen, die Patrouille nicht mitzumachen. Wir versuchten eine Patrouille zu Fuss und im Fahrzeug zusammenzustellen, die die Raven bergen könnte. Es waren Informationen eingelaufen, dass die Drohne von Aufständischen abgeschossen worden war, dass ein Anschlag in der Nähe geplant und der Vogel schon durch das Flussbett zum Haus eines Taliban-Kommandeurs geschleppt wurde.»
Zwar machte sich die Patrouille zur Rettung des teuren Fluggeräts noch auf den Weg, musste aber schon bald abbrechen, weil es mehrere Berichte über geplante Anschläge auf sie gab. (bru)>
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30.7.2010: <Afghanistan: Noch nie so viele US-Soldaten gefallen [im Monat Juli 2010: mindestens 63 getötete US-Soldaten - und der Trottel Obama macht "weiter so" und will sogar die "Geheimhaltung" verschärfen...]
aus: 20 minuten online; 30.7.2010; http://www.20min.ch/news/ausland/story/11775194
von Anne Gearan, AP - Die US-Streitkräfte haben einen traurigen Rekord zu verzeichnen: Der Juli ist der verlustreichste Monat in Afghanistan.
Der US-Soldat Jean-Paul Desculline mit einem Munitionsgürtel über dem Nacken, Arghandab Tal bei Kandahar (25. Juli 2010).
Mit mindestens 63 getöteten US-Soldaten in Afghanistan ist der Juli für die amerikanischen Streitkräfte zum verlustreichsten Monat seit Beginn der Offensive am Hindukusch vor knapp neun Jahren geworden. Wie die NATO am Freitag mitteilte, kamen am Donnerstag bei zwei Explosionen im Süden des Landes drei US-Soldaten ums Leben. US-Verteidigungsminister Robert Gates schliesst unterdessen nach der Veröffentlichung von geheimen US-Militärakten im Internet ein Vorgehen gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange nicht aus.
Die Zahl von 63 Todesopfern basiert auf einer Zählung der Nachrichtenagentur AP auf der Grundlage von Militärangaben. Bisher hielt der vergangene Monat den traurigen Rekord. Im Juni kamen 104 Angehörige der internationalen Streitkräfte in Afghanistan ums Leben, darunter 60 US-Soldaten.
Auch deutsche Truppen wurden weiter zum Ziel der Aufständischen. Allein am Donnerstag kam es nach Angaben der Bundeswehr zu zwei derartigen Zwischenfällen: Erst wurde eine Transall-Frachtmaschine kurz nach dem Start vom Flugfeld in Kundus mit Handfeuerwaffen und Panzerabwehrwaffen beschossen. Später griffen Aufständische eine Patrouille sechs Kilometer westlich des Regionalen Wiederaufbauteams (PRT) Kundus an. In beiden Fällen wurde niemand verwundet, auch die Transall blieb unbeschädigt.
Pentagon verschärft Vorschriften zur Geheimhaltung
Derzeit leiten Experten der Army im US-Verteidigungsministerium die Ermittlungen nach den Quellen der Internetplattform, die zu Beginn der Woche mehr als
90 000 Dokumente ins Netz stellte. Gates sagte am Donnerstag, er habe das FBI eingeschaltet, um die Verräter zu finden. Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» wird dafür der Gefreite Bradley Manning verantwortlich gemacht, der Wikileaks schon ein brisantes Video über den Beschuss von Zivilpersonen aus einem US-Militärhubschrauber zugespielt haben soll, das im April international für Aufsehen sorgte.Falls das FBI tätig würde, rückten auch Zivilpersonen ins Blickfeld. Das Justizministerium könnte Verdächtige vor ein Bundesgericht bringen. Ob gegen den australischen Staatsbürger Assange oder gegen die Medien, die das Wikileaks-Material verwendeten, ermittelt werden soll, liess Gates offen. Laut Gates verschärft das Pentagon infolge der Datenpanne die Regeln zum Umgang mit geheimen Dokumenten in Kriegsgebieten.
Assange hat mehrfach gesagt, er betreibe die Veröffentlichung der Dokumente über den Einsatz in Afghanistan zum Wohle der Allgemeinheit, die ein Recht auf eine umfassende Information habe. Wikileaks wolle den westlichen Truppen in Afghanistan und ihren Informanten durch die Veröffentlichung nicht schaden, deshalb seien nur Berichte ins Netz gestellt worden, die keine Gefahr darstellten. Doch das Pentagon wies diese Darstellung zurück.
«Herr Assange kann über das Gemeinwohl, dem er und seine Quellen zu dienen glauben, erzählen, was er will», sagte Generalstabchef Mike Mullen. «Aber in Wahrheit könnte bereits das Blut junger amerikanischer Soldaten oder das von afghanischen Familien an seinen Händen kleben.»
Assange sagte dem australischen Sender ABC in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview, Wikileaks habe über die «New York Times» versucht, das Weisse Haus vor der Veröffentlichung der Dokumente zu kontaktieren. Den Regierungsbeamten sei angeboten worden, einen Blick auf die Geheimberichte zu werfen, um sicherzustellen, dass keine unschuldigen Menschen identifiziert würden. Das Weisse Haus habe auf das Angebot aber nicht reagiert.>
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31.7.2010: Deutsche Geheimtruppe soll "amerikanischer" Geheimtruppe "373" Hinweise für die gezielte Tötung eines Taliban gegeben haben
<In Afghanistan schreibt die Bundeswehr feindliche Kämpfer und ihre Köpfe nur zur Gefangennahme aus, ist aber auch an der Erstellung von NATO-Fahndungslisten beteiligt. Elitesoldaten der USA sollen mindestens einen Taliban getötet haben - mit Hilfe deutscher Informationen.
Fremde Truppen töten weiter in Afghanistan. Was würde geschehen, wenn chinesische Truppen in der Schweiz sich so aufführen würden, weil eine extreme Ländler-Regierung mit frauenfeindlichen Gesetzen regieren würde? Die Schweizer würden sich wehren für ihre Ländler-Regierung. Genau so wehren sich die Taliban gegen die deutschen und die "US"-Truppen, und die helfen sich gegenseitig scheinbar bei gezielten Tötungen. Hat Afghanistan die "USA" oder Deutschland jemals angegriffen? Nein. Aber lesen Sie selbst:
aus: n-tv online: Taliban-Kämpfer im US-Visier: Deutsche gaben Hinweise für Tötung; 31.7.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Deutsche-gaben-Hinweise-fuer-Toetung-article1176851.html
US-Elitesoldaten haben nach einem Medienbericht mindestens einen Taliban-Kommandeur in Afghanistan mit Hilfe deutscher Informationen gezielt getötet. Die Bundeswehr habe Qari Bashir 2009 zur Gefangennahme auf die NATO-Fahndungsliste gesetzt, berichtet "Der Spiegel". Der Mann sei dann im November 2009 bei einer mehrtägigen Operation nordwestlich von Kundus von US-Spezialkräften getötet worden. Bashir habe rund 50 Kämpfer unter seinem Befehl gehabt.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf die Äußerungen der Bundesregierung vom vergangenen Mittwoch. Da hatte ein Sprecher von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eingeräumt, dass deutsche Soldaten an der Erstellung von NATO-Fahndungslisten beteiligt sind, die in ISAF-Operationen - möglicherweise mit gezielten Tötungsabsichten - münden können. Deutschland selbst schreibe die Personen nur zur Gefangennahme aus.
Mindestens 13 Taliban betroffen
Laut "Spiegel" haben die Deutschen mindestens 13 Personen auf die Liste setzen lassen. Davon seien zwei wegen fehlender neuer Hinweise wieder gestrichen worden - zwei weitere seien festgenommen worden. "Insgesamt stehen aktuell noch sieben von Deutschland nominierte Taliban auf der NATO-Liste", berichtet das Magazin. Darunter sei auch Abdul Rahman, der Anfang September nahe Kundus die Entführung zweier Lastwagen angezettelt habe, die dann auf deutsche Anforderung hin bombardiert worden seien. Bei dem Luftschlag waren bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden, darunter viele Zivilisten.
Das Magazin bezog sich bei seiner Berichterstattung auf die überwiegend geheimen US-Dokumente, die kürzlich auf der Website Wikileaks veröffentlicht worden waren. Sie enthalten auch Informationen über die US-Task Force 373, der im Einzelfall die gezielte Tötung von Taliban erlaubt sein soll. Die Task Force ist im deutschen Lager in Masar-i-Scharif und damit im deutschen Zuständigkeitsgebiet des internationalen Isaf-Einsatzes stationiert.
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1.8.2010: Holland zieht aus Afghanistan ab
Vorbildlich: Hollands Regierung lässt die Truppen aus Afghanistan abziehen und zeigt, wie man selbständig agieren kann, auch wenn man NATO-Mitglied ist. Seit 9 Jahren wird Bin Laden die Schuld für den 11. September 2001 in die Schuhe geschoben, obwohl das nachweislich der CIA und der Mosad waren. 9 Jahre lang wurde in Afghanistan nach Bin Laden gesucht, 9 Jahre wurde er nicht gefunden. Die Holländer gehen. Nur die anderen kriminellen Truppen haben das noch nicht begriffen, dass man sich in Afghanistan nur Tote holen kann, mehr nicht ("USA", D etc.). Und die Holländer werden "ersetzt" - durch Soldaten aus den "USA", aus Australien, der Slowakei und aus Singapur. Schlimmer geht's nimmer, und jeder will sich scheinbar in Afghanistan eine "blutige Nase" holen. Es ist anzunehmen, dass die "USA" Regierungen schmiert, damit Soldaten kommen. Aber lesen Sie selbst:
aus: Stern online: Afghanistan-Einsatz: Niederländische Armee beginnt ihren Abzug; 1.8.2010;
http://www.stern.de/politik/ausland/afghanistan-einsatz-niederlaendische-armee-beginnt-ihren-abzug-1589027.html
<Mit dem Abzug der niederländischen Armee aus Afghanistan haben die internationalen Truppen am Hindukusch einen wichtigen Verbündeten verloren. Die Holländer packen die Fahne ein.
Nach ihrem vierjährigen Einsatz in der südlichen Provinz Urusgan begannen die Niederländer am Sonntag mit dem vollständigen Abzug. Der erste Abzug eines großen Kontingents aus Afghanistan seit Beginn des Einsatzes 2001 trifft die NATO inmitten eines Anstiegs der islamistischen Gewalt. Anlässlich des Abzugs der Niederländer fand in ihrem Hauptstützpunkt im Zentrum von Urusgan eine kleine Zeremonie zur Übergabe des Kommandos statt. "Die niederländischen Truppen haben sich in Urusgan ausgezeichnet," erklärte ISAF-Sprecher Joel Harper. Die NATO-Truppe ISAF werde in Urusgan "ihre derzeitigen Kapazitäten beibehalten". Die Niederländer werden von einer US-geführten Truppe abgelöst, zu der auch Soldaten aus Australien, der Slowakei und Singapur zählen. Der Abzug der vorwiegend in Urusgan stationierten 1950 niederländischen Soldaten soll bis September abgeschlossen sein. Ihre Ausrüstung, darunter vier F-16-Kampfjets, soll bis zum Jahresende folgen. Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes der Niederlande im August 2006 starben dort 24 niederländische Soldaten, darunter der Sohn von Chefkommandeur Peter van Uhm. "Die Niederlande haben ihren Auftrag erfüllt und für die Sicherheit und den Wiederaufbau Afghanistans gekämpft," erklärte der niederländische Außenminister Maxime Verhagen. In Urusgan, wo die Taliban sehr aktiv sind und vielerorts der Drogenrohstoff Opium angebaut wird, hatte die niederländische Armee einige Fortschritte erzielt. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen lobte ihren Einsatz Anfang des Jahres als "Maßstab für andere". Die Bitte der NATO an die Niederlande, ihren Einsatz bis 2011 zu verlängern, löste im Februar allerdings einen Streit aus, an dem die Regierung in Den Haag zerbrach.
Kanada zieht im nächsten Jahr ab
Nach den Niederlanden will kommendes Jahr Kanada seine 2800 Soldaten aus Afghanistan abziehen. Die US-Armee will nach der derzeitigen Truppenaufstockung im Juli 2011 mit dem Abzug beginnen, bis Ende 2014 wollen die internationalen Truppen das Kommando in allen Provinzen an die afghanische Armee übergeben. Der Abzug der Niederländer sei der Beginn einer "Kette" von Abzügen, sagte der afghanische Politikexperte Harun Mir. Die Lage am Hindukusch ist derzeit angespannt. Der Juni 2010 war mit 102 Todesopfern der tödlichste Monat für die ausländischen Truppen. Auch am Wochenende wurden mehrere Anschläge verübt. In der Südprovinz Kandahar wurden nach Behördenangaben am Sonntag bei einem Bombenanschlag sechs Zivilisten getötet und weitere neun Menschen verletzt.
Bei einem Selbstmordanschlag im nordafghanischen Kundus wurden am Samstag nach Angaben der Bundeswehr mehrere Zivilisten getötet und verletzt. Zwölf Kilometer nördlich von Pol-e-Chomri in der an Kundus grenzenden Provinz Balch sei eine gemeinsame Patrouille von deutschen und afghanischen Soldaten angegriffen worden, ein Deutscher verletzte sich bei einem Sprung in einen Gefechtsstand. In der Region wurden den Angaben zufolge zwei Bundeswehr-Soldaten bei einem Verkehrsunfall verletzt, sie seien außer Lebensgefahr. Das britische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen, die Offensive "Tor Schesada" ("Schwarzer Prinz") hunderter britischer Soldaten gemeinsam mit der afghanischen Armee in der Region Sajedebad in der Südprovinz Helmand laufe "sehr gut". Sie hatte am Freitag begonnen.
AFP>
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1.8.2010: Ein "US"-General Petraeus fordert die Eskalation in Afghanistan mit gezielten Tötungen - die Politik von Israel wird imitiert
Nun, wenn die "USA" in Afghanistan die gezielte Tötung von Taliban einführen, dann werden die Taliban ebenfalls mit einer Eskalation und mit gezielten Tötungen antworten. Die dummen "USA" veranstalten hier ihr zweites Vietnam. Die Parallelen sind unübersehbar, und die Folgen sind unabsehbar, denn die Selbstmordanschläge können somit auch auf die "USA" übergreifen. Die Politik von Israel mit den gezielten Tötungen wird imitiert, und ebenso wird die Antwort darauf sein. Präsident "Obama" ist ein Volltrottel, der aus Vietnam nichts gelernt zu haben scheint, und der bis heute die Ursache des 11. Septembers 2001 verschweigt. Man hätte von den Demokraten wirklich eine andere Politik erwartet. Aber lesen Sie selbst:
aus: Spiegel online: Weisungen des neuen US-Kommandeurs: Petraeus ruft zur tödlichen Hatz auf Taliban [auf]; http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,709567,00.html
<Weisungen des neuen US-Kommandeurs: Petraeus ruft zur tödlichen Hatz auf Taliban
Von Matthias Gebauer
General Petraeus in Kabul (M., mit US-Botschafter und Soldaten): Tödliche Strategie
"Rammt eure Zähne in ihr Fleisch und lasst nicht mehr los": Mit martialischen Worten schärft General Petraeus den Soldaten in Afghanistan Kampfeswillen ein. Der Krieg unter dem neuen Chef der Nato-Schutztruppe soll härter werden - inklusive harscher Methoden wie dem gezielten Töten von Taliban.
Berlin/Kabul - Seit einem Monat ist er im Amt - jetzt wendet sich General David Petraeus mit einer Vier-Seiten-Order an die rund 120.000 Männer und Frauen der Nato-Schutztruppe für Afghanistan (Isaf). Die sogenannte Guidance wurde an diesem Sonntag verbreitet und ist eine Art Marschbefehl für die kommenden Monate.
Petraeus ruft darin zum unerbittlichen Kampf gegen die Taliban auf und fordert mit martialischen Worten Kampfeswillen für die zweifelsohne schwierigsten Monate im achten Kriegsjahr ein. "Jagt den Feind ohne Unterlass", schreibt er, "rammt eure Zähne gemeinsam mit den afghanischen Partnern in ihr Fleisch und lasst nicht mehr los."
Vier Seiten umfasst die Guidance (PDF siehe unten). Der Vier-Sterne-General lässt in ihr erstmals durchblicken, wie er sich die kommenden Monate des Afghanistan-Kriegs vorstellt - und dass er sich kaum von seinem Vorgänger Stanley McChrystal abhebt, der im Juni wegen abfälliger Bemerkungen zurückgetreten war. Petraeus und McChrystal gelten beide als Männer hinter der neuen US-Strategie für Afghanistan, die in diesem Jahr implementiert wurde und die Präsident Barack Obama im Dezember einer Bilanz unterziehen will. Krasse Änderungen der großen Linien wurden daher nicht erwartet.
Tatsächlich beginnen Petraeus' Richtlinien wie bei McChrystal mit der Mahnung, die Isaf-Truppen seien zum Schutz der Bevölkerung in Afghanistan. "Die Menschen sind das wichtigste Feld", schreibt Petraeus. "Nur wenn wir ihnen Sicherheit bringen und uns ihr Vertrauen erarbeiten, können die afghanische Regierung und wir gewinnen." Folglich sollten die Soldaten immer nah bei den Menschen wohnen, ihre Patrouillen zu Fuß statt im Panzerwagen durchführen, den Tod von Zivilisten vermeiden.
Darüber hinaus enthält die Weisung Hinweise darauf, dass die US-Truppen ihr harsches Vorgehen gegen die Taliban nicht nur fortsetzen, sondern noch verschärfen wollen. Offenbar plant Petraeus, vor allem die gezielten Tötungen von prominenten Taliban und Qaida-Kämpfern auszuweiten.
So werden die größtenteils geheim agierenden Spezialkräfte schon in der Einleitung des Textes erwähnt. Später heißt es: "Sucht den Feind und eliminiert ihn. Nehmt das ganze Netzwerk ins Visier, nicht nur Einzelne." Deutlicher kann man das aggressive Vorgehen der Jäger nicht beschreiben. Die abgeschirmten Sondertrupps der diversen US-Einheiten, sogenannte Task Forces, töten seit Monaten Taliban-Kommandeure im ganzen Land. Es sind Einsätze nach Wildwestmanier, ohne Beweise, ohne Richter und ohne Urteil. Früher wurde über sie geschwiegen, heute meldet sogar das Kabuler Hauptquartier immer wieder gezielte Luftangriffe - sogar wenn es nur Drohnen sind, die Autos mit Gesuchten beschießen.
Die gezielten Tötungen, sogenannte Kill-Missionen, sind mit offensichtlicher Rückendeckung durch die US-Regierung ausgeweitet worden. Die "New York Times" berichtet an diesem Sonntag, die militärische und politische Spitze sehe in ihnen den einzigen Weg, um die Taliban in die Knie zu zwingen. Man habe registriert, dass die Führungsebene der Aufständischen wegen des Verfolgungsdrucks durchaus geschwächt sei. Es gehe darum, den Taliban Angst vor einem Aufstieg in den eigenen Hierarchien zu machen, weil sie ab einer bestimmten Ranghöhe zu Zielen würden. Dem Bericht zufolge hoffen die Strategen in Washington, dass durch eine solche Strategie am Ende Verhandlungen mit den Taliban erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht würden.
Wie steht die deutsche Regierung zur gezielten Tötung?
Für Deutschland und andere Isaf-Nationen könnten die Kill-Missionen noch Probleme bringen. So jagt seit Herbst 2009 eine US-Spezialeinheit auch im deutschen Nordsektor Taliban. Die Task Force 373, die mittlerweile unter dem Namen 3-10 agiert, hat schon Dutzende Verdächtige getötet - doch noch immer ringt die Bundesregierung darum, wie sie mit ihren Einsätzen umgehen soll. Sowohl Kanzlerin Angela Merkel als auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schweigen zur TF 373. Guttenberg weiß zwar, dass die Bundeswehr ohne den Beistand der Eliteeinheiten gegen die Taliban kaum noch bestehen kann. Doch öffentlich loben will er die gezielten Tötungen nicht, dafür ist das Thema in der Öffentlichkeit zu heiß.
Die Frage ist, ob die Regierung noch lange auf dieser Position beharren kann. Spätestens durch die WikiLeaks-Enthüllung von weitgehend geheimen Militärdokumenten und durch SPIEGEL-Recherchen ist klar, wie die Task Force im deutschen Gebiet agiert. Die Opposition erwägt, Guttenberg schon in der kommenden Woche für eine Sonderunterrichtung der Verteidigungspolitiker des Bundestags nach Berlin zu zwingen. Es soll vor allem darum gehen, welche Taliban Deutschland auf die Fahndungsliste der Isaf geschrieben hat und was mit ihnen passiert ist (mehr dazu...).
Dass die Taliban allerdings nicht die einzigen Probleme der Isaf in Afghanistan sind - auch das hat Petraeus in seiner Order klargemacht. In ihr findet sich als neuer Ansatz auch die offene Aufforderung, Informationen über korrupte Politiker und Regierungsmitglieder weiterzugeben. Der US-General zitiert dabei die Ankündigungen des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai, der auf einer internationalen Konferenz in Kabul kürzlich versprach, er werde sich der Bekämpfung der Vetternwirtschaft voll verschreiben. Intern hat Petraeus inzwischen die Anti-Korruptions-Abteilung noch einmal verstärkt. Sie soll Beweise liefern und so Prozesse gegen bestechliche Würdenträger ermöglichen.
Wie Petraeus' Weisung bei seinen Männern und Frauen ankommt, ist schwer abzusehen. Nie zuvor sind in den vergangenen neun Kriegsjahren mehr Isaf-Soldaten gefallen als im Juni und Juli, insgesamt fast 200. Politisch wird der Konflikt zusehends zum Alptraum für Obama - er wird dieses Problem nicht mehr loswerden. Er hat diesen Krieg schließlich zu seinem Krieg erklärt.
Am Sonntag verteidigte er den Einsatz der US-Armee. Die gesteckten Ziele seien "bescheiden" und könnten verwirklicht werden, sagte er dem Fernsehsender CBS. "Was wir tun wollen ist schwierig, sehr schwierig, aber unser Ziel ist bescheiden", sagte Obama. Es gehe nicht darum, Afghanistan in eine perfekt funktionierende Demokratie nach westlichem Vorbild zu verwandeln. Vielmehr solle verhindert werden, dass Terroristen von der Region aus agieren, Trainingslager aufbauen und Anschläge gegen die USA planen könnten. "Das kann uns gelingen", sagte er. "Wir können Afghanistan ausreichend stabilisieren." Obama versicherte, er würde die US-Soldaten sofort aus dem Land abziehen, wenn er den Einsatz nicht für unerlässlich für die Sicherheit der USA halte: "Ich muss die Briefe an die Angehörigen unterschreiben, die einen von ihnen geliebten Mensch verloren haben."
mit Material von AFP>
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4.8.2010: Taliban-Regeln: Leute, die für die "US"-freundliche, afghanische Regierung oder für die "internationalen Truppen" arbeiten, dürfen getötet werden
Es ist nur logisch, dass nach der Ankündigung von "US"-General Petraeus, Taliban geziehlt zu töten, nun von den Taliban die Antwort kommt, ebenfalls geziehlte Tötungen beim Gegner zuzulassen. Der Titel von 20 minuten online "Ungläubige dürfen getötet werden" ist somit absolut falsche Propaganda, denn es handelt sich um eine präzise Anweisung gegen Leute, die für die "US"-freundliche Regierung und für die "internationalen Truppen" arbeiten, mehr nicht. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online: Taliban-Regeln: "Ungläubige dürfen getötet werden"; 4.8.2010; http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/26866459
<von Matiullah Achakzai, AP - Es gibt neue Verhaltensregeln für die Taliban. So dürfen Leute, die für die afghanische Regierung oder die internationalen Truppen arbeiten, umgebracht werden.Das Töten von Zivilpersonen ist tunlichst zu vermeiden. Ihnen Geld und Waffen abzunehmen, ist verboten. Wer aber für die internationalen Truppen oder für die afghanische Regierung arbeitet, gilt als «Unterstützer der Ungläubigen» und darf umgebracht werden. So lauten die neuesten Verhaltensmassregeln für die Taliban, die seit kurzem kursieren.
Eine ähnlich harte Haltung gegen Kollaborateure hatte auch Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar in einem Befehl an die Aufständischen vertreten, den die NATO-Truppen nach eigenen Angaben Anfang Juni abgefangen hatten. Mit der Anweisung indes, Zivilpersonen zu verschonen, verfolgen die Radikalislamisten das gleiche Ziel wie die Gegenseite: die afghanische Bevölkerung hinter sich zu bringen.
Die Taliban begannen vor etwas über einer Woche in Südafghanistan mit der Verteilung ihres jüngsten Verhaltenskodex', kurz bevor der NATO-Befehlshaber David Petraeus seinen Leuten Richtlinien vorgab ebenfalls mit der Massgabe, Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden. «Die Taliban müssen Zivilisten gemäss den Regeln und der Moral des Islams behandeln, wenn sie die Menschen mit Herz und Verstand für sich gewinnen wollen», heisst es in dem 69 Seiten starken Heft, das der Nachrichtenagentur AP am Dienstag von einem Kämpfer in der Grenzstadt Spin Boldak zugänglich gemacht wurde. Nach Angaben des Talib, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollte, wurde es zehn Tage zuvor in Umlauf gebracht. «Es muss alles unternommen werden, um zu vermeiden, dass Zivilpersonen bei Angriffen zu schaden kommen», lautet die Anweisung.
«Der Schwerpunkt sind die Menschen»
Auch die internationalen Streitkräfte betonen, dass der Schutz der Zivilbevölkerung entscheidend dabei ist, den Krieg zu gewinnen. Sie streichen heraus, dass nach Erkenntnissen der UN die Taliban mit Selbstmordanschlägen und Strassenbomben für die meisten Todesfälle in der Zivilbevölkerung verantwortlich sind. Die neuen Verhaltensmassregeln der Aufständischen dürften eine Reaktion darauf sein.
Das Ende Mai aufgelegte Regelheft ist eine überarbeitete Fassung der ein Jahr zuvor verbreiteten Richtlinien, in denen der Einsatz von Selbstmordattentätern eingeschränkt und angeordnet wurde, dass Gefangenen ohne Billigung eines regionalen Kommandeurs der Taliban nichts angetan oder mit ihnen Lösegeld erpresst werden dürfe. Von Seiten der NATO und der Regierung in Kabul waren diese Anweisungen als Propaganda abgetan worden, die nichts mit dem tatsächlichen Vorgehen der Taliban zu tun hätten. Experten bewerteten es weniger als militärische Anweisung denn als politische Erklärung, die das Werben der internationalen Allianz um die Bevölkerung kontern sollte.
Petraeus hatte diese Bemühungen jüngst noch einmal verstärkt mit neuen Richtlinien für die NATO-Truppen. «Der Schwerpunkt sind die Menschen», heisst es darin. Nur wenn sie ihnen Sicherheit verschafften und ihr Vertrauen gewännen, könnten die afghanische Regierung und die internationale Allianz die Oberhand gewinnen. Der Feind sei «aggressiv» zu jagen, Verluste unter der Zivilbevölkerung aber zu vermeiden. «Wenn wir im Verlauf unserer Einsätze Zivilpersonen töten oder ihr Eigentum beschädigen, machen wir uns mehr Feinde, als wir mit unseren Einsätzen auslöschen.»>
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Afghanistan 5.8.2010: Heftige Diskussion um Frau ohne Nase und den Sinn des Afghanistan-Kriegs in den "USA"
aus: Spiegel online: Krieg gegen Taliban: Mädchen-Schicksal befeuert Afghanistan-Debatte; 5.8.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,710301,00.html
<AP/ Time; REUTERSEin afghanisches Mädchen flieht vor häuslicher Gewalt, ihr Mann schneidet ihr Nase und Ohren ab - nun prangt ihr entstelltes Gesicht auf dem Cover des US-Magazins "Time". An dem Porträt hat sich eine heftige Debatte über den Einsatz am Hindukusch entzündet: Welche Verantwortung haben die USA?
Washington/Kabul - Bibi Aisha ist plötzlich das Gesicht dieses Krieges geworden, ohne dass sie es wusste. Sie ist 19 Jahre alt, sie sah einmal aus wie ein normales Mädchen. Aber was heißt schon normal im umkämpften Afghanistan. Sie wurde geschlagen und geknechtet, sie floh vor der gewalttätigen Familie ihres Ehemanns. Doch der verfolgte sie und schnitt ihr Nase und Ohren ab. "Es fühlte sich an wie kaltes Wasser in meiner Nase, aber als ich die Augen öffnete, konnte ich nichts sehen vor lauter Blut."
Sie überlebte. Wie sie entkam, weiß sie nicht mehr, berichtet sie nun amerikanischen Medien. Sie erhielt Hilfe in einer Zufluchtsstätte für Frauen in Afghanistan, in den USA soll nun ihr Gesicht operiert werden. Ein Gesicht, das grausam entstellt ist, und das nun an vielen Kiosken in den USA hängt. Das "Time"-Magazin hat ein Porträt von ihr auf dem Titel gedruckt, daneben steht: "Was passiert, wenn wir Afghanistan verlassen". Kein Fragezeichen hinter dem Satz, eine Feststellung.
Bibi Aishas Bild hat nun eine heftige Debatte in den USA ausgelöst. Ist das nun emotionale Erpressung oder ein starker Appell ans Gewissen?
In Blogs, in Zeitungen und in Fernsehsendungen diskutieren Bürger und Experten. "Time" hat laut eigenen Angaben doppelt so viele E-Mail-Zuschriften wie bei anderen kontroversen Themen bekommen. Die Journalistin Christiane Amanpour hielt Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, in einem Fernsehinterview das Cover entgegen und fragte: "Überlassen wir die Frauen in Afghanistan ihrem Schicksal?" Pelosi schaute weg, bevor sie davon redete, dass die Bildung nur verbessert werden könne, wenn die Korruption im Land ende.
Blogger werfen "Time" vor, das Magazin plädiere für eine Beibehaltung des Status Quo, dass die US-Truppen am Hindukusch bleiben sollten - und missbrauche dafür die Frage von Frauenrechten.
"Es ging damals nicht um Frauen. Es geht heute nicht um Frauen"
Die politische Analystin Kirstin Powers, die auch für Fox News und die "New York Post" arbeitet, schreibt in dem Blog "Daily Beast", es sei bei dem Militäreinsatz am Hindukusch nie wirklich um Frauenrechte gegangen. "Es war bestenfalls ein Feigenblatt." In neun Jahren habe sich die Situation der Frauen nicht wirklich verbessert: "Es ging damals nicht um Frauen. Es geht heute nicht um Frauen. Es ist Zeit abzuziehen."
Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Situation von Frauen in Afghanistan noch immer sehr besorgniserregend sei. Frauen würden "häufig bedroht, eingeschüchtert und angegriffen, Mädchenschulen ins Visier genommen sowie Politikerinnen und Aktivistinnen angegriffen und getötet, ohne rechtliche Konsequenzen".
Zwar wurde auf der Afghanistan-Konferenz in London festgelegt, Frauenrechte sollen mit einem nationalen Aktionsplan gestärkt werden. Doch Menschenrechtler befürchten, dass gerade jetzt, wo über eine Versöhnung mit Taliban gesprochen werde, mühsam erworbene Fortschritte geopfert würden. "Wir haben die große Sorge, dass die Menschenrechte und vor allem auch die Frauenrechte in Afghanistan zur Verhandlungsmasse werden", so Monika Lüke, Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, im Mai zu SPIEGEL ONLINE. Das wäre ein "tragischer Verrat", sagt Tom Malinowski, Leiter des Human Rights Watch-Büros in Washington.
Längst geht es in der Diskussion nicht nur um die Frauenrechte, sondern auch um die Frage: Was passiert mit Afghanistan, wenn die internationalen Truppen abziehen? "Das Bild zeigt die Realität eines Krieges, der uns betrifft", schreibt das "Time"-Magazin.
Die Moral der US-Soldaten leidet
Die Debatte kocht zu einer Zeit hoch, in der US-Präsident Barack Obama eine zunehmend schwierige Mission rechtfertigen muss. 66 US-Soldaten wurden allein im Juli getötet - der verlustreichste Monat seit Beginn der Offensive. Sein Abzugsversprechen wird von der US-Öffentlichkeit mehr und mehr als unrealistisch beurteilt. Denn im Herbst sind Parlamentswahlen in Afghanistan, die Nato geht davon aus, dass die Extremisten im Land dann noch stärker angreifen werden.
Auch afghanische Sicherheitskräfte und Zivilisten werden oft Opfer der brutalen Attacken - erst am Mittwoch wurden mindestens sieben afghanische Polizisten nach einem Anschlag auf einen Militärkonvoi getötet. Immer wieder sterben zahlreiche Zivilisten bei Angriffen.
Der gefährliche Einsatz am Hindukusch belastet die US-Armee extrem. Einem internen Bericht zufolge leidet die Moral der Soldaten, die Selbstmordrate steigt. Die Risiken durch psychische Erkrankungen seien oft sogar gefährlicher als der Feind. Viele Amerikaner fragen sich angesichts der Zahlen, ob sich das Engagement noch lohnt - und darauf zielt "Time" mit seiner Überschrift ab: "Was passiert, wenn wir Afghanistan verlassen."
Für Manizha Naderi von der Organisation "Women for Afghan Women" (Frauen für afghanische Frauen), die das verstümmelte Mädchen Aisha aufnahm, ist klar: Diese Grausamkeiten seien "genau das, was passieren wird". "Die Menschen müssen das sehen und wissen, was der Preis dafür ist, dass dieses Land im Stich gelassen wird", sagte sie der "New York Times".
Sie wisse nicht, ob ihr Fall "anderen Frauen helfen wird oder nicht", sagt Aisha selbst. "Ich möchte nur meine Nase zurück."
Auch wenn sie nun in den USA Hilfe erhält und ihr Gesicht operiert wird - von einem "Happy End" könne man nicht sprechen, sagt die Frauenrechtlerin Naderi. Aishas zehnjährige Schwester sei noch bei der gewalttätigen Familie des Taliban: "Vermutlich lassen sie ihre Wut an ihr aus", sagt Naderi, "oder sie verlangen ein anderes Mädchen aus Aishas Familie, die sie ersetzen soll."
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Afghanistan 7.8.2010: Christliche Ärztemission wegen Spionageverdacht eliminiert
aus: 20 minuten online: Ärzteteam von Kugeln durchsiebt; 7.8.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/15839615
<von Kathy Gannon, AP - Im Norden Afghanistans sind zwei lokale Dolmetscher und acht Ärzte erschossen worden: Eine Deutsche, eine Britin und sechs Amerikaner. Ihre Körper wurden regelrecht von Kugeln durchsiebt.
Dirk Frans Direktor der christlichen Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM) vor deren Büros in Kabul (7. August 2010).
In Nordafghanistan sind zehn Mitglieder eines internationalen Ärzteteams erschossen worden. Das teilte ein Sprecher des Teams, Dirk Frans von der christlichen Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM), am Samstag in Kabul mit. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Der Polizeichef der Provinz Badachschan, General Agha Nur Kemtus, schloss jedoch einen Raubüberfall nicht aus. Die deutsche Regierung forderte eine «gründliche Aufklärung der Umstände dieses feigen Mordes».
IAM-Direktor Frans sagte, neben der Deutschen seien eine Britin, sechs Amerikaner - darunter eine Frau - und zwei afghanische Dolmetscher getötet worden. Ein afghanisches Mitglied der Gruppe sei entkommen und habe ihn am Freitag über den Vorfall informiert. Die Gruppe sei von dem amerikanischen Optiker Tom Little geleitet worden, der seit mehr als 30 Jahren in Afghanistan gewesen sei. Am Mittwoch sei der Kontakt zu Little abgerissen.
Zweifel an Urheberschaft der Taliban
Taliban-Sprecher Sabjullah Mudschahid erklärte, die Ausländer hätten für die USA spioniert und «für das Christentum missioniert». IAM-Direktor Frans äusserte indes Zweifel an der Täterschaft der Taliban. Polizeichef Kemtus sagte, nach Darstellung von Beamten vor Ort hätten zehn Bewaffnete das Ärzteteam ausgeraubt und danach ein Opfer nach dem anderen erschossen. Ein Afghane habe überlebt. «Er sagte mir, er habe geschrien und den heiligen Koran rezitiert und gesagt: 'Ich bin Muslim. Tötet mich nicht'», berichtete Kemtus.
Hilfsorganisation seit 1966 in Afghanistan im Einsatz
Die IAM erklärte: «Diese Tragödie wirkt sich negativ auf unsere Fähigkeit aus, weiter dem afghanischen Volk zu dienen, wie wir es seit 1966 getan haben. Wir hoffen, dass wir unsere Arbeit nicht einstellen müssen, die jedes Jahr einer Viertelmillion Afghanen zugute kommt.»
Frans berichtete, dass die Gruppe auf einer dreiwöchigen Behandlungsreise in der Provinz Nuristan gewesen sei. Die IAM sei zwar als christliche Organisation registriert, missioniere aber nicht, betonte er. Zu der Gruppe hätten Ärzte, Krankenpfleger, Fahrer und Dolmetscher gehört. Zwei seien aktive IAM-Mitglieder gewesen, zwei weitere seien früher für die Organisation tätig gewesen und vier hätten anderen Einrichtungen angehört.
Die IAM arbeitet mit der Christoffel-Blindenmission zusammen, wie deren Pressestelle in Bensheim (D) mitteilte. Das IAM-Team sei von mehreren afghanischen Gemeinden eingeladen worden, Dorfbewohner mit Augenproblemen zu behandeln, erklärte die Christoffel-Blindenmission.
Optiker 2001 von Taliban-Regierung ausgewiesen
Polizeichef Kemtus teilte mit, die Opfer seien am Freitag in einem Wald des Bezirks Kuran Wa Mundschan in Basaschstan bei ihren von Kugeln durchsiebten Allradautos gefunden worden. Dorfbewohner hätten die Gruppe davor gewarnt, dass die Gegend unsicher sei. Das Team habe gesagt, sie seien Ärzte und hätten keine Angst.
Frans sagte, Teamleiter Little sei im August 2001 zusammen mit sechs Deutschen und einem weiteren amerikanischen IAM-Mitarbeiter von der damaligen Taliban-Regierung verhaftet worden. Ihnen wurde der Versuch vorgeworfen, Afghanen zum Christentum zu bekehren. Sie wurden schliesslich ausgewiesen. Little sei nach der US-Invasion im November 2001 nach Afghanistan zurückgekehrt.>
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13.8.2010: Die "Regierungsarmee" in Afghanistan hat gegen die Taliban keine Chance
Bei dem Einsatz, mit dem die afghanischen Streitkräfte eigentlich ihre Schlagkraft unter Beweis stellen wollten, habe es zahlreiche Opfer und Gefangene gegeben, berichtete die «New York Times» am Freitag unter Berufung auf einen amerikanischen Vertreter in Afghanistan. Der offensichtliche Fehlschlag zeige, «dass hier noch viele Lektionen gelernt werden müssen», zitierte die Zeitung den namentlich nicht genannten US-Vertreter. Bedrängt von den Taliban hätten die afghanischen Kommandeure Hilfe von ausländischen Soldaten anfordern müssen.
«Es gibt mehrere getötete und vermisste Soldaten», zitierte das Blatt die amerikanische Quelle weiter. Der Mann sprach demnach von mindestens zehn getöteten und 20 gefangenen Soldaten. Die intensiven Kämpfe hätten sich in der vergangenen Woche in einer zerklüfteten Region um das Dorf Bad Pakh in der Provinz Laghman ereignet.
Undichte Stellen in der Armee?
Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums sagte gegenüber der «New York Times», die Pläne für die Offensive seien offenbar an die Taliban verraten worden. Die Taliban-Kämpfer hätten die rund 300 Mann starke Einsatzgruppe der afghanischen Armee in einem Hinterhalt erwartet. Er bezifferte die Zahl der getöteten Soldaten auf sieben; die Zahl der Gefangenen sei nicht bekannt.
Für die Bemühungen der afghanischen Armee, ihre Einsatzbereitschaft zu steigern, bedeutet die fehlgeschlagene Offensive einen herben Rückschlag. Erst in dieser Woche hatte sie bekannt gegeben, zwei Monate früher als geplant die anvisierte Mannschaftsstärke von 134.000 Soldaten zu erreichen. Bis zum Jahr 2014 soll sie die Verantwortung für die Sicherheit im eigenen Land von den Nato-geführten Truppen übernehmen. (raa/afp)>
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15.8.2010: <Afghanistan: Petraeus stellt Abzugstermin in Frage
Ist doch klar, dass der Ober-Militarist Petraeus seinen Arbeitsplatz nicht so schnell hergeben will. Und die Begründung ist einleuchtend: Man darf Afghanistan nicht den "Terroristen" überlassen. Nun, Petraeus ist doch selbst der Oberterrorist in Afghanistan, in einem fremden Land, das die "USA" nie angegriffen hat, denn der 11. September 2001 wurde nachweislich vom CIA und vom Mosad mit viel Sprengstoff selber ausgeführt (siehe hier). Aber der Militarist Petraeus will das scheinbar nicht wahrhaben und handelt weiter im Sinn der veralteten "Geopolitik" des Engländers Curzon, dass Afghanistan angelsächsisch beherrscht werden müsse. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online; 15. August 2010 21:54; Akt: 15.08.2010 22:23; http://www.20min.ch/news/ausland/story/16976101Der US-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus, hat sich vorsichtig zum Termin für den geplanten Abzug amerikanischer Soldaten geäussert.
US-Oberbefehlshaber in Afghanistan, David Petraeus [ein Militär-Arschloch erster Güte].
Der Afghanistan-Krieg wird nach Einschätzung des US-Militärs kein schnelles Ende finden. Der Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban sei von einem ständigen «Auf und Ab» geprägt, sagte der neue Oberbefehlshaber der internationalen Truppen, David Petraeus am Sonntag.
Es sei viel zu früh, um abschätzen zu können, wann er endgültig zum Erfolg führen werde, sagte der Amerikaner dem US-Fernsehsender NBC. Daher sei der von Präsident Barack Obama genannte Abzugstermin für die US-Truppen ab Juli 2011 auch nicht in Stein gemeisselt.
«Ich glaube, der Präsident hat klar gemacht, dass es sich um einen Prozess handeln wird, nicht um ein Ereignis, und dass dieser Prozess von den Rahmenbedingungen abhängen wird», sagte Petraeus in seinem ersten Interview seit der Ernennung zum Oberbefehlshaber der ISAF- und US-Truppen in Afghanistan vor rund sechs Wochen.
Der General würde nach eigener Aussage «ganz sicher» nicht davor zurückschrecken, von Obama eine Verschiebung des Abzugstermins zu fordern. Ein Truppenabzug müsse verantwortungsvoll sein.
Falsche Strategie
Der Krieg in Afghanistan sei jahrelang ohne richtige Strategie geführt worden, erläuterte der General. Erst in den letzten eineinhalb Jahren - seitdem ist Obama im Amt - sei der Einsatz zum ersten Mal richtig überdacht worden.
«Wir mussten die Konzepte verbessern - und in einigen Fällen Konzepte entwickeln, die nicht existierten», sagte er. Erst seit diesem Frühling zeigten sich die Erfolge dieser Arbeit. «Wir haben Bereiche, in denen wir Fortschritte machen.»
Das Land nachhaltig zu befrieden und die Verantwortung zunehmend an die afghanische Regierung zu übergeben benötige Zeit, weil man dabei die Bevölkerung einbeziehen wolle, sagte der Befehlshaber von rund
150 000 US- und NATO-Soldaten.Osama bin Laden hat wieder Priorität
Das Hauptziel des Krieges bleibe es, die Region nicht wieder zum sicheren Hafen für Terroristen werden zu lassen. Auch die Verhaftung des Al-Kaida-Führers Osama bin Laden stehe weiter ganz oben auf der Agenda. Der Top-Terrorist habe sich vermutlich tief in die Isolation begeben, um unauffindbar zu sein. Niemand wisse, in welcher Region er sich aufhalte.
Das Weisse Haus will die US-Soldaten ab Sommer 2011 nach Hause holen. Obama hatte den Abzug im Dezember vergangenen Jahres als eine Bedingung für seine Entscheidung genannt,
30 000 weitere Soldaten in den Krieg zu schicken.Der Präsident und sein Verteidigungsminister Robert Gates hatten aber bereits mehrfach angedeutet, dass im Sommer 2011 zunächst nur eine kleine Zahl der Soldaten zurückkehren werde.
Zustimmung der Amerikaner sinkt
Kritiker werfen Obama vor, er habe mit der Nennung eines Abzugstermins den Taliban in die Hände: die Extremisten müssten nur den Abzug der ausländischen Soldaten abwarten, um dann wieder die Kontrolle über Afghanistan zu übernehmen. Die Amerikaner hatten die Taliban im Oktober 2001 von der Macht verjagt.
Diese hatten der Al-Kaida Unterschlupf gewährt. Von Afghanistan aus wurden die Anschläge in den USA am 11. September 2001 mit fast 3000 Toten gesteuert. Angesichts der steigenden Zahl getöteter US- Soldaten in Afghanistan unterstützen jedoch immer weniger Amerikaner diesen Krieg.
(sda)>
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26.8.2010: Ein "Vertrauter" der afghanischen Regierung Karzai steht auf der Gehaltsliste des CIA
Da haben wir's doch: Der CIA regiert in Tat und Wahrheit Afghanistan. Kann man sich da noch wundern, dass die Taliban alles daran setzen, den Scheiss-Amis Schaden zuzufügen? Und wieso sind die Scheiss-Amis überhaupt in Afghanistan? Wegen eines Buchs über Geopolitik eines Engländers Curzon aus der englischen Kolonialzeit. Wer Afghanistan hat, der hat die ganze Welt. Das wollen die Taliban auch. Und wie finanziert sich der CIA? Mit Drogenhandel. Ist das legal? Nein, es ist absolut kriminell, der CIA ist eine kriminelle Organisation. Ah ja, die "US"-Regierung behauptet ja immer noch, sie würde dem afghanischen Volk die "Freiheit" bringen. Die Wahrheit ist: Taliban und CIA sind etwa gleich kriminelle, die Taliban gegen Frauen, die CIA gegen ganz Afghanistan. Aber lesen Sie selbst, wie dieser Schwachsinn in Afghanistan weitergeht...
aus: 20 minuten online: Karzai-Vertrauter soll ein CIA-Spion sein; 26.8.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/21079306
<Ein unter Korruptionsverdacht stehender Vertrauter des afghanischen Präsidenten Karzai ist einem Bericht zufolge auf der Gehaltsliste des US-Geheimdienstes CIA zu finden.Der ranghohe Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats Afghanistans, Mohammed Sia Salehi, habe jahrelang Geld von der CIA erhalten, berichtet die «New York Times». Sie beruft sich auf namentlich nicht genannte Vertreter der USA und aus Afghanistan.
Der Zeitung zufolge war unklar, welche Rolle Salehi für die CIA übernahm, ob er Informationen gesammelt habe oder versucht habe, gegenüber der afghanischen Regierung US-Interessen zu vertreten.
Drogengelder ins Ausland geschafft
Salehi war im Juli kurzzeitig unter Korruptionsverdacht festgenommen worden. Die afghanische Polizei teilte nach einer Abhöraktion mit, dass er im Zusammenhang mit US-Ermittlungen gegen eine Firma für seinen Sohn ein Auto verlangt habe.
Das Unternehmen steht im Verdacht, im Auftrag von Aufständischen, Drogenhändlern und auch afghanischen Politikern Geld ins Ausland geschafft zu haben. Salehi wurde in dem Korruptionsfall bereits nach wenigen Stunden wieder freigelassen, nachdem sich Präsident Karsai persönlich für ihn eingesetzt hatte. Laut «New York Times» hatte die CIA mit der Freilassung nichts zu tun.
Auch Karzais Bruder unter Verdacht
Salehi ist nicht der erste afghanische Vertreter, der unter Korruptionsverdacht steht und zugleich auf der Gehaltsliste der CIA stehen soll. Auch gegen den Halbbruder von Präsident Karzai, Ahmed Wali Karsai, lagen diese Vorwürfe vor, die dieser jedoch zurückwies.
Staatschef Karzai steht unter enormem Druck, gegen die Korruption im Land anzukämpfen. Dies ist nach Auffassung der US-Regierung Voraussetzung für einen erfolgreichen Kampf gegen die Taliban und für Stabilität im Land.
(sda)>
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27.8.2010: Der kriminelle CIA besticht systematisch Regierungsmitglieder in der afghanischen Regierung
Scheinbar hat der CIA Afghanistan systematisch mit Bestechungsgeldern für Informanten "gelöchert". Das ist ein "normales" Vorgehen des kriminellen CIA. Was man als "böses Blut" bezeichnet, wird nun in Afghanistan immer mehr eintreffen. Gleichzeitig behauptet der kriminelle CIA, die Informationen würden die Sicherheit gefährden. Ja, der CIA, der am 11. September 2001 mit dem Mosad zusammen das WTC gesprengt hat (siehe hier) und seither Kriege gegen arabische Länder unterstützt, gefährdet die weltweite Sicherheit. Aber das sagen die Medien bis heute nicht. Aber lesen Sie selbst:
aus: n-tv online: Ex-Mitarbeiter plaudert über Afghanistan: CIA besticht Karsai-Regierung; 27.8.2010;
http://www.n-tv.de/politik/CIA-besticht-Karsai-Regierung-article1365931.html
Der afghanische Präsident Karsai ist gegenüber den USA nicht besonders redselig - also müssen die Verbündeten anders an Informationen kommen. Dazu würden eine "bedeutsame Zahl" von Regierungsbeamten seit Jahren bestochen, sagt ein Ex-CIA-Mitarbeiter. Der Geheimdienst reagiert empört.
Der US-Geheimdienst CIA führt einem Zeitungsbericht zufolge zahlreiche Mitglieder der Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai auf einer geheimen Gehaltsliste. Die Zahlungen würden als notwendig erachtet, weil Karsai "nicht alles erzählt" und oft auch nicht zu wissen scheine, was in seiner Regierung vorgehe, zitiert die "Washington Post" einen ehemaligen CIA-Mitarbeiter. Die Geheimdienst-Gelder flössen an eine "bedeutsame Zahl" von Regierungsbeamten in Kabul.Ziel sei es, ein dichtes Netz an Zuträgern im Präsidentenpalast zu unterhalten. Einige seien CIA-Informanten, andere hätten weniger formale Verbindungen, schreibt die Zeitung weiter. Der Geheimdienst leiste die Zahlungen trotz Bedenken, dass dadurch Korruption gefördert und Anstrengungen durchkreuzt werden könnten, die Abhängigkeit von dunklen Finanzierungskanälen zu verringern. Zuvor war bereits von einem Berater Karsais berichtet worden, der auf der Gehaltsliste des US-Geheimdienstes stehen soll.
CIA kritisiert Bericht
Ein CIA-Sprecher reagierte mit scharfer Kritik auf die Veröffentlichung. Die anonyme Quelle der Zeitung werde von "Ignoranz, Bosheit oder beidem getrieben", sagte Sprecher Paul Gimigliano. Der Geheimdienst spiele eine entscheidende Rolle, US-Ziele in Afghanistan voranzubringen, darunter Sicherheit und Stabilität. Spekulationen darüber, wer dabei helfe, seien "sowohl gefährlich als auch kontraproduktiv", sagte der Sprecher weiter.
Der Geheimdienst unterhalte seit Jahren Verbindungen zu Mitgliedern der afghanischen Regierung, berichtete die Zeitung weiter. "Sie zahlen jeden, von dem sie denken, dass er ihnen helfen kann", wird ein US-Beamter zitiert. "Das ist die Haltung der CIA seit 2001." In diesem Jahr begann der Afghanistan-Krieg.
Der US-Auslandsgeheimdienst ist den Angaben zufolge aber nicht die einzige Finanzierungsquelle, die mit Geheimzahlungen versucht, Einfluss auf das Schicksal Afghanistans zu nehmen. Der Präsidentenpalast unterhalte einen Fonds, aus dem politische Loyalität belohnt werde und der sich aus Mitteln der iranischen Regierung, ausländischer Geheimdienste und wichtiger afghanischer Firmen speise, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf einen "prominenten Afghanen mit Kenntnissen der internen Vorgänge". Aus dem Fonds würden jedes Jahr zwischen 10 und 50 Millionen Dollar (zwischen 7,9 und 39,4 Millionen Euro) verteilt.
dpa>
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3.9.2010: Die Taliban drohen mit der Retourkutsche - mit Anschlägen in Europa und in den "USA"
Diese Drohung der Taliban war zu erwarten, und es ist nur eine Frage der Zeit, wann Europa und die Verunreinigten Staaten zu Opfern von Taliban-Terroranschlägen werden. Aber lesen Sie selbst:
aus: n-tv online: Politik: Drohnenangriffe in Pakistan: Taliban drohen USA und Europa; 3.9.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Taliban-drohen-USA-und-Europa-article1416286.html
<Der pakistanische Ableger der Taliban entwickelt ein zunehmend gefährliches Eigenleben. Nach mehreren Drohnenangriffen gegen Taliban-Stützpunkte droht die Organisation Attentate in Europa und den USA an.
Im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan haben sich die Taliban fest etabliert.
Die pakistanischen Taliban haben mit Anschlagsdrohungen auf ihre Einstufung als Terrororganisation durch die USA reagiert. Die Islamisten kündigten Anschläge in den Vereinigten Staaten und in Europa an. "Bald werden wir auf die USA und Europa zielen, wir werden die Drohnenangriffe vergelten", sagte Qari Hussain, ein Kommandeur der pakistanischen Tehreek-e-Taliban-Gruppe in Telefonaten mit verschiedenen Nachrichtenagenturen.
"Wir kümmern uns nicht darum, dass sie uns zu einer Terrororganisation erklärt haben", sagte Hussain alias Ustad-e-Fidaeen ("Lehrer von Selbstmordattentätern") weiter. Die USA und ihre Verbündeten hätten Angst. Hussain kündigte "mehr Attacken in Pakistan und Afghanistan" an sowie "gegen Amerikaner und ihre Verbündeten, wo auch immer sie sind".
Neu auf der Terrorliste
Die USA hatten den pakistanischen Ableger der radikalislamischen Taliban am Mittwoch auf ihre Schwarze Liste der Terrororganisationen gesetzt. Dadurch werden sie mit einer Vielzahl von Strafmaßnahmen belegt wie das Einfrieren aller Guthaben in den USA, Einreiseverbote für ihre Mitglieder sowie Strafmaßnahmen für jeden, der materielle Hilfe für die Vereinigung leistet.
Bei zwei US-Drohnenangriffen in den pakistanischen Stammesgebieten im Nordwesten des Landes wurden am Freitag mindestens zehn mutmaßliche Aufständische getötet. Vier Menschen wurden getötet, als eine Drohne drei Raketen auf ein Auto in der Kleinstadt Datta Khel feuerte, wie pakistanische Vertreter sagten. Datta Khel liegt rund 30 Kilometer östlich von Miranshah, der regionalen Hauptstadt. Sechs Menschen kamen nach Angaben von Sicherheitskräften bei einem Drohnenangriff auf ein Rebellenlager bei Miranshah ums Leben.
AFP/rts>
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Afghanistan 9.9.2010: Leichenteile als Kriegstrophäen bei den verdammten "US"-Soldaten
aus: Stern online: Abgeschnittene Körperteile: Schaurige Kriegstrophäen bei US-Soldaten entdeckt; 9.9.2010;
http://www.stern.de/panorama/abgeschnittene-koerperteile-schaurige-kriegstrophaeen-bei-us-soldaten-entdeckt-1602016.html
<Ein Zahn, ein Schädel, dazu Finger- und Beinknochen – laut US-Medienberichten haben amerikanische Soldaten afghanische Zivilisten getötet und anschließend Körperteile als Trophäen mitgenommen. Fünf Soldaten sollen sich nun wegen Mordes verantworten.
US-Kriegsverbrechen in Afghanistan? Fünf US-Soldaten müssen sich wegen Mordes verantworten
Entsetzen in den USA. Amerikanische Soldaten sollen afghanische Zivilisten getötet und dann Körperteile als Trophäen mitgenommen haben - Finger- und Beinknochen, einen Zahn und einen Schädel. Das geht nach Medienberichten aus Anklagepapieren hervor, die das US-Militär in Seattle veröffentlichte. Danach sollen Infanteristen im Januar, Februar und Mai drei Afghanen mit Gewehren und Granaten getötet haben, ohne dass die Zivilisten für sie eine Bedrohung darstellten.
Insgesamt fünf Soldaten, so berichtete die "Seattle Times" am Donnerstag, sollen sich wegen Mordes verantworten. Im Fall eines Schuldspruchs drohe ihnen lebenslange Haft oder in einigen Fällen auch die Todesstrafe.
Die Soldaten seien in der Provinz Kandahar eingesetzt gewesen. Der Ranghöchste von ihnen habe "Fingerknochen, Beinknochen und einen Zahn von afghanischen Leichen" besessen, berichtete ein lokaler Sender.
Nach den Medienberichten enthüllte ein anderer Soldat die Verbrechen. Er meldete seinen Vorgesetzten, dass Kameraden in der Truppe Haschisch nähmen. Danach sei er geschlagen und mit dem Tod bedroht worden. Zur Einschüchterung habe man ihm auch abgeschnittene Fingerknochen gezeigt.
DPA/be>
Das Thema der Leichenteil-Kriegstrophäen bei den verdammten Ami-Soldaten kam auch hier:
Afghanistan 9.9.2010: "US"-Soldaten sollen Morde begangen haben und Körperteile als Trophäen behalten haben
aus: n-tv online: Politik: Körperteile von Leichen als Trophäen?Entsetzen über US-Soldaten; 9.9.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Entsetzen-ueber-US-Soldaten-article1457671.html
<Fünf US-Soldaten werden beschuldigt, afghanische Zivilisten grundlos getötet und Teile der Leichen als Trophäen abgeschnitten zu haben. Den Soldaten sollen wegen Mordes angeklagt werden.
Amerikanische Soldaten sollen afghanische Zivilisten getötet und dann deren Körperteile als Trophäen mitgenommen haben - Finger- und Beinknochen, einen Zahn und einen Schädel. Das geht nach Medienberichten aus Anklagepapieren hervor, die das US-Militär in Seattle im Bundesstaat Washington veröffentlichte. Danach sollen Infanteristen im Januar, Februar und Mai drei Afghanen mit Gewehren und Granaten getötet haben, ohne dass die Zivilisten für sie eine Bedrohung darstellten.
Insgesamt fünf Soldaten, so berichtete die "Seattle Times", sollen sich wegen vorsätzlichen Mordes verantworten, im Fall eines Schuldspruches drohe ihnen lebenslange Haft oder in einigen Fällen auch die Todesstrafe. Die Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück. Die Soldaten seien in der Provinz Kandahar eingesetzt gewesen und hätten sich ein Jahr lang in Afghanistan aufgehalten, hieß es weiter.
Der Ranghöchste von ihnen habe "Fingerknochen, Beinknochen und einen Zahn von afghanischen Leichen" besessen. Bei einem weiteren Soldaten sei ein Schädel gefunden worden. Nach den Medienberichten bracht ein anderer Soldat die Ermittlungen ins Rollen. Er meldete seinen Vorgesetzten, dass Kameraden in der Truppe Haschisch nähmen. Danach sei er geschlagen, bespuckt und mit dem Tod bedroht worden. Einer der Angeklagten habe ihm gesagt: "Ich werde Dich nach Hause schicken, indem ich einen Wagenheber auf Dich fallen lasse." Zur Einschüchterung habe man dem "Verräter" auch abgeschnittene Fingerknochen gezeigt.
Den beschuldigten Soldaten stehen jetzt erst einmal militärgerichtliche Anhörungen zur Beweisprüfung bevor. Dann wird entschieden, ob ihnen der Prozess gemacht wird.
dpa>
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9.9.2010: Arroganz total: Die Scheiss-Amis in Afthanistan haben keine Sprachkenntnisse - auch die "Dolmetscher" nicht
aus: 20 minuten online: Dolmetscher in Afghanistan: Amerikaner verstehen nur Bahnhof;
http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/Amerikaner-verstehen-nur-Bahnhof-15595389
<Amerikanische Dolmetscher in Afghanistan verfügen über mangelhafte Sprachkenntnisse. Das Problem ist seit langem bekannt, aber offenbar unlösbar.
Manchmal hilft nur noch Zeichensprache: Die Fremdsprachenkenntnisse der amerikanischen Übersetzer sind ungenügend.
Als ob es nicht schon genügend Probleme in Afghanistan gäbe: Über ein Viertel der Dolmetscher, die amerikanische Soldaten in Afghanistan auf ihren Einsätzen begleiten, sprechen schlecht Persisch und Paschtunisch (die beiden in Afghanistan verbreiteten Sprachen) – und werden trotzdem an die Front geschickt, berichtet «ABC News». Ehemalige US-Soldaten erzählen von bizarren Gesprächssituationen mit afghanischen Dorfältesten, deren lange Ausführungen schlicht mit «Er sagt: okay» übersetzt wurden.
Die Dolmetscher wurden der US-Armee von der Firma «Mission Essential Personnel» zur Seite stellt. Sie hat dafür 1,4 Milliarden Dollar kassiert. Ein ehemaliger Mitarbeiter, der zeitweise die Rekrutierung der Kandidaten leitete, sagte gegenüber ABC: «Nach den Eintrittstests wurden ungenügende Noten ganz einfach in genügende umgewandelt. Viele, die eigentlich durchgefallen waren, hatten plötzlich bestanden.» Die US-Armee hat bestätigt, dass gegen die Firma eine Untersuchung eingeleitet worden sei. «Mission Essential Personnel» bestreitet die Vorwürfe und gibt an, einer möglichen Klage gelassen entgegen zu sehen.
Schon im Kalten Krieg ein Problem
Sprachprobleme dieser Art sind beileibe keine Neuigkeit. 2007 teilte das amerikanische Aussenministerium mit, von 1000 Angestellten in der US-Botschaft in Bagdad verfügten nur zehn über Grundkenntnisse in Arabisch. Selbst im Kalten Krieg war allgemein bekannt, dass der sowjetische Geheimdienst KGB weit erfolgreicher in der Sprachausbildung seiner Agenten war als die Kollegen bei der CIA.
Die amerikanischen Universitäten spüren die Auswirkungen dieser Defizite. Gemäss der «Modern Language Association», dem wichtigsten amerikanischen Verband für Fremdsprachen, schrieben sich zwischen 2002 und 2006 doppelt so viele Studenten für Arabisch- und Persischkurse ein. Aber offenbar fehlt es am nötigen Durchhaltewillen: 2008 (letzte verfügbare Daten) schlossen gerade einmal 13 Amerikaner ein Hochschulstudium in Arabisch oder Persisch ab.
(kri)>
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10.9.2010: Die Wahrheit gefährdet die "nationale Sicherheit": Das Pentagon sperrt das Afghanistan-Buch von Ex-Geheimdienstler Anthony A. Shaffer
Die "USA" werden immer kommunistischer, und Präsident Obama schafft scheinbar die Wende bei der Öffentlichkeitsarbeit einfach nicht. Die Wahrheit über den 11. September 2001 ist immer noch Tabu, und jetzt wird auch ein Buch über Afghanistan gesperrt. Aber die Wahrheit wird sich Schritt für Schritt ihren Weg bahnen, ob mit oder ohne Obama. Aber lesen Sie selbst:
aus: Spiegel online: Afghanistan-Einsatz: Pentagon stoppt Buch von Ex-Geheimdienstler; 10.9.2010;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,716868,00.html
<AFP
US-Soldaten in Afghanistan: Geheimdienst stoppt umstrittenes Buch
Tausende Exemplare waren bereits gedruckt - dann intervenierte das Pentagon: Das US-Verteidigungsministerium will alle Exemplare der Afghanistan-Memoiren eines Ex-Geheimdienstlers aufkaufen und zerstören. Der Anwalt des Autors wittert eine Racheaktion.
New York/Berlin - Das US-Verteidigungsministerium hat die Auslieferung der Afghanistan-Memoiren eines ehemaligen Geheimdienstoffiziers gestoppt, weil in dem Buch angeblich vertrauliche Informationen preisgegeben werden. Es geht um 9000 Exemplare des Buches "Operation Dark Heart" von Autor Anthony A. Shaffer.
Shaffer war als ziviler Mitarbeiter des militärischen US-Geheimdienstes DIA im Jahr 2003 für fünf Monate nahe Kabul stationiert. Sein Buch über den Einsatz sollte eigentlich am 31. August erscheinen. Nun aber bleibt die komplette erste Auflage unter Verschluss.Dass sich ehemalige Regierungs- oder Geheimdienstmitarbeiter mit ihren früheren Arbeitgebern darüber streiten, welche und wie viel Informationen sie nach ihrer Dienstzeit veröffentlichen dürfen, ist zwar nicht ungewöhnlich. Laut "New York Times" ist "Operation Dark Heart" allerdings der erste Fall, bei dem ein bereits gedrucktes solches Buch wieder eingestampft werden soll.
Eigentlich, so berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf den Anwalt des Autors, war bereits alles klar: Die Armee hatte frühzeitig ein Manuskript des Buches geprüft, einige Stellen beanstandet und eine überarbeitete Version schließlich zum Druck freigegeben. Als dann aber die Prüfer vom Militärgeheimdienst den Text sahen und anderen Diensten vorlegten, identifizierten sie noch einmal mehr als 200 Passagen, die angeblich vertrauliches Material enthielten.
Die Veröffentlichung könne "die nationale Sicherheit gefährden", hieß es laut "New York Times" in einer Stellungnahme der DIA. Unter den beanstandeten Stellen seien Namen von Geheimdienstmitarbeitern, die mit Shaffer im Einsatz waren, und seine Berichte über geheime Operationen, schreibt die Zeitung.
Autor im Clinch mit dem Ex-Arbeitgeber
Das Problem war nur: Zum Zeitpunkt, als die DIA und das Penatgon ihre Einwände anmeldeten, liefen nicht nur schon die Druckerpressen. Einige Dutzend Rezensionsexemplare waren bereits verschickt, auch tauchten Bücher bei Online-Händlern auf. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, verhandelt das Verteidigungsministerium daher mit dem Verlag, ob und zu welchem Preis es die erste Auflage aufkaufen kann, um sie dann zu zerstören. In der Zwischenzeit arbeiten der Autor, sein Anwalt, der Verlag und das Verteidigungsministerium an einer überarbeiteten Version mit geschwärzten Passagen, die am 24. September erscheinen soll.
Shaffers Anwalt Mark Zaid wittert hinter dem Vorgehen des Verteidigungsministeriums eine Racheaktion gegen den ehemaligen Mitarbeiter. Denn das Verhältnis zwischen Shaffer und seinem ehemaligen Arbeitgeber war schon zu Dienstzeiten nicht das beste. Laut Zaid geriet Shaffer mit der DIA erstmals aneinander, als er 2003 behauptete, bei einem seiner Einsätze den 9/11-Terroristen Mohammed Atta frühzeitig als Bedrohung identifiziert zu haben. Später habe sich die Beziehung wegen anderer Vorfälle weiter verschlechtert, bis Shaffer nach Angaben seines Anwalts entlassen wurde.
"Tony Shaffer war der DIA über Jahre ein Dorn im Auge. Alles, was er sagte oder tat, störte die DIA", sagte Zaid der Nachrichtenagentur AP. Dass die Zustimmung zu Shaffers Buch in der letzten Minute zurückgezogen wurde, findet Zaid jedenfalls verdächtig, zumal der Dienst seit Monaten von dem Erscheinungsdatum wusste. Er vermute daher eine Racheaktion hinter der Intervention.
Ein Sprecher des Pentagon dagegen behauptet, Shaffer habe sich nicht an die vorgegebenen Prüfungsprozesse gehalten, bevor das Buch in Druck ging. Man habe daher erst eingreifen können, als es schon gedruckt war.Shaffer jedenfalls versteht die Aufregung nicht. Der "New York Times" sagte er vor einigen Tagen, dass er in seinen Afghanistan-Erinnerungen keine Geheimnisse verrate. Im Gegenteil: Er habe eng mit der Armee zusammengearbeitet, um sicherzugehen, dass sich nichts in dem Buch finde, das die nationale Sicherheit gefährde.
Wirklich ärgern wird sich Shaffer aber wohl auch nicht. Schließlich bekommt sein Werk nun eine Aufmerksamkeit, die ihm normale Werbung kaum gebracht hätte.
phw/AP>
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18.9.2010: Wenn der "christliche" Feind im Land Parlamentswahlen organisiert - wie soll das ausgehen in Afghanistan? - 5 tote Zivilisten und ein toter Polizist bei Anschlägen
aus: Tagesanzeiger online: Die falschen Farben der afghanischen Wahlbetrüger; 18.9.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Die-falschen-Farben-der-afghanischen-Wahlbetrueger/story/14909373
Raketenbeschuss und Bombenanschläge der Taliban haben am Samstag die Öffnung von einzelnen Wahllokalen verhindert oder verzögert, die Parlamentswahl in Afghanistan insgesamt aber nicht verhindert. Die Wahllokale schlossen offiziell um 16.00 Uhr (13.30 Uhr MESZ). In Regionen mit grosser Wahlbeteiligung schlossen sie aber früher, weil die Stimmzettel ausgingen. Anderswo blieben Wahllokale aber auch länger geöffnet.
Das Kabuler Innenministerium erklärte, den Taliban sei es nicht gelungen, die Wahl zu verhindern. Die Gewalt sei «unbedeutend», sagte Ministeriumssprecher Semeri Baschari. 92 Prozent der Wahllokale seien geöffnet gewesen. Der Vorsitzende der Wahlkommission, Fasel Ahmad Manawi, sagte vor Journalisten: «Es gibt keine Berichte über grössere Zwischenfälle.» Die ersten Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet, das Endergebnis nicht vor Ende Oktober.
Mehrere Zivilisten bei Anschlägen getötet
Bei Anschlägen und Angriffen wurden mindestens fünf Zivilisten, darunter zwei Kinder, sowie ein Polizist getötet. Der Gouverneur von Kandahar entging mit seiner Fahrzeugkolonne unverletzt einem Anschlag. Bei der Präsidentenwahl vor einem Jahr waren am Wahltag mehr als 30 Zivilisten und mehr als ein Dutzend afghanischer Sicherheitskräfte getötet worden.
Der Gouverneur der Taliban-Hochburg Kandahar, Turjalai Wessa rief die Wähler in seiner Provinz auf, sich nicht einschüchtern zu lassen und zur Wahl zu gehen. «Die Lage ist unter Kontrolle», sagte er. «Es gibt nichts, wovor man Angst haben muss. Der Feind will, dass die Wahl scheitert - wenn ihr also die Aufständischen aus eurem Land weg haben wollt, müsst ihr herauskommen und eure Stimme abgeben.»
Die Wahlbeteiligung schien sehr unterschiedlich auszufallen. Es war schwer abzuschätzen, inwieweit Gewaltandrohungen die Bürger von der Stimmabgabe abhielten. Bei der Wahl bewarben sich rund 2500 Kandidaten um 249 Sitze im Parlament.
Gradmesser für weitere Entwicklung
Die erste Wahl seit der umstrittenen Präsidentenwahl vor einem Jahr gilt in mehrfacher Hinsicht als Gradmesser der politischen und sicherheitspolitischen Entwicklung Afghanistans. Auf dem Prüfstand steht die Fähigkeit der afghanischen Regierung, landesweit eine faire und sichere Wahl abhalten zu können.
Die Abstimmung ist zudem ein wichtiger Indikator für die Bereitschaft der afghanischen Bürger, trotz Gewaltdrohungen der Taliban ihre Stimme abzugeben. Und sie zeigt zudem die Fähigkeit der Aufständischen auf, die Wahl zu stören oder zu verhindern.
Nach amtlichen Angaben schlugen in Kabul sowie den Städten Ghasni, Gardes und Dschalalabad im Osten, in Kandahar und Nimros im Süden und Baghlan im Norden Raketen ein. Explosionen in Wahlzentren in Kabul, Dschalalabad und der östlichen Provinz Chost verzögerten die Öffnung der Wahllokale. In der Provinz Nangarhar wurden mindestens zehn Explosionen registriert.
Der Zivilbeauftragter der NATO in Afghanistan, Mark Sedwill, sagte, auch bei der Parlamentswahl sei wie bei der Präsidentenwahl vor einem Jahr mit Unregelmässigkeiten zu rechnen. «Die wirklich wichtige Frage ist das Ausmass davon und ob es das Ergebnis beeinflusst. Und ob es sich auf die Glaubwürdigkeit der Wahl auswirkt, nicht in unseren Augen, sondern denen des afghanischen Volkes.»
Wahl-Registrierungen gefälscht
Vereinzelt gab es Berichte über Unregelmässigkeiten. In Dschalalabad hätten Wähler mit gefälschten Registrierungsnachweisen abstimmen können, sagte ein Beobachter der afghanischen Stiftung für Freie und Faire Wahlen. In Kabul beschwerte sich ein Wahlhelfer, Mohammed Hawaid, darüber, dass die Tinte, mit der ein Finger der Wähler nach der Stimmabgabe gekennzeichnet wird, abwaschbar sei. Sie müsse aber 72 Stunden halten.
Bei Anschlägen vor der Wahl wurden 24 Menschen getötet, darunter vier Kandidaten, berichteten Wahlbeobachter. Die NATO teilte am Samstag mit, die Koalitionstruppen hätten in der vergangenen Woche in sieben Provinzen zwölf Operationen gegen Aufständische geführt, die die Wahl stören wollten. Drei Aufständische seien getötet und mehrere weitere gefangen genommen worden. (miw/dapd)>
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19.9.2010: In Afghanistan wurde mit einem "Tintenfinger" abgestimmt - die lausige Art und Weise der Wahl lässt die Drohung zu, dass Finger mit Tinte abgeschnitten werden
Wenn man eine Wahl nicht mit Kreuzchen und Kugelschreiber, sondern mit Tinte und Zeigefinger durchführt, so hat das in Afghanistan Konsequenzen, weil die Taliban nicht nur Nasen abschneiden, sondern auch Finger. Und so wird den Taliban weiter Gelegenheit gegeben, sich zu "profilieren", weil scheinbar Kugelschreiber fehlen. Aber lesen Sie selbst:
aus: Basler Zeitung online: "Wier werden Afghanistan nicht in eine neue Schweiz verwandeln"; 19.9.2010;
http://bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Wir-werden-Afghanistan-nicht-in-eine-neue-Schweiz-verwandeln/story/14907387
<Die Parlamentswahl in Afghanistan ist von Anschlägen und Manipulationsvorwürfen überschattet worden. Derweil räumt US-General David Petraeus in einem Interview Fehler im Kampf gegen die Taliban ein.
[Der "US"-General David Petraeus will den perfekten "Anti-Terror-Kampf"]
Der Kommandeur der Nato-Truppe in Afghanistan, US-General David Petraeus, sieht die Gefahr durch die Taliban am Hindukusch noch lange nicht gebannt. Den radikalislamischen Kämpfern sei es in den vergangenen Jahren beispielsweise gelungen, neue Basen zu errichten, von denen die Nato keinerlei Kenntnis gehabt habe, sagt er gegenüber «Spiegel online». Er räumt im Interview in ungewöhnlicher Offenheit Versäumnisse ein.«Uns war nicht klar, dass sich zwei Distrikte westlich von Kandahar zu bedeutenden Stützpunkten der Taliban entwickelt hatten, obwohl dieser Prozess schon seit fünf Jahren lief. Erst vor kurzem haben wir das verstanden», so der US-General. «Erst jetzt haben wir alles, was wir brauchen, um mit unseren afghanischen Partnern einen breit angelegten Anti-Terror-Kampf führen zu können», sagt Petraeus.
«Es mangelte uns vorher an geeignetem Personal, unsere Pläne und Konzepte waren nicht ausgereift, und vor allem fehlte es uns an Ressourcen, an Truppen, an zivilen Mitarbeitern und an Geld. Das ist jetzt anders.»
Warnung vor zu hohen Erwartungen - [die "afghanischen Partner" werden in den Anti-Terror-Kampf eingespannt]
Der Kommandant der internationalen Schutztruppe Isaf warnt aber vor zu hohen Erwartungen an den Einsatz der 150'000 ausländischen Soldaten. «Niemand darf die Illusion haben, dass wir Afghanistan binnen fünf Jahren oder in noch kürzerer Frist in eine neue Schweiz verwandeln», so General David Petraeus auf «Spiegel online».
Nach 30 Jahren Krieg lasse sich eines der ärmsten Länder der Welt nicht in eine fortschrittliche Demokratie nach westlichem Muster transformieren. Erst jetzt habe die Isaf genügend Personal und Konzepte, um zusammen mit ihren afghanischen Partnern einen wirksamen Anti-Terror-Kampf zu führen.
In der «Bild»-Zeitung verteidigte Petraeus zudem die umstrittenen «gezielten Tötungen» durch US-Spezialkräfte. Solche Operationen seien «absolut notwendig», weil so die Anführer der Taliban aus dem Kampf genommen würden. «Natürlich muss man Aktionen gegen Terroristen durchführen, gezielt und auf der Grundlage von Geheimdienstinformationen. Wir legen ein enormes Tempo bei diesen Operationen an den Tag, weil man so die Anführer tötet oder fängt.»
Gewalt und Betrug bei Wahlen
Bei den Wahlen in Afghanistan gaben am Samstag rund eine Million weniger Menschen ihre Stimme ab als bei der Präsidentenwahl vor einem Jahr. UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen würdigten dennoch den Mut der Afghanen, sich an der Wahl zu beteiligen.
Ban hob besonders das Engagement der mehr als 2500 Männer und Frauen hervor, die sich um die 249 Parlamentssitze in der Wolesi Dschirga (Unterhaus) beworben hatten. Mit ersten Ergebnissen wird nicht vor dem 8. Oktober gerechnet.
Anschlagserie der Taliban
Bei einer Serie von Anschlägen der Taliban kamen nach Regierungs- und Militärangaben Dutzende Menschen ums Leben. Am Sonntag wurden zudem die Leichen von drei Wahlhelfern gefunden, die zuvor verschleppt worden waren.
Die radikal-islamischen Taliban, die 2001 mit Hilfe internationaler Truppen von der Macht verdrängt worden waren, hatten zum Boykott der Wahl aufgerufen und mit Attentaten gedroht. Die zweite Parlamentswahl seit dem Sturz der Taliban gilt als wichtiger Test für die weitere Stabilisierung des Landes am Hindukusch.
Die unabhängige Wahlkommission gab die Zahl der abgegebenen Stimmen mit 3,6 Millionen an. Damit lag die Beteiligung erheblich unter der Parlamentswahl von 2005, als schätzungsweise 6,4 Millionen Menschen ihre Wahlzettel in die Urnen warfen.
Einschüchterung und Betrug - [Drohung, den mit Tinte getränkten Finger abzuschneiden - Zerstörung von Wahllokalen - Willkür bei Öffnungszeiten - mehrfache Stimmabgabe]
Aus Angst vor Racheakten der Taliban gingen viele Afghanen nicht wählen. Die Islamisten haben unter anderem damit gedroht, Wählern den in Tinte getränkten Finger abzuschneiden. Zahlreiche Wahllokale blieben geschlossen.
Die Stiftung für freie und faire Wahlen beklagte zudem massiven Betrug. Einige Wahllokale seien zerstört, andere Stimmlokale willkürlich geöffnet oder geschlossen worden. Es habe Stimmenkauf gegeben, wiederholt hätten Wahlberechtigte mehrfach ihre Stimme abgeben und die Tinte von den Fingern abwaschen können.
Die Stiftung forderte die Unabhängige Wahlkommission auf, nun für eine ordnungsgemässe Auszählung der Stimmen zu sorgen. Auch die Präsidentenwahl vor einem Jahr war von Unregelmässigkeiten geprägt.
Erst einmal abwarten
Der UNO-Chefdiplomat in Kabul warnte davor, die Wahl schon jetzt als erfolgreich zu bezeichnen. «Bei allem Respekt wäre das verfrüht», sagte Staffan de Mistura. Er reagierte damit auf die Erklärung der Unabhängigen Wahlkommission, die die Abstimmung als Erfolg erklärt hatte.
Angesichts der Vorwürfe rief UNO-Generalsekretär Ban zur Geduld auf. Klagen über Manipulation sollten auf dem gesetzlich vorgeschriebenen Weg vorgebracht werden. Auch die US-Botschaft mahnte zum Abwarten. «Ergebnis und Qualität der Wahl werden nicht sofort deutlich werden», erklärte die US-Vertretung in Kabul. (bru/sda)>
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22.9.2010: "US"-Präsident Obama will den schnellen Abzug aus Afghanistan - die Militärs wollen das lange "Engagement" in Afghanistan - und der CIA betreibt eine "Geheimarmee" von 3000 Scheiss-Amis mit gezielten Morden an Taliban
Würden Sie das in ihrem Land akzeptieren, dass der CIA eine Geheimarmee mit gezielten Mordabsichten gegen Ihre Landsleute betreibt? So etwas ist unter "Präsident" Obama möglich. Er ist ein Verräter-Präsident. Kann man denn glauben, dass die Taliban aufgeben, wenn da eine fremde Geheimarmee in ihrem Land operiert? Sicher nicht, die Taliban werden nie aufgaben, sondern werden immer wieder neuen Zulauf erhalten. Statt ein "Miteinander" zu instzenieren lässt der "Präsident" der "USA", der "Obama" heisst, durch den CIA weiterhin das "Gegeneinander" und lässt die Situation weiter polarisieren. Gleichzeitig lassen die Taliban ihren Frust an der Bevölkerung aus und schneiden Nasen und Ohren ab. "Starjournalist" Bob Woodward präsentiert hier die Vorgänge zwischen Obama und den rechtsextremen "US"-Militärs, die scheinbar immer noch meinen, sie hätten ein "Recht" auf Afghanistan. Also: Die Täter des 11. Septembers 2001 waren Bushs Familie und der CIA (siehe das Filmprotokoll "Loose Change 2"). Und die Täter in Afghanistan sind: die "US"-Armee und der CIA. Justiz gibt es nicht, sondern ist bestochen, denn in Afghanistan liegen Bodenschätze. Davon wollen die Militärstrategen etwas "abhaben". So macht man das...
aus: 20 minuten online: "Egoistischster Bastard": Starjournalist [Bob Woodward] enthüllt Obamas Afghanistan-Streit; http://www.20min.ch/news/ausland/story/28882538
Im Weissen Haus soll es ein tiefes Zerwürfnis über die Afghanistan-Politik von US-Präsident Barack Obama gegeben haben. Dies berichtet der amerikanischen Starjournalist Bob Woodward.
Woodward enthüllt in seinem neuen Werk, wie Obama seine Haltung mit Hilfe von entgegengesetzten Vorstellungen seiner Berater im Weissen Haus und im Pentagon finden musste. Bei seinen Entscheidungen habe sich Obama auch von innenpolitischen Erwägungen leiten lassen, berichtete die «Washington Post» am Mittwoch vorab aus dem Buch.
Laut dem Bericht soll es bei der Überarbeitung der Strategie für den Krieg am Hindukusch einen heftigen Streit zwischen Obamas Beratern, Top-Militärs, dem Vizepräsidenten und Ministern gegeben haben. Die Debatte Ende 2009 sei von gegenseitigem Misstrauen und persönlichen Anfeindungen geprägt gewesen, schreibt Woodward. So habe Vizepräsident Joe Biden den Afghanistan-Gesandten Richard Holbrooke den «egoistischsten Bastard» genannt, «den ich je getroffen habe».
Besonders umstritten soll Obamas Plan einer Truppenaufstockung kombiniert mit einem Termin für einen schnellen Abzug der amerikanischen Soldaten gewesen sein, wie die Zeitungen «New York Times» und die «Washington Post» vorab meldeten. Das Buch mit dem Titel «Obama's Wars» (Obamas Kriege) erscheint am Montag.
Laut Woodward drängte Obama auf ein schnelles Ende des Krieges. «Ich will eine Strategie für den Ausstieg», zitiert ihn der Autor. Obama habe sich dem starken Druck seiner Militärs widersetzen müssen, die
40 000 zusätzliche Soldaten und ein langfristiges Engagement der USA am Hindukusch forderten.Geheimarmee gegen Taliban
Der 67-jährige Woodward hatte gemeinsam mit Carl Bernstein für die «Washington Post» die Watergate-Affäre enthüllt, die zum Fall von Präsident Richard Nixon führten. Seither gilt Woodward als einer der stets bestens informierten US-Journalisten.
Für sein 16. Buch führte Woodward zahlreiche Gepräche mit Beratern von Obama und auch mit dem Präsidenten selbst. Er beschreibt zudem bisher nicht bekannte Informationen aus den Reihen der Geheimdienste.
Demnach betreibt der CIA zum Beispiel eine 3000 Mann starke Schattenarmee in Afghanistan. Die gut ausgebildete Elitetruppe habe die Aufgabe, in Afghanistan und Pakistan radikalislamische Taliban aufzuspüren und zu töten. Sie setze sich aus verdeckt agierenden paramilitärischen Anti-Terror-Einheiten zusammen.
(sda/dapd)>
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23.9.2010: Idee: Afghanistan soll Bio-Diesel herstellen statt Kokain
aus: 20 minuten online: Afghanistan: biosprit als "Waffe" gegen die Taliban; 23.9.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/20654985
Biodiesel statt Opium? Zwei US-Geschäftsleute propagieren ein Modell für Afghanistan, das eine Lösung für manche Probleme des Landes darstellen könnte.
Die Parlamentswahl in Afghanistan verlief mehr schlecht als recht. Von einer sicheren Zukunft ist das unruhige Land am Hindukusch weit entfernt. Selbst US-General David Petraeus, der Kommandant der NATO-Truppen, gab in einem Interview mit dem «Spiegel» zu, man werde «Afghanistan nicht in eine Schweiz verwandeln». Seine Hoffnung für eine bessere Zukunft setzt er unter anderem in die kürzlich vermeldeten Rohstoff-Funde.
Eine Alternative, die gleich mehrere Probleme Afghanistans zumindest ansatzweise lösen könnte, schlagen zwei amerikanische Geschäftsleute vor: Wayne Arden und John Fox haben ein «Weissbuch» verfasst, in dem sie die Produktion von Biodiesel propagieren. Auslöser sei die Ende 2009 beschlossene Aufstockung der US-Truppen gewesen, sagte Arden dem TV-Sender CNN. Biodiesel könne ihre Energieversorgung sicherstellen und gleichzeitig die Verluste reduzieren, die sie bei Angriffen der Taliban auf Treibstoff-Konvois erleiden.
Auch Elektrizität könne mit dem Öko-Treibstoff produziert werden. Die Autoren schlagen den Bau eines mittelgrossen Kraftwerks in der Nähe der Militärbasen von Kandahar vor, mit Kosten von rund 90 Millionen Dollar. Damit liessen sich Geld sparen, der CO2-Ausstoss reduzieren und der Drogenhandel eindämmen. Der Mohnanbau für die Opiumproduktion ist der einzige blühende Wirtschaftszweig Afghanistans und eine wichtige Geldquelle der Taliban.
Distel statt Mohn
Die Idee, Mohnsamen in Biodiesel umzuwandeln, ist nicht neu. Wayne Arden und John Fox sind skeptisch: «Man kann Öl aus Mohn gewinnen und daraus Diesel herstellen. Doch das beseitig nicht zwingend den illegalen Drogenhandel», so Arden zu CNN. Das Weissbuch schlägt eine andere Pflanze vor: die Öl- oder Färberdistel, auch Saflor genannt. Sie ist in Afghanistan heimisch, gedeiht in trockenem Klima und liefert ein wertvolles Öl, das zu 100 Prozent als Biodiesel verwendet werden kann und auch für den menschlichen Konsum bekömmlich ist: «Es ist ein sehr gesundes Öl», erklärt Arden.
Noch sind solche Szenarien reine Zukunftsmusik. Die beiden Geschäftsleute glauben dennoch, dass Bio-Treibstoffe in Afghanistan eine Zukunft haben, und zwar auch dann, wenn die alliierten Truppen abgezogen sind: «Eines Tages wird das US-Militär gehen, aber das Kraftwerk in Kandahar kann die Region immer noch mit Strom versorgen.»
(pbl)>
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Afthanistan 28.9.2010: <"US"-Drohne tötet Al-Kaida-Chef> - behaupten pakistanische Sicherheitskräfte - "Sheikh Fateh" sei gestorben
Was macht Obama? Frieden sicher nicht. Die Drohnen seiner Militärs werfen in Afghanistan weiterhin Bomben ab und morden Menschn. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online; 28.9.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/US-Drohne-toetet-Al-Kaida-Chef-19304525
<Den USA ist offenbar ein schwerer Schlag gegen die Führungsriege von Al Kaida gelungen. Der Chef des Terrornetzwerks in Afghanistan und Pakistan sei beim Angriff einer US-Drohne im Nordwesten des Landes getötet worden.Dies sagten mehrere Vertreter der pakistanischen Sicherheitskräfte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Extremistenführer war den Angaben zufolge unter dem Namen Sheikh Fateh bekannt.
Der Extremistenführer kam bereits vergangenen Samstag im Stammesgebiet Nord-Waziristan an der Grenze zu Afghanistan ums Leben, wie AFP aus pakistanischen Sicherheitskreisen erfuhr.
Die US-Drohne habe Sheikh Fateh in einem Pick-Up-Truck getroffen. Dabei seien auch zwei seiner drei Begleiter getötet worden. Der Ägypter sei der Al-Kaida-Chef für Afghanistan und Pakistan gewesen und habe sich auch Abdul Rasak genannt.
Sheikh Fateh war den Angaben zufolge erst im Mai auf seinen ebenfalls bei einem US-Drohnenangriff in Nord-Waziristan getöteten Landsmann Mustafa Abu el Jasid gefolgt.
Jasid hatte im Machtgefüge von Al Kaida an Nummer drei gestanden, war Gründungsmitglied des Terrornetzwerks und lange Zeit für die Finanzströme innerhalb der Organisation zuständig gewesen.
Der Nordwesten Pakistans, der aufgrund des bergigen Geländes und der Stammesstrukturen von der Regierung in Islamabad nur schwer zu kontrollieren ist, dient Aufständischen aus Pakistan und dem benachbarten Afghanistan als Unterschlupf. Auch die Führungsriege der Al Kaida wird dort vermutet.
(sda)>
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28.9.2010: <Zivile Opfer in Afghanistan: Offizier stachelte zum Töten an>
Die Kultur der "USA" ist es, Leute zu verleumden und dann zu töten. Dies ist jedenfalls bei gewissen Gruppen der "US"-Armee so, egal ob diese sich im Irak oder in Afghanistan aufhalten. Das alles läuft unter Präsident Obama. Vielen Dank.
aus: n-tv online; 28.9.2010; http://www.n-tv.de/politik/Offizier-stachelte-zum-Toeten-an-article1592816.html
<Abgründe im Afghanistankrieg: US-Soldaten sollen Zivilisten getötet und dann deren Körperteile als Trophäen genommen haben. Ein junger Gefreiter berichtet nun in einem Video über das Grauen - ohne dabei Emotionen zu zeigen. Das Video löst Entsetzen und Abscheu aus. US-Medien sprechen von den schlimmsten Enthüllungen im neunjährigen Afghanistankrieg.Es sind schreckliche Vorwürfe gegen US-Soldaten in Afghanistan. Fünf Soldaten stehen unter Verdacht, wahllos afghanische Zivilisten umgebracht zu haben - anschließend haben sie sich angeblich mit Körperteilen als Trophäen fotografieren lassen. Einer der Angeklagten beschuldigt seinen Vorgesetzten nun sogar, er habe die Truppe regelrecht zum Töten angestachelt. Den fünf Soldaten droht jetzt ein Militärgericht. Und schlimmstenfalls die Todesstrafe.
Ein "verrückter" Unteroffizier habe die Opfer ausgewählt und seine Soldaten praktisch aufgefordert, sie umzubringen, berichtet ein 22- jähriger Gefreiter in einem Verhör-Video, das US-Medien veröffentlichten. Völlig emotionslos schildert der junge Mann, wie der Vorgesetzte eine Granate in Richtung eines Zivilisten geworfen habe.
Drogen im Spiel
Major Kathy Turner unterrichtet die Presse. Auf dem Bildschirm hinter ihr läuft das Video.
Mit den Worten "Wollt Ihr den Typen abmurksen?" habe er seine Untergebenen danach praktisch zum Töten ermuntert. Allerdings machte der junge Gefreite klar, dass ihr Vorgesetzter sie nicht bedroht habe. Den Ermittlungen zufolge sollen auch Haschisch und andere Drogen im Spiel gewesen sein.Das Video löste in den USA Entsetzen und Abscheu aus. US-Medien sprechen von den schlimmsten Enthüllungen im neunjährigen Afghanistankrieg. US-Militär fürchten, dass die Verbrechen und deren Enthüllung dem Ansehen der US-Truppen schwer schaden werde.
Wegen Mordes angeklagt
Die fünf Soldaten sind wegen vorsätzlichen Mordes an drei Zivilisten angeklagt. Die Militärbehörden werfen ihnen außerdem den Besitz menschlicher Körperteile vor. Bei den menschlichen "Trophäen" soll es sich um Finger- und Beinknochen, einen Zahn und einen Schädel handeln. Außerdem wird den Angeklagten vorgehalten, Haschisch geraucht zu haben. Im Falle eines Prozesses und eines Schuldspruches droht ihnen lebenslange Haft oder in einigen Fällen sogar die Todesstrafe.
Wie die "New York Times" berichtet, erklärte der Vater eines Soldaten der Truppe, er habe mehrfach versucht, die Militärs auf die Verbrechen aufmerksam zu machen. Außerdem sei der Gefreite, der in dem Video über die Verbrechen berichtete, nach Angaben eines Anwalts nach einer Gehirnverletzung mit entsprechenden Medikamenten behandelt worden.
Soldat verrät Haschisch-Konsum
Die Infanteristen sollen von Januar bis Mai drei Afghanen in der Provinz Kandahar mit Gewehren und Granaten getötet haben, ohne dass die Zivilisten für sie eine Bedrohung darstellten. Der ranghöchste der Beschuldigten habe "Fingerknochen, Beinknochen und einen Zahn von afghanischen Leichen" besessen, bei einem weiteren Soldaten sei ein Schädel gefunden worden, hatten US-Medien bereits kürzlich berichtet.
Nach Medienberichten brachte ein anderer Soldat die Ermittlungen ins Rollen. Er habe seinen Vorgesetzten gemeldet, dass Kameraden in der Truppe Haschisch nähmen. Danach sei er geschlagen, bespuckt und mit dem Tod bedroht worden. Einer der Angeklagten habe ihm gesagt: "Ich werde Dich nach Hause schicken, indem ich einen Wagenheber auf Dich fallen lasse." Zur Einschüchterung habe man dem "Verräter" auch abgeschnittene Fingerknochen gezeigt.
dpa>
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26.9.2010: <Cerca de 100 policías mueren en Afganistán cada mes> - 200 heridos - soldados muertos - 2 muertos civiles por moto inobecidiente que atacaba x
26.9.2010: <Knapp 100 Polizisten sterben pro Monat in Afghanistan> - 200 werden verletzt - tote Soldaten - 2 Tote durch ein unfolgsames, angriffiges Motorrad
aus: Cronicaviva; 26.9.2010; http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/mundo/asia/4242-cerca-de-100-policias-mueren-en-afganistan-cada-mes <Unos 100 agentes de la policía han sido asesinados y más 200 han resultado heridos cada mes durante los últimos seis meses en ataques talibán en Afganistán, informó el Ministerio del Interior. Son 595 los policías que murieron como mártires con el agregado de estar muy mal equipada y mal entrenada.
"En los últimos seis meses murieron como mártires 595 policías y otros 1.345 resultaron heridos en el país", sostuvo el portavoz de ese ministerio, Zamarai Bashary, en rueda de prensa, indicó DPA.
La policía afgana, pobremente equipada y mal entrenada, es la fuerza más vulnerable del país, ya que suele estar estacionada en áreas remotas. Además de sus labores como garantes del cumplimiento de la ley, la policía participa también en operaciones contra la insurgencia junto con soldados afganos y tropas extranjeras.
Mientras, la Organización del Tratado del Atlántico Norte (OTAN) comunicó que en un ataque aéreo había atacado a un alto comandante de Al Qaida en el este de Afganistán. Además, informó de la muerte de otros dos soldados en la región del sur del país, señalaron fuentes militares.
"Después de verificar su localización y planear meticulosamente la reducción del daño colateral, las fuerzas de la coalición llevaron a cabo un ataque aéreo de precisión cuyo objetivo era un reomoto complejo en el distrito Darha e Pech y que fue totalmente destruido.
El comandante contra el que iba dirigida la operación, que no fue identificado por el Ejército, coordinaba aparentemente los ataques de un grupo de combatientes árabes en la región del este del país.
En un incidente separado, dos civiles afganos fueron asesinados a tiros al aproximarse a una patrulla militar de la OTAN en el sur de Afganistán, reportó la alianza militar en un comunicado.
Los hombres, que viajaban en motocicleta fueron abatidos por las fuerzas de la OTAN tras no detenerse en el perímetro de seguridad en la provincia de Helmand el sábado.
"Tras varias advertencias verbales y visuales, la motocicleta paró brevemente y después aceleró en dirección a las fuerzas de seguridad a toda velocidad", aseguró la OTAN.
Las muertes de civiles en el país centroasiático son uno de los asuntos más espinosos en Afganistán, y ha sido la principal fuente de tensión entre el gobierno afgano y los militares de la OTAN.>
Übersetzung:
<Ungefähr 100 Polizisten pro Monat sterben pro Monat, und 200 werden verletzt. So ist die Bilanz der letzten 6 Monate in Afghanistan, informierte der Innenminister. 595 Polizisten starben als Märtyrer. Ein Grund ist die schlechte Ausrüstung und die schlechte Ausbildung.
"In den letzten sechs Monaten starben 595 Polizisten als Märtyrer, und weitere 1345 wurden im Land verletzt", betonte der Sprecher dieses Ministeriums, Zamarai Bashary, gegenüber der Presse gemäss DPA-Angaben.
Die afghanische Polizei ist schlecht ausgerüstet und ist schlecht ausgebildet. Sie ist die verletztlichste Kraft im Staat, und ist dazu auch noch weit verstreut stationiert. Sie erfüllt auch Justizaufgaben zur Einhaltung der Gesetze, und beteiligt sich an Operationen gegen Aufständische zusammen mit afghanischen Soldaten und ausländischen Truppen.
Nun wurde von den NATO-Truppen des nordatlantischen Bündnisses gemeldet, dass ein hoher Kommandant der Al Kaida im Osten Afghanistans getötet worden sei. Ausserdem wurden im Süden des Landes weitere Soldaten getötet, gaben militärische Quellen bekannt.
"Nach der Untersuchung des Orts und nach genauer Planung - um Kollateralschäden zu minimieren - haben die truppen der Koalition einen Präzisions-Luftangriff geflogen mit dem Ziel eines Komplexes im Bezirk Darha e Pech, der total zerstört wurde.
Der Kommandant, gegen den die Operation gerichtet war, und der durch die Armee nicht identifiziert wurde, hatte offensichtlich die Angriffe einer arabischen Kämpfergruppe in einer Region im Osten des Landes koordiniert.
Bei einem anderen Zwischenfall wurden zwei Afghanen durch Schüsse ermordet, als sie sich einer militärischen NATO-Patruille im Süden Afghanistans näherten, berichtete die Militärallianz in einem Schreiben.
Die Männer fuhren auf einem Motorrad und wurden von den NATO-Truppen niedergeschossen, weil sie im Sicherheitsbereich nicht angehalten hatten. Dies geschah in der Provinz Helmand am Samstag.
"Trotz mehrerer mündlicher und sichtbarer Warnungen hielt das Motorrad nur kurz und beschleunigte dann in Richtung der Sicherheitstruppen mit grosser Geschwindigkeit", versicherte die NATO.
Die zivilen Toten im zentralasiatischen Land sind eine der störendsten Angelegenheiten in Afghanistan, und diese zivilen Toten wurden zur Quelle von Spannungen zwischen der afghanischen Regierung und den NATO-Militärs.>
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3.10.2010: <Pakistan: 20 weitere NATO-Tanklaster zerstört> - Islamisten zerstören den Treibstoff für die "christliche" NATO
Die militanten Muslime in Afghanistan und Pakistan zerstören seit einigen Tagen systematisch Tanklaster der "christlichen" NATO, die den NATO-Fahrzeugen Treibstoff bringen sollten. Damit befolgen die militanten Muslime die erfolgreiche Kriegstaktik, eine gegnerische Armee an der Achillesferse zu treffen: beim Treibstoff. So wurde auch Hitlers Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in wenigen Monaten lahmgelegt. Aber lesen Sie selbst:
<Aufständische haben in Pakistan wieder Tankfahrzeuge mit Nachschub für die NATO-Truppen in Afghanistan angegriffen und zwei Menschen getötet.
Feuerwehrleute versuchen die brennenden Nato-Tankfahrzeuge zu löschen, die in Rawalpindi angegriffen wurden.
Mindestens 20 Fahrzeuge sind nach Polizeiangaben am frühen Montagmorgen in Rawalpindi nahe der Hauptstadt Islamabad in Brand gesetzt und zwei Menschen getötet worden. Es war bereits der dritte Angriff innerhalb weniger Tage.
Für den ersten Überfall am Freitag im Süden des Landes hatten die pakistanischen Taliban die Verantwortung übernommen und ihn als Vergeltung für einen US-Hubschrauberangriff bezeichnet, bei dem drei pakistanische Grenzsoldaten getötet worden waren. Seither ist eine der wichtigsten Nachschubrouten nach Afghanistan geschlossen.
(sda)>
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Pakistan 4.10.2010: Eine "US"-Drohne tötet fünf deutsche Islamisten noch vor ihrer Ausbildung - kein Einzelfall
Präsident Obama lässt Bomben fallen. Der ist doch letztes Jahr Friedensnobelpreisträger geworden. Nun, mit Bomben hat man noch nie ein Problem gelöst. Aber lesen Sie selbst:
aus: Tagesanzeiger online: US-Drohnenangriff auf deutsche islamisten; 4.10.2010;
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/USDrohnenangriff-auf-deutsche-Islamisten/story/28988814
Nahe der afghanischen Grenze getroffen. Bei den Toten handele es sich vermutlich um Deutsche, die sich zur Terrorausbildung in dem Gebiet aufgehalten hätten. Das angegriffene Haus, das in der Nähe einer Moschee und eines Krankenhauses liegt, gehörte den Angaben zufolge einem Pakistaner, der in der Stadt wohnt.
Anwohner berichteten, der Hausbesitzer sei im Gewahrsam des pakistanischen Geheimdienstes, seitdem er bereits vor einigen Monaten gemeinsam mit einem Deutschen im nordwestlichen Bezirk Bannu festgenommen worden sei. «Er hat all diesen Deutschen Obdach gegeben», sagte ein Nachbar.
Zwei weitere Anwohner sagten, sie hätten nach dem Angriff einige der Leichen gesehen. Es habe den Anschein, dass es sich bei allen um Ausländer gehandelt habe, sagten sie. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte auf dapd-Anfrage, das Ministerium gehe diesen Meldungen nach.
Ausbildungscamps in Pakistan und Afghanistan
Die deutschen Sicherheitsbehörden registrieren bereits seit geraumer Zeit immer mehr Ausreisen radikaler Islamisten ins pakistanisch-afghanische Grenzgebiet. 2009 nahmen diese Reiseaktivitäten dem Verfassungsschutzbericht zufolge deutlich zu, meist über die Türkei, Ägypten und den Iran. Die Verfassungsschützer mutmassen, dass die Islamisten in der Region terroristische Ausbildungslager aufsuchen wollen oder eine terroristische Ausbildung bereits hinter sich haben.
Auch Mitglieder der «Sauerland-Gruppe» hatten sich 2006 in einem Terrorcamp an der Grenze zu Afghanistan ausbilden lassen. Die vier Terroristen wurden im März vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu Haftstrafen zwischen fünf und zwölf Jahren verurteilt. Sie hatten nach Überzeugung des Gerichts Anschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland geplant.
(jak/dapd)>
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15.10.2010: Hunger, Hitze und Kälte im Gefängnis "Black Jail" für Afghanen auf dem "amerikanischen" Stützpunkt Bagram
Ein Staat ist so gut, wie die Gefängnisbedingungen sind. Die "USA" sind ein Schlampi-Staat. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online: "Wie im Kühlschrank": Dunkle Taten im schwarzen Gefängnis; 15.10.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/afghanistan/story/20465491
<Kaum zu Essen, extreme Kälte und Hitze: Eine US-Organisation wirft den US-Streitkräften in Afghanistan Häftlingsmissbrauch vor.
Was geschah im Gefängnis auf dem Stützpunkt in Bagram?
Inhaftierte Afghanen seien zwischen 2009 und 2010 an einer isolierten Stelle auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Bagram festgehalten worden. Dort seien sie unter anderem extremer Kälte und Hitze ausgesetzt gewesen und hätten an Nahrungsmangel gelitten. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der vom US-Investor George Soros gegründeten Open Society Foundations hervor.
Insassen hätten berichtet, sie seien dazu gezwungen worden, sich für medizinische Untersuchungen vollständig zu entkleiden, heisst es in dem Bericht. Dies sei ungeachtet der Tatsache geschehen, dass dies gegen ihre religiösen Überzeugungen verstosse.
Einige der Befragten hätten erklärt, die Kälte in ihren Gefängniszellen habe bei ihnen zu Zähneklappern geführt. «Es war so, als schlafe man in einem Kühlschrank», wurde ein Insasse zitiert. Der Bericht basiert auf den Aussagen von 18 Häftlingen.
Die Einrichtung, in der sich die Vorfälle dem Bericht zufolge abspielten, soll den Namen «Black Jail» (Schwarzes Gefängnis) tragen. Das US-Militär bestreitet Vorwürfe, wonach es geheime Haftanstalten in Afghanistan führe. Alle vorhandenen Gefängnisse in dem Land befolgten entsprechend dem US-Gesetz strenge Verhaltensstandards.
(sda)>
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