[A.]
Österreich
[6.3. NS-Österreich: Mindestens 150.000
Halbjuden, Vierteljuden und 3/4-Juden etc. -
mindestens 335.246 Personen werden als Juden
gezählt]
[Auswanderung über die
IKG - mindestens 150.000 Halbjuden, Vierteljuden und
3/4-Juden - 30.000 Auswanderungen bis Sommer 1939]
Die Auswanderung durch die Israelische Kultusgemeinde
(IKG) startete schleppend. Ab den ersten Tagen der
Nazi-Gesetzgebung operierte unter dem Schutz von Frank
van Gheel-Gildemeester, ein Sohn eines holländischen
Hofpredigers, ein Auswanderungsbüro, dessen aktuelle
Absichten und Verbindungen mit den Deutschen bis heute
nicht ganz geklärt werden konnten. Die Hauptsorge galt
den so genannten Nicht-Ariern, also den konvertierten
Juden oder Abkömmlingen von Juden, die unter die
jüdische Nazi-Definition. Es gab von ihnen mindestens
150.000 in Österreich, und Gildemeester behauptete, dass
bis Sommer 1939 30.000 von ihnen ausgewandert seien.
(Endnote 16: Germany-"G", Institutionen und
Organisationen)
[Dadurch steigt die Anzahl Juden von 185.246 plus
150.000 auf mindestens 335.246, die als Juden definiert
sind. Für osteuropäische Juden gibt es keine
Zentralstelle für die Auswanderung...].
Das JDC musste seine Versuche, einen amerikanischen
Juden als
Tabelle 16:
Personen, die in Wien 1938 mit Mahlzeiten
versorgt wurden
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Monat
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März
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Mai
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Juni
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August
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September
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Anzahl der
Versorgten
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3789
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9000
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10.995
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11.522
|
13.323
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Es wurden auch 7000
Lebensmittelpakete
an die Leute nach Hause geschickt.
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(Endnote 17:
Quellen:
-- Fortnightly Digest, 24/25 und
-- R28, 1938 Bericht.
Das Problem
der Fürsorge in Österreich beinhaltete
einige mühsame Implikationen. Im "alten"
Deutschland, unterstützte die Regierung zu
dieser Zeit immer noch die jüdische Fürsorge
bis zu einem Betrag von 600-700.000 Marks
monatlich. In Österreich wurde vom JDC und
von anderen ausländischen Organisationen
erwartet, dass sie die Rechnungen bezahlen
würden. Wenn sie dies taten, dann könnten
die Deutschen aber fordern, dass man die
Rechnungen auch in Deutschland bezahlen
würde. Wenn sie es nicht taten, dann würden
die Juden, die arm waren, Hunger leiden und
als "asoziale Elemente" in
Konzentrationslager deportiert werden. Das
Fazit war natürlich, dass das JDC bezahlte).
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(S.228)
Vertreter in Wien einzusetzen, aufgeben. Neben anderen
Überlegungen war die US-Regierung abgeneigt, einen
solchen Schritt zu unternehmen.