[J. Weitere
Ereignisse in Europa 1938-1939]
[6.28.] Die Rublee-Schacht-Episode und die
Koordinierungsstiftung [01]
[August 1938: Einrichtung
des übernationalen Flüchtlingskomitees
(Intergovernmental Committee on Refugees (ICR)]
Die Evian-Konferenz hatte im Juli 1938 stattgefunden. Im
August hielt das ICR [Intergovernmental Committee on
Refugees (ICR), in Evian 1938 eingerichtet)] seine erste
Sitzung ab, und George Rublee wurde der Direktor. Dann kam
im September 1938 die Sudetenkrise, die weiteren
Fortschritt im Komitee verhinderte. Die Deutschen waren zu
dieser Zeit nicht gewillt zu verhandeln. Das ICR und die
jüdischen Organisationen hatten in dieses Komitee ihre
Hoffnungen gesetzt. Andererseits nahmen sie an, dass ein
Durchbruch an der Auswanderungsfront nur dann möglich war,
wenn Deutschland sich zu einer ordentlichen Auswanderung
der Juden aus dem Land bereiterklärte, und wenn den
Auswanderern erlaubt wurde (S.273)
einen Teil des eigenen Vermögens mitzunehmen, um sich in
den Aufnahmeländern beliebter zu machen.
[21. Nov 1938:
Britannien: 11.000 jüdische Flüchtlinge bringen 15.000
Briten Arbeit]
In der Debatte über die Flüchtlinge im Britischen
Unterhaus vom 21. November 1938 betonte der Innenminister
die Tatsache, dass 11.000 Flüchtlinge aus dem
Hitler-Reich, die in Britannien aufgenommen worden waren,
bereits 15.000 Briten Arbeit verschafft hatten.
Andere Länder konnten mit ähnlichen Sachverhalten rechnen.
Eine saubere Auswanderung, so argumentierte Max M.
Warburg, war, "Arbeit für deutsche Juden auf (einem)
ähnlichen sozialen Standard und auf einem ähnlichen
Lebensniveau zu finden, wie sie es früher hatten."
(Endnote 134: 9-30, 6/26/39 [26. Juni 1939], Warburg an
Hyman)
Das Problem war nur: Wer sollte für das alles bezahlen?
[August 1938 ca.: Das JDC
sieht klar: Jüdische Auswanderer müssen einen Teil ihrer
Vermögen mitbringen dürfen]
Das JDC kam bald nach Evian zur Überzeugung, dass
Auswanderung "schlussendlich durch die Gelder der
deutschen Juden selber finanziert werden muss, und es muss
den Auswanderern mit einem internationalen Abkommen mit
den Reichsbehörden möglich sein, einen Teil ihrer Vermögen
mitzunehmen."
(Endnote 135: George Backer am Executive Committee,
9/29/38 [29. September 1938])
Aus diesem Grund unterstützte das JDC Rublee von ganzem
Herzen, und bis zum Dezember 1938 sah das JDC aus diesem
Grund in Evian "einigen Trost".
(Endnote 136: James N. Rosenberg an der Jahresversammlung
des JDC, 12/20/38 [20. Dezember 1938])
[August 1938 ca.: Das JDC
sieht klar: Neue Siedlungen in neuen Ländern brauchen
Staatsgelder]
Der zweite Punkt, von dem das JDC im Jahre 1938 und Anfang
1939 überzeugt wurde, war sogar noch wichtiger. Private
Mittel und Freiwilligenorganisationen - das war alles
schön und gut, aber man konnte damit keine Juden in
schwierigen, neuen Ländern ansiedeln. Die etablierten
Siedlungsländern schlossen ihre Tore. Wenn da eine
Massenansiedlung stattfinden sollte, dann mussten da
Regierungsgelder bewilligt werden.
(Endnote 137: Executive Committee, 2/13/39 [13. Februar
1939])
[27. Okt 1938:
Rublee-Plan für jüdische Auswanderung - ähnlich dem
späteren Schacht-Plan]
Im Herbst 1938 stand sich Rublee in London die Beine in
den Bauch. Am 27. Oktober [1938] präsentierte er seine
eigenen Ideen, wie die Auswanderung der deutschen Juden
organisiert werden sollte. Es scheint, dass diese Ideen
durch diplomatische Kontakte beeinflusst waren, die in
Berlin zwischen den Mitgliedern der britischen und der
amerikanischen Botschaften und den deutschen Behörden
stattgefunden hatten, hauptsächlich in enger Verbindung
mit dem Göring-Büro. Auf jeden Fall waren die Vorschläge
von Rublee fast identisch mit jenen, die später als
Schacht-Plan bekannt werden sollten. Es ist auch
wahrscheinlich, dass deutsche Juden in die Übermittlung
der deutschen Vorschläge miteinbezogen waren.
[Rublee-Plan für jüdische
Auswanderung:
A. Einrichtung einer Vermögenstreuhand in Deutschland]
Die Vorschläge beinhalteten, dass 1,5 Milliarden Deutsche
Mark [Reichsmark], oder 25 % der totalen Vermögen des
deutschen Judentums (das auf (S.274)
6 Milliarden Mark geschätzt wurde, oder 2,4 Mia. $), in
Deutschland in einer Vermögenstreuhand eingerichtet werden
sollten. Die Juden im Ausland würden in ausländischer
Währung eine ebensolche Summe aufbringen, die nominell als
Kredit für die Auswanderer sein sollte. Das Geld im
Ausland würde für die aktuelle Auswanderung und die
Siedlungen eingesetzt.
[B. Deutsch-jüdische
Auswanderer werden deutsche Güter mitnehmen und im
Ausland verkaufen]
Deutsche Auswanderer würden das Kapital und die Zinsen in
Form von deutschen Gütern zurückbezahlen, die sie mit sich
nehmen würden und im Ausland verkaufen würden, und so
würde der deutsche Export gesteigert. Dies würde also über
dem Niveau der "normalen" Exporte liegen. Auf jeden Fall
sprach Schacht in diesem Zusammenhang von "zusätzlichen
Exporten".
[Der Rublee-Plan kommt
von Fischböck, kontrolliert von Göring, und von Schacht
überbracht]
Dieser Plan war offensichtlich von einem hohen
österreichischen Nazi-Wirtschaftsvertreter ausgedacht, Dr.
Hans Fischböck, der den Plan seinerseits Göring vorlegte.
Göring seinerseits scheint ihn Hjalmar Schacht vorgelegt
zu haben, dem deutschen Wirtschaftshexer, der zu dieser
Zeit der Chef der Reichsbank war.
[Nov 1938: Schacht
präsentiert in London den Schacht-Plan - Hitler stimmt
am 2. Jan 1939 zu]
Im November ging Schacht nach London und präsentierte den
Plan Winterton und Rublee. Weitere Verhandlungen mussten
mit Fischböck stattfinden, aber Schacht wollte
offensichtlich Zeit, um die Vorschläge Hitler zu
präsentieren. Es scheint, als ob dies am 2. Januar 1939
stattgefunden hatte, und er erhielt Hitlers Bewilligung.
(Endnote 138:
-- Wyman, op. cit. [Wyman, David S.: Paper Walls; Amherst,
Mass., 1968], S. 53-56;
-- Morse, op. cit. [Morse, Arthur D.: While Six Million
Died; New York 1968], S. 241-48;
-- Raul Hilberg: The Destruction of European Jews; Chicago
1961, S. 97.
All diese Autoren beziehen sich hauptsächlich auf die
Publikation von offiziellen Dokumenten, wie:
-- Foreign Relations of the United States 1938, 1:871-74;
1939, 2:77-87, 102-24, 95-98;
-- Documents on British Foreign Policy, 1919-1939, 3rd
series; London 1950, 3:675-77; und:
-- Documents on German Foreign Policy, series D,
5:753-767, 780.
Es wird auch einiges nicht publiziertes Material des
US-Aussenministeriums zitiert. Siehe auch: Mashberg, op.
cit [Mashberg, Michael: America and the Refugee Crisis;
M.A. thesis; City University of New York, 1970])
[Juden und viele
Nichtjuden lehnen den Schacht-Plan für die Auswanderung
mit Export deutscher Güter ab]
Die Juden lehnten den Schacht-Plan fast einstimmig ab, wie
auch viele Nichtjuden den Plan ablehnten.
[Jan 1939: London: Neue
Verhandlungen über die Auswanderung von deutschen Juden
- neuer Schacht-Plan]
Als eine Folge des Widerstandes kam es im Januar in Berlin
zu neuen Verhandlungen. Mit der Hilfe von Montagu Norman
von der Bank of England wurde der Kontakt zu den Deutschen
hergestellt; dann kam Rublee selbst und sprach mit
Schacht. Ribbentrop lehnte diese Verhandlungen ab, aber
die Gruppe um Schacht und Göring überwand den Widerstand.
Schachts neuer Vorschlag war nun für die Juden sehr viel
günstiger:
[Zweiter Schacht-Plan,
Details:
A. Keine zusätzlichen
Exporte]
Die Idee "zusätzlicher Exporte" wurde fallengelassen,
[B. Die Treuhand soll für
die Juden im Ausland eine Starthilfe in ein neues Leben
sein, für Transporte und Frachtkosten]
und das Geld im Treuhandfond würde einfach dafür benutzt,
für Juden neue Einrichtungsgegenstände zu kaufen, mit
denen sie hoffen konnten, ausserhalb von Deutschland ein
neues Leben zu beginnen. Dies könnte die deutschen Exporte
sehr steigern, aber es müsste keine ausländische Währung
ins Reich fliessen. Diese Gelder würden auch die Kosten
für Transport und Fracht abdecken, insoweit es deutsche
Schiffe sein würden, oder auf anderen Transportwegen.
[C. Weitere Ausgaben
werden durch jüdische Gesellschaften bezahlt]
Die jüdische Gesellschaft, die im Ausland eingerichtet
würde, würde alle (S.275)
anderen Ausgaben übernehmen. Eine Verbindung zwischen der
Gesellschaft und dem Treuhandfond wäre nicht notwendig.
Der Treuhandfond müsste von einem Dreier-Direktorium
geleitet werden: zwei Deutsche und ein Nicht-Deutscher.
[D. 150.000 arbeitende
Juden zuerst, dann 250.000 abhängige Juden - dann
bleiben noch 200.000 alte Juden]
150.000 Juden im Arbeitslager würden im Ausland siedeln,
denen 250.000 Abhängige folgen würden; 200.000 weitere
würden zurückbleiben und mit jüdischen Geldern von
ausserhalb des Treuhandfonds versorgt werden. Die
Deutschen versprachen, dass diese Leute nicht belästigt
werden würden. Für diese 200.000 könnten einige jüdische
Läden wiedereröffnet werden, und "Juden ausserhalb von
Deutschland würden nicht aufgefordert werden, ihre
Glaubensbrüder im Reich zu unterstützen."
(Endnote 139:
New York
Times, 2/14/39 [14. Februar 1939])
So bald das Schema in Gang käme, würden die Juden aus den
Konzentrationslagern freigelassen.
[Verhandlungen über
deportierte deutsche Juden in Polen]
Gleichzeitig wurden Verhandlungen zwischen Deutschen und
Polen eröffnet, und die Polen erklärten sich selbst für
willig, 4-5000 polnische Juden aus Deutschland
aufzunehmen, wenn diese mit 70 % ihres Besitzes ankommen
dürften.
(Endnote 140: R46, Berichte vom Januar 1939)
[21. Jan 1939: Schacht
wird entlassen - weitere Verhandlungen mit Helmut
Wohlthat]
Mitten in den Verhandlungen wurde Rublee am 21. Januar
informiert, dass Schacht von seinem Posten von Hitler
entlassen worden war, dass aber ein Beamter mit dem Namen
Helmut Wohlthat von Göring nominiert worden sei - Kraft
seines Amts als Wirtschaftsdiktator - um die Verhandlungen
weiterzuführen. In einem persönlichen Interview vom 23.
Januar
(Endnote 141: ebenda [R46, Berichte vom Januar 1939])
gab Göring an Rublee seine Versicherung, dass die deutsche
Regierung in ihren Bemühungen ernsthaft daran interessiert
sei, die Verhandlungen durchzuziehen.
[Verschiedene Meinungen
über den zweiten Schacht-Auswanderungsplan]
Die öffentliche Meinung in Britannien und in den USA über
den neuen Plan war gespalten; und auch die Juden waren
gespalten. Obwohl die Mehrheit der Zionisten den Plan
trotz seiner verbesserten Bedingungen ablehnten, äusserten
Persönlichkeiten wie Stephen S. Wise und Louis Lipsky ihre
Zustimmung. Das JDC zögerte. Die Arbeitskomponente war
definitiv gegen das, was als Rublee-Plan bekanntgeworden
war. Das jüdische Arbeitskomitee (Jewish Labor Committee)
war dem Amerikanisch-jüdischen Kongress zur Unterstützung
des Boykotts deutscher Ware beigetreten (American Jewish
Congress in Supporting the boycott of German goods), und
bei den JDC-Führungstreffen, äusserte Adolph Held, ein
führender Journalist des Arbeiterflügels, seinen
Widerstand gegen das Schema. Die Gegenorganisation, die
die Juden aufstellen müssten, so dachte Held, würde das
Recht der deutschen Juden anerkennen, die Juden zu
enteignen (S.276)
und würden den Boykott zunichtemachen.
(Endnote 142: R55, 3/17/39, Meinungsäusserung von Baerwald
und Diskussion).
Nun war aber ziemlich klar, dass ohne irgendeine jüdische
Gegenleistung an den Treuhandfond das ganze Schema nicht
funktionieren würde. Dies brachte wiederum das ganze
Problem der privaten Organisationen ans Licht, die mit
freiwilligen Beiträgen die Massenansiedlung von 100.000en
von Leuten möglich massen sollten - und das JDC war
überzeugt, dass dies unmöglich war.
[Britische-jüdische
Führer drängen auf eine Koordinationsstiftung zur
jüdischen Auswanderung]
Gleichzeitig zögerten jüdische Führer in Britannien viel
weniger und drängten auf die Einrichtung einer
Koordinationsstiftung, so dass zwei Hauptaufgaben erfüllt
werden könnten: Die Stiftung würde als Sekretariat
Auswanderer an verschiedene Siedlungsplätze führen können,
und die Stiftung würde Gelder in die Siedlungsprojekte
investieren.
[Das
"US"-Aussenministerium unterstützt den
Schacht-Rublee-Plan]
Der Rublee-Plan genoss gleichzeitig die volle
Unterstützung des amerikanischen Aussenministeriums.
[Die rassistischen Wirtschaftsführer der "USA"
unterstützen gleichzeitig immer mehr das Dritte Reich.
Danke "USA"...]
[13. Februar 1939:
Rücktritt von Rublee - Emerson wird neuer Direktor des
ICR]
Rublee selbst trat am 13. Februar 1939 zurück. Er dachte,
dass seine Mission beendet sei. Das Direktorium des ICR
[Intergovernmental Committee on Refugees (ICR) (1938 in
Evian eingerichtet)] wurde von Sir Herbert Emerson
übernommen, der Flüchtlingshochkommissar des Völkerbundes.
[März 1939:
"US"-Regierungskampagne für den Schacht-Rublee-Plan und
die Einrichtung einer "US"-GB-Koordinierungsstiftung]
Myron C. Taylor wurde wiederum berufen, der US-Regierung
zu helfen, und Anfang März wurde vom Präsidenten, dem
Aussenministerium, und von Taylor eine ausserordentliche
Kampagne geführt, die die amerikanisch-jüdischen
Organisationen zwingen sollte, den Rublee-Plan zu
akzeptieren und eine Koordinierungsstiftung mit den
britischen Juden einzurichten.
[28. März und 15. April
1939: Informelle Sitzungen über eine zukünftige
Koordinierungsstiftung - Gefahr, dass der Plan von
anderen Regierungen kopiert wird]
Als ein Resultat des konzentrierten Drucks fand am 28.
März 1939 eine erste Sitzung statt. Beteiligte waren
Taylor, Lewis L. Strauss, Henry Ittleson, Albert D.
Lasker, Harold Linder und Joseph C. Hyman. Eine zweite
"informelle Sitzung der Juden" wurde am 15. April
abgehalten.
(Endnote 143: 9-27, 5/4/39 [4. Mai 1939] Memo)
An diesem Treffen in den Räumen des Roosevelt-Freundes
Judge Rosenman entschieden die Führung des JDC und des
American Jewish Committee wie auch die bekannten Zionisten
wie Wise und Robert Szold, mit Taylor zu verhandeln. Das
Resultat war ein Merkblatt, das besagte, dass "wir keine
Schritte unternehmen sollten, die direkt oder durch
Implikation durch die jüdische Gemeinde eine Enteignung
von jüdischem Privateigentum anerkennen. Das gilt auch für
die Vertreibung von Deutschen, die Juden sind, ins Exil.
Wir sollten als jüdische Gruppe speziell jegliche Schritte
unterlassen, die andere Regierungen in die Tendenz bringen
könnten (S.277)
dem deutschen Programm zu folgen."
Die Angelegenheit war nun nicht mehr ausschliesslich ein
jüdische Angelegenheit, und wenn Taylor auf der Gründung
einer Organisation bestand, um den Rublee-Plan umzusetzen,
dann sollte dies "unter genereller und nicht unter
jüdischer Schutzherrschaft" geschehen. Ausserdem war das
Problem von einer solchen Grösse, "dass es unmöglich war,
dessen Lösung privaten Kräften zu überlassen, sondern das
Problem sollte eine Angelegenheit werden, die mit der
aktiven Hilfe der Regierungen gelöst werden sollte."
Es folgten Sitzungen mit Taylor. Taylor war mit den
jüdischen Vorbehalten nicht einverstanden und entschied,
die jüdische Haltung zur Bildung einer
Koordinationsstiftung als günstig zu betrachten. Er
stimmte ihren Vorbehalten zu, sagte er, und die Stiftung
sollte sofort eingerichtet werden. Aber an das
Aussenministerium berichtete er, dass es in jüdischen
Kreisen einen grossen Widerwillen gab wegen der Angst,
dass die Juden mit eigenen Händen das Ungeheuer der
antisemitischen Propaganda kreieren könnten, das
"internationale Judentum", gegen das Hitler wütete.
[29. April 1939: 41
jüdische Führer stimmen dem Schacht-Rublee-Plan zu]
Aber die Juden gaben schon nach. Am 29. April
trafen sich 41 jüdische Führer und stimmten den Anträgen
von Taylor zu. Aber Roosevelt verlangte, dass sich eine
jüdische Delegation mit ihm treffen würde.
[4. Mai 1939: Roosevelt
drängt die jüdischen Führer, die Koordinierungsstiftung
einzurichten]
Das Treffen fand am 4. Mai statt, mit den jüdischen
Vertretern Baerwald, Ittleson, Strauss, Proskauer, Sol
Stroock, und Samuel I. Rosenman, und mit den Vertretern
des Aussenministeriums Welles und Moffat. Der
Präsident drängte die jüdischen Führer, die Stiftung
so schnell wie möglich einzurichten.
[30. Mai 1939: Zwei
jüdisch-"amerikanische" Vertreter sollen für die
Einrichtung der Koordinationsstiftung nach London
gesandt werden]
In der Folge entschied das JDC - offensichtlich die
jüdische Gruppe, die am meisten betroffen war - am 30.
Mai, zwei Vertreter nach London zu schicken, um mit den
Briten hinsichtlich der Einrichtung der Stiftung
Verhandlungen zu führen. Paul Baerwald und Harold Linder
stimmten zu, die heikle Mission zu übernehmen.
(Endnote 144: Executive Committee, 6/16/39 [16. Juni
1939])
[Bemerkung: Zusammenfassung
-- die jüdische Seite boykottiert weltweit das Dritte
Reich mit dem Boykott deutscher Ware und mit einem
Devisenboykott
-- im Gegenzug enteignet das Dritte Reich immer mehr die
deutschen Juden und macht antijüdische Propaganda
-- beide Seiten wollen einander nicht anerkennen
->> so blockieren sich beide Teile gegenseitig, und
es kommt keine grosse Lösung zustande].