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Yehuda Bauer: Der Hüter meines Bruders

Eine Geschichte des Amerikanischen Jüdischen Vereinigten Verteilungskomitees 1929-1939

[Holocaust-Vorbereitungen in Europa und Widerstand ohne Lösung der Situation]

aus: My Brother's Keeper. A History of the American Jewish Joint Distribution Committee 1929-1939; The Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1974

Übersetzung mit Untertiteln von Michael Palomino (2007)

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Kapitel 6. Der Beginn vom Ende
[J. Weitere Ereignisse in Europa 1938-1939]

[6.28.] Die Rublee-Schacht-Episode und die Koordinierungsstiftung [01]

[August 1938: Einrichtung des übernationalen Flüchtlingskomitees (Intergovernmental Committee on Refugees (ICR)]

Die Evian-Konferenz hatte im Juli 1938 stattgefunden. Im August  hielt das ICR [Intergovernmental Committee on Refugees (ICR), in Evian 1938 eingerichtet)] seine erste Sitzung ab, und George Rublee wurde der Direktor. Dann kam im September 1938 die Sudetenkrise, die weiteren Fortschritt im Komitee verhinderte. Die Deutschen waren zu dieser Zeit nicht gewillt zu verhandeln. Das ICR und die jüdischen Organisationen hatten in dieses Komitee ihre Hoffnungen gesetzt. Andererseits nahmen sie an, dass ein Durchbruch an der Auswanderungsfront nur dann möglich war, wenn Deutschland sich zu einer ordentlichen Auswanderung der Juden aus dem Land bereiterklärte, und wenn den Auswanderern erlaubt wurde (S.273)

einen Teil des eigenen Vermögens mitzunehmen, um sich in den Aufnahmeländern beliebter zu machen.

[21. Nov 1938: Britannien: 11.000 jüdische Flüchtlinge bringen 15.000 Briten Arbeit]

In der Debatte über die Flüchtlinge im Britischen Unterhaus vom 21. November 1938 betonte der Innenminister die Tatsache, dass 11.000 Flüchtlinge aus dem Hitler-Reich, die in Britannien aufgenommen worden waren, bereits 15.000 Briten Arbeit verschafft hatten.

Andere Länder konnten mit ähnlichen Sachverhalten rechnen. Eine saubere Auswanderung, so argumentierte Max M. Warburg, war, "Arbeit für deutsche Juden auf (einem) ähnlichen sozialen Standard und auf einem ähnlichen Lebensniveau zu finden, wie sie es früher hatten."

(Endnote 134: 9-30, 6/26/39 [26. Juni 1939], Warburg an Hyman)

Das Problem war nur: Wer sollte für das alles bezahlen?

[August 1938 ca.: Das JDC sieht klar: Jüdische Auswanderer müssen einen Teil ihrer Vermögen mitbringen dürfen]

Das JDC kam bald nach Evian zur Überzeugung, dass Auswanderung "schlussendlich durch die Gelder der deutschen Juden selber finanziert werden muss, und es muss den Auswanderern mit einem internationalen Abkommen mit den Reichsbehörden möglich sein, einen Teil ihrer Vermögen mitzunehmen."

(Endnote 135: George Backer am Executive Committee, 9/29/38 [29. September 1938])

Aus diesem Grund unterstützte das JDC Rublee von ganzem Herzen, und bis zum Dezember 1938 sah das JDC aus diesem Grund in Evian "einigen Trost".

(Endnote 136: James N. Rosenberg an der Jahresversammlung des JDC, 12/20/38 [20. Dezember 1938])

[August 1938 ca.: Das JDC sieht klar: Neue Siedlungen in neuen Ländern brauchen Staatsgelder]

Der zweite Punkt, von dem das JDC im Jahre 1938 und Anfang 1939 überzeugt wurde, war sogar noch wichtiger. Private Mittel und Freiwilligenorganisationen - das war alles schön und gut, aber man konnte damit keine Juden in schwierigen, neuen Ländern ansiedeln. Die etablierten Siedlungsländern schlossen ihre Tore. Wenn da eine Massenansiedlung stattfinden sollte, dann mussten da Regierungsgelder bewilligt werden.

(Endnote 137: Executive Committee, 2/13/39 [13. Februar 1939])

[27. Okt 1938: Rublee-Plan für jüdische Auswanderung - ähnlich dem späteren Schacht-Plan]

Im Herbst 1938 stand sich Rublee in London die Beine in den Bauch. Am 27. Oktober [1938] präsentierte er seine eigenen Ideen, wie die Auswanderung der deutschen Juden organisiert werden sollte. Es scheint, dass diese Ideen durch diplomatische Kontakte beeinflusst waren, die in Berlin zwischen den Mitgliedern der britischen und der amerikanischen Botschaften und den deutschen Behörden stattgefunden hatten, hauptsächlich in enger Verbindung mit dem Göring-Büro. Auf jeden Fall waren die Vorschläge von Rublee fast identisch mit jenen, die später als Schacht-Plan bekannt werden sollten. Es ist auch wahrscheinlich, dass deutsche Juden in die Übermittlung der deutschen Vorschläge miteinbezogen waren.

[Rublee-Plan für jüdische Auswanderung:

A. Einrichtung einer Vermögenstreuhand in Deutschland]


Die Vorschläge beinhalteten, dass 1,5 Milliarden Deutsche Mark [Reichsmark], oder 25 % der totalen Vermögen des deutschen Judentums (das auf (S.274)

6 Milliarden Mark geschätzt wurde, oder 2,4 Mia. $), in Deutschland in einer Vermögenstreuhand eingerichtet werden sollten. Die Juden im Ausland würden in ausländischer Währung eine ebensolche Summe aufbringen, die nominell als Kredit für die Auswanderer sein sollte. Das Geld im Ausland würde für die aktuelle Auswanderung und die Siedlungen eingesetzt.

[B. Deutsch-jüdische Auswanderer werden deutsche Güter mitnehmen und im Ausland verkaufen]

Deutsche Auswanderer würden das Kapital und die Zinsen in Form von deutschen Gütern zurückbezahlen, die sie mit sich nehmen würden und im Ausland verkaufen würden, und so würde der deutsche Export gesteigert. Dies würde also über dem Niveau der "normalen" Exporte liegen. Auf jeden Fall sprach Schacht in diesem Zusammenhang von "zusätzlichen Exporten".

[Der Rublee-Plan kommt von Fischböck, kontrolliert von Göring, und von Schacht überbracht]

Dieser Plan war offensichtlich von einem hohen österreichischen Nazi-Wirtschaftsvertreter ausgedacht, Dr. Hans Fischböck, der den Plan seinerseits Göring vorlegte. Göring seinerseits scheint ihn Hjalmar Schacht vorgelegt zu haben, dem deutschen Wirtschaftshexer, der zu dieser Zeit der Chef der Reichsbank war.

[Nov 1938: Schacht präsentiert in London den Schacht-Plan - Hitler stimmt am 2. Jan 1939 zu]

Im November ging Schacht nach London und präsentierte den Plan Winterton und Rublee. Weitere Verhandlungen mussten mit Fischböck stattfinden, aber Schacht wollte offensichtlich Zeit, um die Vorschläge Hitler zu präsentieren. Es scheint, als ob dies am 2. Januar 1939 stattgefunden hatte, und er erhielt Hitlers Bewilligung.

(Endnote 138:
-- Wyman, op. cit. [Wyman, David S.: Paper Walls; Amherst, Mass., 1968], S. 53-56;
-- Morse, op. cit. [Morse, Arthur D.: While Six Million Died; New York 1968], S. 241-48;
-- Raul Hilberg: The Destruction of European Jews; Chicago 1961, S. 97.
All diese Autoren beziehen sich hauptsächlich auf die Publikation von offiziellen Dokumenten, wie:
-- Foreign Relations of the United States 1938, 1:871-74; 1939, 2:77-87, 102-24, 95-98;
-- Documents on British Foreign Policy, 1919-1939, 3rd series; London 1950, 3:675-77; und:
-- Documents on German Foreign Policy, series D, 5:753-767, 780.
Es wird auch einiges nicht publiziertes Material des US-Aussenministeriums zitiert. Siehe auch: Mashberg, op. cit [Mashberg, Michael: America and the Refugee Crisis; M.A. thesis; City University of New York, 1970])

[Juden und viele Nichtjuden lehnen den Schacht-Plan für die Auswanderung mit Export deutscher Güter ab]

Die Juden lehnten den Schacht-Plan fast einstimmig ab, wie auch viele Nichtjuden den Plan ablehnten.

[Jan 1939: London: Neue Verhandlungen über die Auswanderung von deutschen Juden - neuer Schacht-Plan]

Als eine Folge des Widerstandes kam es im Januar in Berlin zu neuen Verhandlungen. Mit der Hilfe von Montagu Norman von der Bank of England wurde der Kontakt zu den Deutschen hergestellt; dann kam Rublee selbst und sprach mit Schacht. Ribbentrop lehnte diese Verhandlungen ab, aber die Gruppe um Schacht und Göring überwand den Widerstand. Schachts neuer Vorschlag war nun für die Juden sehr viel günstiger:

[Zweiter Schacht-Plan, Details:

A. Keine zusätzlichen Exporte]
Die Idee "zusätzlicher Exporte" wurde fallengelassen,

[B. Die Treuhand soll für die Juden im Ausland eine Starthilfe in ein neues Leben sein, für Transporte und Frachtkosten]

und das Geld im Treuhandfond würde einfach dafür benutzt, für Juden neue Einrichtungsgegenstände zu kaufen, mit denen sie hoffen konnten, ausserhalb von Deutschland ein neues Leben zu beginnen. Dies könnte die deutschen Exporte sehr steigern, aber es müsste keine ausländische Währung ins Reich fliessen. Diese Gelder würden auch die Kosten für Transport und Fracht abdecken, insoweit es deutsche Schiffe sein würden, oder auf anderen Transportwegen.

[C. Weitere Ausgaben werden durch jüdische Gesellschaften bezahlt]
Die jüdische Gesellschaft, die im Ausland eingerichtet würde, würde alle (S.275)

anderen Ausgaben übernehmen. Eine Verbindung zwischen der Gesellschaft und dem Treuhandfond wäre nicht notwendig. Der Treuhandfond müsste von einem Dreier-Direktorium geleitet werden: zwei Deutsche und ein Nicht-Deutscher.

[D. 150.000 arbeitende Juden zuerst, dann 250.000 abhängige Juden - dann bleiben noch 200.000 alte Juden]

150.000 Juden im Arbeitslager würden im Ausland siedeln, denen 250.000 Abhängige folgen würden; 200.000 weitere würden zurückbleiben und mit jüdischen Geldern von ausserhalb des Treuhandfonds versorgt werden. Die Deutschen versprachen, dass diese Leute nicht belästigt werden würden. Für diese 200.000 könnten einige jüdische Läden wiedereröffnet werden, und "Juden ausserhalb von Deutschland würden nicht aufgefordert werden, ihre Glaubensbrüder im Reich zu unterstützen."

(Endnote 139: New York Times, 2/14/39 [14. Februar 1939])

So bald das Schema in Gang käme, würden die Juden aus den Konzentrationslagern freigelassen.

[Verhandlungen über deportierte deutsche Juden in Polen]

Gleichzeitig wurden Verhandlungen zwischen Deutschen und Polen eröffnet, und die Polen erklärten sich selbst für willig, 4-5000 polnische Juden aus Deutschland aufzunehmen, wenn diese mit 70 % ihres Besitzes ankommen dürften.

(Endnote 140: R46, Berichte vom Januar 1939)

[21. Jan 1939: Schacht wird entlassen - weitere Verhandlungen mit Helmut Wohlthat]

Mitten in den Verhandlungen wurde Rublee am 21. Januar informiert, dass Schacht von seinem Posten von Hitler entlassen worden war, dass aber ein Beamter mit dem Namen Helmut Wohlthat von Göring nominiert worden sei - Kraft seines Amts als Wirtschaftsdiktator - um die Verhandlungen weiterzuführen. In einem persönlichen Interview vom 23. Januar

(Endnote 141: ebenda [R46, Berichte vom Januar 1939])

gab Göring an Rublee seine Versicherung, dass die deutsche Regierung in ihren Bemühungen ernsthaft daran interessiert sei, die Verhandlungen durchzuziehen.

[Verschiedene Meinungen über den zweiten Schacht-Auswanderungsplan]

Die öffentliche Meinung in Britannien und in den USA über den neuen Plan war gespalten; und auch die Juden waren gespalten. Obwohl die Mehrheit der Zionisten den Plan trotz seiner verbesserten Bedingungen ablehnten, äusserten Persönlichkeiten wie Stephen S. Wise und Louis Lipsky ihre Zustimmung. Das JDC zögerte. Die Arbeitskomponente war definitiv gegen das, was als Rublee-Plan bekanntgeworden war. Das jüdische Arbeitskomitee (Jewish Labor Committee) war dem Amerikanisch-jüdischen Kongress zur Unterstützung des Boykotts deutscher Ware beigetreten (American Jewish Congress in Supporting the boycott of German goods), und bei den JDC-Führungstreffen, äusserte Adolph Held, ein führender Journalist des Arbeiterflügels, seinen Widerstand gegen das Schema. Die Gegenorganisation, die die Juden aufstellen müssten, so dachte Held, würde das Recht der deutschen Juden anerkennen, die Juden zu enteignen (S.276)

und würden den Boykott zunichtemachen.

(Endnote 142: R55, 3/17/39, Meinungsäusserung von Baerwald und Diskussion).

Nun war aber ziemlich klar, dass ohne irgendeine jüdische Gegenleistung an den Treuhandfond das ganze Schema nicht funktionieren würde. Dies brachte wiederum das ganze Problem der privaten Organisationen ans Licht, die mit freiwilligen Beiträgen die Massenansiedlung von 100.000en von Leuten möglich massen sollten - und das JDC war überzeugt, dass dies unmöglich war.

[Britische-jüdische Führer drängen auf eine Koordinationsstiftung zur jüdischen Auswanderung]

Gleichzeitig zögerten jüdische Führer in Britannien viel weniger und drängten auf die Einrichtung einer Koordinationsstiftung, so dass zwei Hauptaufgaben erfüllt werden könnten: Die Stiftung würde als Sekretariat Auswanderer an verschiedene Siedlungsplätze führen können, und die Stiftung würde Gelder in die Siedlungsprojekte investieren.

[Das "US"-Aussenministerium unterstützt den Schacht-Rublee-Plan]

Der Rublee-Plan genoss gleichzeitig die volle Unterstützung des amerikanischen Aussenministeriums.

[Die rassistischen Wirtschaftsführer der "USA" unterstützen gleichzeitig immer mehr das Dritte Reich. Danke "USA"...]

[13. Februar 1939: Rücktritt von Rublee - Emerson wird neuer Direktor des ICR]
Rublee selbst trat am 13. Februar 1939 zurück. Er dachte, dass seine Mission beendet sei. Das Direktorium des ICR [Intergovernmental Committee on Refugees (ICR) (1938 in Evian eingerichtet)] wurde von Sir Herbert Emerson übernommen, der Flüchtlingshochkommissar des Völkerbundes.

[März 1939: "US"-Regierungskampagne für den Schacht-Rublee-Plan und die Einrichtung einer "US"-GB-Koordinierungsstiftung]
Myron C. Taylor wurde wiederum berufen, der US-Regierung zu helfen, und Anfang März wurde vom Präsidenten, dem Aussenministerium, und von Taylor eine ausserordentliche Kampagne geführt, die die amerikanisch-jüdischen Organisationen zwingen sollte, den Rublee-Plan zu akzeptieren und eine Koordinierungsstiftung mit den britischen Juden einzurichten.

[28. März und 15. April 1939: Informelle Sitzungen über eine zukünftige Koordinierungsstiftung - Gefahr, dass der Plan von anderen Regierungen kopiert wird]

Als ein Resultat des konzentrierten Drucks fand am 28. März 1939 eine erste Sitzung statt. Beteiligte waren Taylor,  Lewis L. Strauss, Henry Ittleson, Albert D. Lasker, Harold Linder und Joseph C. Hyman. Eine zweite "informelle Sitzung der Juden" wurde am 15. April abgehalten.

(Endnote 143: 9-27, 5/4/39 [4. Mai 1939] Memo)

An diesem Treffen in den Räumen des Roosevelt-Freundes Judge Rosenman entschieden die Führung des JDC und des American Jewish Committee wie auch die bekannten Zionisten wie Wise und Robert Szold, mit Taylor zu verhandeln. Das Resultat war ein Merkblatt, das besagte, dass "wir keine Schritte unternehmen sollten, die direkt oder durch Implikation durch die jüdische Gemeinde eine Enteignung von jüdischem Privateigentum anerkennen. Das gilt auch für die Vertreibung von Deutschen, die Juden sind, ins Exil. Wir sollten als jüdische Gruppe speziell jegliche Schritte unterlassen, die andere Regierungen in die Tendenz bringen könnten (S.277)

dem deutschen Programm zu folgen."

Die Angelegenheit war nun nicht mehr ausschliesslich ein jüdische Angelegenheit, und wenn Taylor auf der Gründung einer Organisation bestand, um den Rublee-Plan umzusetzen, dann sollte dies "unter genereller und nicht unter jüdischer Schutzherrschaft" geschehen. Ausserdem war das Problem von einer solchen Grösse, "dass es unmöglich war, dessen Lösung privaten Kräften zu überlassen, sondern das Problem sollte eine Angelegenheit werden, die mit der aktiven Hilfe der Regierungen gelöst werden sollte."

Es folgten Sitzungen mit Taylor. Taylor war mit den jüdischen Vorbehalten nicht einverstanden und entschied, die jüdische Haltung zur Bildung einer Koordinationsstiftung als günstig zu betrachten. Er stimmte ihren Vorbehalten zu, sagte er, und die Stiftung sollte sofort eingerichtet werden. Aber an das Aussenministerium berichtete er, dass es in jüdischen Kreisen einen grossen Widerwillen gab wegen der Angst, dass die Juden mit eigenen Händen das Ungeheuer der antisemitischen Propaganda kreieren könnten, das "internationale Judentum", gegen das Hitler wütete.

[29. April 1939: 41 jüdische Führer stimmen dem Schacht-Rublee-Plan zu]
Aber die Juden gaben schon nach. Am 29. April trafen sich 41 jüdische Führer und stimmten den Anträgen von Taylor zu. Aber Roosevelt verlangte, dass sich eine jüdische Delegation mit ihm treffen würde.

[4. Mai 1939: Roosevelt drängt die jüdischen Führer, die Koordinierungsstiftung einzurichten]

Das Treffen fand am 4. Mai statt, mit den jüdischen Vertretern Baerwald, Ittleson, Strauss, Proskauer, Sol Stroock, und Samuel I. Rosenman, und mit den Vertretern des Aussenministeriums Welles und Moffat. Der Präsident  drängte die jüdischen Führer, die Stiftung so schnell wie möglich einzurichten.

[30. Mai 1939: Zwei jüdisch-"amerikanische" Vertreter sollen für die Einrichtung der Koordinationsstiftung nach London gesandt werden]

In der Folge entschied das JDC - offensichtlich die jüdische Gruppe, die am meisten betroffen war - am 30. Mai, zwei Vertreter nach London zu schicken, um mit den Briten hinsichtlich der Einrichtung der Stiftung Verhandlungen zu führen. Paul Baerwald und Harold Linder stimmten zu, die heikle Mission zu übernehmen.

(Endnote 144: Executive Committee, 6/16/39 [16. Juni 1939])

[Bemerkung: Zusammenfassung
-- die jüdische Seite boykottiert weltweit das Dritte Reich mit dem Boykott deutscher Ware und mit einem Devisenboykott
-- im Gegenzug enteignet das Dritte Reich immer mehr die deutschen Juden und macht antijüdische Propaganda
-- beide Seiten wollen einander nicht anerkennen

->> so blockieren sich beide Teile gegenseitig, und es kommt keine grosse Lösung zustande].








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